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0724 - Geheimkonferenz der Rebellen

Titel: 0724 - Geheimkonferenz der Rebellen
Autoren: Unbekannt
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gekämmtes Haar und trug die Rangabzeichen eines Flottenoffiziers. „Bitte wiederholen Sie Ihre Angaben!" forderte er den Kommunikationsoffizier der SLUUYN in akzentbeladenem Interkosmo auf.
    Bevor der Offizier antworten, konnte, stand der Hochgewachsene an seinem Pult und schob ihn beiseite. Der Akone auf dem Bildschirm sah erstaunt auf, als er den neuen Gesprächspartner erblickte. „Was sind das für Verzögerungstaktiken?" dröhnte die Stimme des Hochgewachsenen in reinem Akonisch. „Deine Frage haben wir schon zweimal beantwortet, und du hast sie aufgezeichnet!"
    Der Flottenoffizier wurde sichtlich verlegen. „Ihr kommt von Thlaa?" fragte er, unwillkürlich ebenfalls in seine Muttersprache verfallend. „Nicht einfach von Thlaa!" fuhr der Hochgewachsene ihn an. „Wir reisen im Auftrag des Siedlungsrates von Thlaa und haben eine persönliche Botschaft an den Großen Rat von Akon zu überbringen. Ich selbst bin Mithla Quinoo, der Zweite Sekretär des Siedlungsrats."
    „Aber Thlaa weigert sich, diesen Flug zu bestätigen", behauptete der Offizier. „Was heißt das?!" donnerte der Mann, der sich Mithla Quinoo nannte. „Haltet ihr mich für einen Lügner? Müßt ihr euch erst über mich erkundigen? Was hat Thlaa auf eure Anfrage geantwortet?"
    „Gar nichts", sagte der Akone kläglich. „Wir bekamen überhaupt keine Verbindung."
    Mithla Quinoo hatte den Anschein eines Mannes, dem die ganze Angelegenheit eigentlich viel zu lächerlich war, um sich darüber aufzuregen. Ungehalten war er nur wegen des Zeitverlusts, den er wegen des störrischen Verhaltens des Hafenbeamten erlitt. „Dann kannst du auch nicht behaupten, daß Thlaa uns nicht ausgewiesen hat", erklärte er wesentlich ruhiger als zuvor. „Wahrscheinlich ist euer Sender defekt, und ihr kommt überhaupt nicht durch." Er beugte sich nach vorne, so daß auf dem Bildschirm des Flottenoffiziers jetzt nur noch sein Gesicht zu sehen war, und fuhr eindringlich fort: „Ich sage dir etwas. Ich bringe jetzt mein Fahrzeug nach unten. Ich lande und suche sofort die Diensthabende Große Exzellenz auf. Wenn ihr Narren etwas dagegen habt, werdet ihr auf mich schießen müssen! Ende."
    Er unterbrach die Verbindung und stand auf, um dem Kommunikationsoffizier seinen Platz wieder zu überlassen. Franko, der Pilot, grinste über das ganze samtbraune Gesicht. „Das nenne ich, den Kerlen heimleuchten. Sir!" bemerkte er anerkennend. „Vorzügliche Idee von Ihnen, die Sendestation auf Thlaa zu sabotieren!"
    Mithla Quinoo zog die Brauen in die Höhe. „Bei einem Geschäft wie diesem darf man keine Einzelheit vergessen", sagte er.
    Er schritt auf das Kontrollpult des Kommandanten zu, das sich im Zentrum des halbdunklen Raumes auf einem dreistufigen Podest erhob. Von dort gab er die Befehle, die dazu führten, daß die SLUUYN aus der Umlaufbahn ausscherte und sich dem Planeten Sphinx zu nähern begann. Er dachte an die kritischen Stunden, die vor ihm lagen. Würde er seine Botschaft an den Mann bringen können? Würden die Akonen sich noch an das Übereinkommen gebunden fühlen, das sie mit den Solariern des Neuen Einstein-Imperiums vor fast fünfundzwanzig Standardjahren getroffen hatten?
    Der Mann, der sich Mithla Quinoo nannte und in Wirklichkeit Julian Tifflor war, fühlte sich nicht wohl in seiner Haut.
     
    *
     
    Zunächst ging alles nach Plan. Mithla Quinoos selbstbewußte Ungeduld hatte die Behörden des Raumhafens Akon-Paj eingeschüchtert. Noch während des Landeanflugs teilte man ihm mit, daß dieser Tage Jajannu Ar-Rhi die Diensthabende Große Exzellenz sei, die man über den bevorstehenden Besuch des Zweiten Sekretärs des Siedlungsrates von Thlaa unterrichtet habe. Diese Erklärungen wurden in einem um Entschuldigung bittenden Tonfall vorgetragen, so daß auch Mithla Quinoo einlenkte und schließlich erklärte, ihm sei Genugtuung widerfahren.
    Am Raumhafen lud die gelandete SLUUYN einen Mannschaftsgleiter aus, den außer Mithla Quinoo vierzehn Besatzungsmitglieder unter Führung des Piloten Franko bemannten.
    Jajannu Ar-Rhi bewohnte ein Landhaus etwa zweihundert Kilometer nördlich des Raumhafens in den Bergen. Der Gleiter legte die Entfernung innerhalb weniger Minuten zurück und landete dort, wo die breite Zufahrtsstraße unmittelbar vor dem Haupteingang des Landhauses eine Schleife bildete.
    Der Große Rat von Akon bestand seit der jüngsten Verfassungsänderung aus insgesamt 64 Mitgliedern, von denen turnusmäßig jeweils eines für den Umgang mit der
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