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0722 - Eiswind der Zeit

0722 - Eiswind der Zeit

Titel: 0722 - Eiswind der Zeit
Autoren: M.H. Rückert
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verließ er die Wohnung und begab sich in den Hinterhof, zu den Regenbogenblumen. Er schaute sich um, konnte aber nicht erkennen, ob jemand die Blumen für Transporte genutzt hatte. Gryf konzentrierte sich und aktivierte seine Para-Sinne.
    Er konnte fühlen, dass jemand die magische Verbindung vor kurzem benutzt hatte. Und er war sich hundertprozentig sicher, dass es Zamorras Gegenpol aus der Spiegelwelt war.
    Der Druide kehrte in Ombres Wohnung zurück. Er stieß die Tür an, die er vorher nur angelehnt hatte. Zamorra und Nicole zuckten zusammen, sie waren so in das Gespräch vertieft gewesen, dass sie insgeheim mit ihrem Feind gerechnet hatten.
    Cascal blickte Gryf kurz an und sagte: »Ihr könnt euch meinetwegen auf den Kopf stellen und mit den Füßen wackeln, aber das ist euer Krieg und nicht meiner!«
    »Ist das dein letztes Wort?«, wollte Nicole wissen, die nicht glauben konnte, dass der Neger ihnen seine Hilfe versagte. »Du sagtest doch, es wäre deine Stadt, in der dieses Monster Menschen umbringt? Dann hilf uns doch, damit das Leben in deiner Stadt wieder sicher wird.«
    »Aber es ist eure Schuld, das es so weit gekommen ist. Davon bin ich felsenfest überzeugt. Jetzt müsst ihr alleine dafür sorgen, dass wieder alles in Ordnung kommt!«
    ***
    Abend in Baton Rouge.
    In einer Stadt mit über 200 000 Einwohnern wurde immer etwas geboten. Kinos, Discos, Kneipen, Straßencafés, alles war rappelvoll, so wie immer.
    Polizeiwagen patroullierten durch die Stadt, besonders auf den Straßen, die um den Stadtkern herumführten, so wie immer, nur in einer viel höheren Konzentration als normal.
    Was nicht wie sonst war, war dieses seltsame Gefühl der Angst, das über der Stadt hing. Sieben Menschen hatten innerhalb kürzester Zeit ihr Leben verloren.
    Police-Officer Hal Jordan am Steuer des Polizeiautos und sein Kollege Mike Ruiz als Beifahrer waren auf Streife unterwegs.
    Jordan war schon den ganzen Abend über schweigsam, er fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. Die Sache mit den drei getöteten Kameraden ging ihm an die Nieren.
    Sein Kollege, obwohl sonst eine Plaudertasche ersten Ranges und Frohnatur, den nichts umwerfen konnte, war ebenfalls verdächtig still.
    Sie fuhren noch langsamer als normal, um auch die geringsten Anzeichen einer Gefahr, ob für die Einwohner oder für sich selbst, sofort registrieren zu können.
    Alles war ruhig. Auf der einen Seite war Jordan nicht unfroh darüber, auf der anderen Seite kam gerade das ihm verdächtig vor.
    Irgendetwas würde heute Nacht noch geschehen…
    ***
    Die attraktive junge Frau mit den blonden Haaren saß in einem der Straßencafés und starrte vor sich hin. Sie trug ein helles trägerloses Maxi-Kleid, das mit langen Ärmeln und einem Schlitz an der rechten Seite versehen war.
    »Du bist mit deinen Gedanken überhaupt nicht hier«, sagte der junge Mann ihr gegenüber.
    Judith Durham blickte in sein Gesicht mit den dunkelblauen Augen, dem Dreitagebart und den halblangen, lockigen, schwarzen Haaren, die sie sonst so gerne mit den Händen verwuschelte und nickte.
    »Du hast recht, Neill«, antwortete sie, »aber du musst verstehen, dass mich das Tagesgespräch in der Stadt ziemlich aufwühlt.«
    Er blickte sie fragend an, sagte aber nichts.
    »Ich war dabei, als die drei Polizisten getötet wurden. Neill, etwas so schreckliches kann sich nur eine kranke Phantasie ausdenken.«
    Er beugte sich über den Bistrotisch, umfasste ihre Hände mit seinen, streichelte sie und fragte: »Möchtest du mir davon erzählen?«
    »Nein, ein anderes Mal«, sagte sie mit einem traurigen Lächeln. »Ich muss erst einmal selbst damit klar kommen, wenn ich heute Abend darüber rede, dann fürchte ich, werde ich verrückt.«
    Neill winkte der Kellnerin, um zu bezahlen.
    »Ich glaube, ein Abendspaziergang wird uns gut tun«, sagte er.
    ***
    »Halt, irgendetwas stimmt hier nicht«, zischte der Spiegelwelt-Zamorra, als sie auf der neonbeleuchteten Straße nebeneinander liefen. Das Licht fiel auf die Eiswindkugel und ließ sie in verschiedenen Blautönen schimmern.
    »Wieso? Was soll sein?«, erkundigte sich Duval. »Ist doch alles in Ordnung. Auf der Straße sind nur wenige Leute und uns folgt niemand, also was hast du?«
    »Ich weiß nicht, aber ich müsste mich stärker fühlen«, antwortete der Schwarzmagier. Auf Duvals fragenden Blick hin antwortete er: »Ich hçbe den Zaubertrank gebraut. Normalerweise müsste ich Bäume ausreißen können.«
    Duval blieb stehen, sie überlegte
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