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0722 - Eiswind der Zeit

0722 - Eiswind der Zeit

Titel: 0722 - Eiswind der Zeit
Autoren: M.H. Rückert
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dass er ihn kaum sehen konnte. Der Spiegelwelt-Magier ging in die Knie. Er musste Zamorra von seinem Rücken herunterrutschen lassen, sonst wäre er gestürzt. Der Meister des Übersinnlichen landete unsanft auf dem Gehsteig.
    Ein zweiter Fußtritt und eine Doublette schlossen sich gleich darauf an. Der Meister des Bösen stolperte und konnte sich gerade noch vor einem Sturz abfangen, er merkte, dass er bei einer körperlichen Auseinandersetzung gegen diesen Gegner keine Chance hatte.
    Nicole war ebenfalls eine Meisterin in waffenloser Kampftechnik, und Gryf konnte mit dem zeitlosen Sprung angreifen und wieder verschwinden, ehe er selbst Zurückschlagen konnte.
    Ich bin den drei Bastarden unterlegen, erkannte er voller Wut. Er war schlau genug, sich nicht von diesem Gefühl überrollen zu lassen. Gehetzt blickte er sich nach allen Seiten um und sah nur einen Ausweg: Flucht durch Magie!
    Er riss die Hand hoch und warf einen Feuerball auf Cascal zu, gleich darauf jeweils einen auf die anderen beiden. Cascal konnte noch rechtzeitig ausweichen, ebenfalls Gryf, Nicole wurde leicht von dem ihr zugedachten Feuerball gestreift.
    Gleichzeitig damit begann die Spiegelwelt-Duval, die am Eingang zu Ombres Mietshaus stand, auf ihre Gegner zu schießen. Auch auf Fooly, der gerade landen wollte.
    Die Schrecksekunde nutzte der Spiegelwelt-Magier aus, er sandte noch je einen Feuerball auf die drei Gefährten seines Feindes und rannte davon.
    Innerhalb weniger Sekunden stürmte er durch den Hausflur und folgte seiner Gefährtin zu den Regenbogenblumen in den Hinterhof.
    »Das vergesse ich dir nie«, zischte sie ihm zu, als sie zwischen die mannshohen Blütenkelche traten. Er wusste genau, dass sie damit weniger den Hypnozwang meinte, den er ihr auferlegt hatte, als er ihr befahl hierher zu gehen, sondern das Aussaugen der Lebenskraft.
    Aus diesem Grund würde sie für ihn ab sofort eine Gegnerin sein. Sie hatten sich noch nie geliebt, sondern nur eine Art Zweckgemeinschaft dargestellt. Doch ab heute würden sie noch viel weniger sein…
    Er verscheuchte diese Gedanken und konzentrierte sich auf ihren Zielort. Eine Sekunde später waren sie verschwunden, als hätte es sie hier nie gegeben…
    Und doch würden die Einwohner von Baton Rouge diesen Wintertag des Jahres 2002 nie vergessen…
    ***
    Sie hörten es noch in den Frühnachrichten: Judith Durham und Neill Aspin würden den Rest ihres Lebens in einem Heim für Behinderte verbringen müssen. Der Sauerstoffmangel sowie die geistigen Schäden durch das Energieaussaugen waren zu groß, als dass sie jemals wieder alleine für sich sorgen konnten.
    Die beiden Polizisten Hal Jordan und Mike Ruiz konnten nach kurzer Behandlung das Krankenhaus wieder verlassen. Ruiz betet seitdem jeden Tag x-mal »Madre de dios…« und geht seinem Partner damit auf die Nerven.
    Trotz aller Untersuchungen konnten die Experten der Polizei nicht herausfinden, welches Phänomen für den Tod so vieler Personen verantwortlich war und wer die Drahtzieher dieser Aktion waren. An magische Kräfte dachte niemand.
    Zamorra hatte Glück gehabt, mit nur einer Beule am Kopf und Abschürfungen an den Händen davon zu kommen. Wenn er an die vielen Toten und an die zwei Behinderten dachte, die der mutwillige Angriff seines anderen Ichs gekostet hatte, war ihm das kein Trost. Jedes Opfer war eines zu viel - besonders bei dem Streit zwischen ihnen.
    Gryf, Fooly, Nicole und Zamorra verabschiedeten sich von Cascal. Sie dankten ihm für die Hilfe gegen den Spiegelwelt-Magier und seine Gefährtin, obwohl er und Zamorra sich vorher unversöhnlich gegenübergestanden hatten. Das Verhältnis beider zueinander würde aber auch in Zukunft nicht viel einfacher sein.
    Die vier ließen sich von den Regenbogenblumen wieder in den Kuppeldom von Château Montagne bringen.
    William hatte die Nacht kein Auge zugetan und zeigte sich erschrocken und erleichtert zugleich, als seine Herrschaften samt Drache und Gast gerade rechtzeitig zum Frühstück ankamen. Noch bevor er das Essen und die Getränke servierte, erzählte er Zamorra von der Blutspur am Safe.
    »Es bleibt einem nichts erspart«, ächzte der Meister des Übersinnlichen. »In Ordnung, schauen wir uns das mal an.«
    Im Arbeitszimmer angekommen, sah er sich zuerst die schwarzroten Blutspuren an. Dann tippte er den Code in die unter der Tapete verborgenen Tastatur. Obwohl sich die Safetür sofort öffnete, schien eine Ewigkeit für Zamorra zu vergehen.
    Staunend sahen er und seine
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