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0724 - Geheimkonferenz der Rebellen

Titel: 0724 - Geheimkonferenz der Rebellen
Autoren: Unbekannt
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einzusehen, daß ihre Absicht sich unmöglich verwirklichen ließ. Der klägliche Rest des Verbandes drehte ab und ließ Gjautohm mit hohen Beschleunigungen hinter sich zurück. Noch immer aber fuhren die Geschütze der Abwehrforts zu feuern fort. Die entsetzliche Bilanz, als die Zielautomatik endlich das Überschreiten der wirksamen Feuerreichweite durch das letzte gegnerische Fahrzeug registrierte, lautete: Von zweihundertundzehn Raumschiffen einhundertdreiundachtzig vernichtet, vierundzwanzig entkommen.
    Von neuem erschien die Differenz von drei Fahrzeugen. Noch immer war sich Julian Tifflor nicht darüber im klaren, ob er der Diskrepanz eine Bedeutung beimessen solle, da meldete sich aus dem Interkom eine harte Stimme zu Wort: „Tastung ermittelt drei feindliche Fahrzeuge, die auf der gegenwärtigen Nachtseite des Planeten gelandet sind. Kleinere Fahrzeuge werden ausgeschleust und gehen in geringer Höhe auf Ostkurs. Es wird angenommen, daß es sich um Fluggleiter handelt!"
    Da sahen die beiden Männer an den Kontrollen, der Marschall und der Mutant, einander an, und in ihren Blicken spiegelte sich die Erkenntnis, daß die blutige Schlacht um Gjautohm noch immer nicht geschlagen war.
     
    *
     
    Julian Tifflor verlor keine Zeit. „Die gelandeten feindlichen Raumschiffe sind unverzüglich zu vernichten", befahl er dem Gefechtsstand. „Die Abstrahlfelder der Transformgeschütze können die Rundung des Planeten mühelos durchdringen. Eröffnen Sie das Feuer!"
    Angesichts der gegenwärtigen Lage war dies eine gefährliche Entscheidung. Die Abstrahlfelder der Geschütze waren hyperenergetischer Natur. Somit konnten sie die Masse des Planeten, die zwischen dem Fort und der Landestelle der drei Raumfahrzeuge lag, durchdringen. Die planetarische Materie war sozusagen durchsichtig für sie. Aber man konnte nicht abschätzen, inwieweit die von den Abstrahlfeldern ausgesandten Streuimpulse mit dem Kernbrand, der in der Kruste von Gjautohm wütete, in Wechselwirkung treten würden. Unter Umständen wurde die Vernichtung des Planeten durch diesen Vorgang enorm beschleunigt.
    Das war ein Risiko, das Julian Tifflor in diesem Augenblick bewußt einging. Die Überschweren durften Gjautohm nicht mehr verlassen!
    Gleichzeitig erließ er Anweisung, daß auf die ausgeschleusten Fluggleiter Jagd gemacht werde. Die Piloten der Fahrzeuge - das stellte sich bald heraus - gingen äußerst geschickt zu Werke. Sie bewegten sich in minimaler Flughöhe und befanden sich infolgedessen nur selten im Blickfeld einer der Orter- oder Tasterstationen. Aus den vereinzelten Meldungen, die im Laufe der nächsten Minuten hereinkamen, ging außerdem hervor, daß sie sich nicht auf einem geradlinigen Kurs bewegten.
    Immerhin stellte sich im Laufe der Zeit heraus, daß sie nur ein Ziel haben konnten: Barrier-Town, die Stadt im Krater.
    Draußen tobte das Chaos. Die Hülle des Planeten wurde von ununterbrochenen Beben geschüttelt. Von Minute zu Minute brachen neue Vulkane auf und übergössen das Land mit Magma, Asche und Giftgasen. Der einstmals violette Himmel war ein trübes, graues Gelb.
    Die Temperaturen waren im Laufe der vergangenen Stunde durchschnittlich um fünfzig Grad gestiegen und lagen nun bei rund siebzig Grad Celsius auf der Tagseite. Stürme von ungeheurer Wucht brausten über das Land. Nördlich des Ringgebirges öffnete der gelbe Himmel seine Schleusen und überflutete das Gelände mit Wolkenbrüchen, deren Wasser schon so stark mit Säuren vermengt war, daß man von einem Regen aus verdünnter Schwefelsäure sprechen konnte.
    Inzwischen waren die Transformgeschütze in Tätigkeit getreten. Über der Nachtseite von Gjautohm wuchsen drei bläulich-weiße Glutpilze in die Finsternis hinauf.
    Die drei Raumschiffe der Überschweren waren vernichtet. Von diesem Augenblick an wußten die Männer an Bord der Fluggleiter, die noch immer nach Osten jagten, daß sie von dieser Höllenwelt nicht mehr entkommen würden. Der Rückweg war ihnen versperrt. Und dennoch setzten sie ihren Flug fort. Man wußte inzwischen, daß es sich insgesamt um achtzehn Gleiter handelte. Wenige Minuten nach der Vernichtung der Raumschiffe wurden sie von einer automatischen Orterstation beobachtet, die um diese Zeit genau auf dem Terminator, der Tag-Nacht-Linie, lag. Tifflor befahl den Geschützständen, ihre Aufmerksamkeit ganz und gar auf die achtzehn Maschinen zu konzentrieren. „Sie dürfen Barrier-Town auf keinen Fall erreichen!"
    Auch ohne daß er es
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