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0724 - Vampirträume

0724 - Vampirträume

Titel: 0724 - Vampirträume
Autoren: Claudia Kern
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»Das sind scheiß Monster! So was - ugh…«
    Eine Faust traf ihn am Kinn. Er verdrehte kurz die Augen, dann sackte sein Kopf in den Sand. O'Neill rieb sich die Knöchel seiner Hand.
    »Tut mir Leid…«, murmelte er, dann griff er nach Obadiah und zog ihn langsam hinter sich her. Immer wieder sah er zurück, aber die Tulis-Yon schienen ihre Richtung nicht zu ändern.
    Unendlich langsam kam die Strandpromenade näher. Mit jedem gerobbten Zentimeter schien Obadiah schwerer zu werden. O'Neill war sogar die Idee gekommen, die Flammenwerfer zurückzulassen, aber das erschien ihm doch zu riskant. Um sich von der Anstrengung abzulenken, dachte er an die Tulis-Yon und ihr mögliches Ziel. Erbefürchtete, dass sie über die Stadt herfallen wollten. In dieser Menge hatte ihnen niemand etwas entgegenzusetzen.
    Hoffentlich irre ich mich, dachte O'Neill.
    Eine Sekunde später fragte er sich, weshalb er durch die Luft flog.
    Stöhnend schlug er zwischen Felsen auf, spürte einen kurzen Schmerz und hörte, wie seine Jacke von Klauen zerfetzt wurde. Jemand versuchte, ihm den Flammenwerfer vom Rücken zu reißen.
    O'Neill bohrte ihm die Ellenbogen in den Körper und warf sich herum. Sein Mund wurde trocken, als er den Tulis-Yon mit zurückgezogenen Lefzen aufspringen sah. Mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, trat er zu und zertrümmerte die Kniescheibe seines Gegners. Der kippte zur Seite, während O'Neill bereits mit dem Flammenwerfer hantierte.
    Der Tulis-Yon kam hoch. O'Neill glaubte sein Lächeln zu sehen, als der Wolfsköpfige die Schwierigkeiten des Menschen bemerkte. Beinahe lässig hinkte er auf ihn zu und blieb keinen Meter entfernt stehen. Sein Knurren klang dunkel und bedrohlich. Es war eine Aufforderung zum Kampf.
    »Shit«, fluchte O'Neill. »Wie funktioniert dieses Scheißding?!«
    »So«, sagte eine Stimme hinter ihm Eine Feuerzunge schoss heiß und rauschend über ihn hinweg, hüllte den Tulis-Yon ein und ließ ihn zu Boden sinken. Seine Schreie stachen in O’Neills Ohren.
    Er drehte sich um zu Obadiah, der den Flammenwerfer in den Händen auf einem Felsen stand. Eine kleine blaue Flamme umspielte die Mündung des Schlauchs.
    »Weg hier!«, schrie O'Neill, aber als er aufsprang, sah er, dass es zu spät war. Die Tulis-Yon hatten sie bereits umzingelt und kamen jetzt langsam näher.
    Seine Finger umschlossen den Griff seines Flammenwerfers. Er wusste nicht, wie schnell ihnen das Benzin ausgehen würde, aber bevor sie starben, wollte er so viele Tulis-Yon wie möglich mitnehmen. In Obadiahs Blick sah er die gleiche Entschlossenheit.
    »Scheiß Tag, was?«, sagte O’Neill mit einem bedauernden Lächeln.
    Obadiah nickte. »Und er wird noch viel beschissener…«
    Dann schlugen auch schon die Flammen den Tulis-Yon entgegen.
    Im gleichen Moment erwachte der Nachthimmel zum Leben. Dunkle Gestalten rasten dem Boden entgegen und stürzten sich auf ihre Gegner.
    »Das sind Vampire!«, schrie O'Neill über den Kampflärm hinweg. Atemlos beobachtete er, was sie um ihn herum abspielte.
    Es war ein Massaker…
    ***
    Baal hatte das Versteckspiel beendet. In seinem eigenen Körper betrat er die Höhle, in der Kuang-shi verschwunden war. Seine Aura hing wie ein schwerer Geruch in den Räumen und machte es leicht, ihm zu folgen. Baal fand als erstes einen großen, offenen Raum, der von einem primitiv wirkenden Thron beherrscht wurde. Dahinter lagen kleinere Höhlen. Sie wurden mit Kerzen beleuchtet. In ihrem flackernden Licht erkannte Baal Wandmalereien und eingemeißelte Schriftzeichen. Die Magie, die von ihnen ausging, brachte seine Haut zum Prickeln.
    Seine Welt ist nicht die unsere, dachte Baal und ließ seine Finger über die Steinwände gleiten. Die Hölle hat Unrecht. Er hat kein Interesse an uns.
    Die Malereien begannen sich zu einem Bild zusammenzufügen. Baal sah eine Stadt mit goldgedeckten Dächern, großen Parks und fruchtbaren Feldern.
    Eine Straße führte an einem Fluss entlang durch ein Tal. Überall waren Vampire zu sehen, die ganz gewöhnlichen Arbeiten nachgingen.
    Ist cs das, ivas er will?, fragte sich Baal, als er einen Teil der Malerei erreichte, die Kuang-shi lebensgroß inmitten seiner Untertanen zeigte. Einen Staat der Vampire?
    Er erkannte seinen Irrtum im gleichen Moment und trat einen überraschten Schritt zurück. Er betrachtete kein Bild von Kuang-shi - es war der Vampir selbst, der vor ihm in einer Nische stand.
    Baal verschränkte die Arme vor der Brust. Die Magie, die er gehortet hatte,
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