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0722 - Eine Botschaft für Ovaron

Titel: 0722 - Eine Botschaft für Ovaron
Autoren: Unbekannt
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Hatelmonh neben der Transportkapsel auf. Er trug einen Raumanzug mit zurückgeklapptem Druckhelm. „Wir werden dich nicht zwingen, ein Raumschiff zu besteigen, Keltraton", sagte er. „Aber in einer halben Zeiteinheit startet die GANJOHA MASSO mit Ovaron an Bord. Länger können wir nicht warten, sonst kommen Tarjighon und seine Schergen dahinter, daß unser Startbefehl und unsere Raummission fingiert sind. Du mußt selbst entscheiden, ob du mitkommen oder hierbleiben willst."
    Keltraton zwang seine Panik nieder.
    Es gelang ihm, die Lage halbwegs nüchtern zu überdenken. Ihm wurde klar, daß er auf Hätvrinssan ausgespielt hatte. Auf der Regierungswelt des Reiches würde er nichts mehr für die Beseitigung der Mißstände tun können, die in Gruelf in herrschten.
    Aber wenn er sich auf einem anderen Planeten niederließ, gelang es ihm vielleicht, Freunde und Gleichgesinnte um sich zu sammeln und eine Organisation aufzubauen, mit deren Hilfe er Veränderungen herbeiführen konnte.
    Er holte tief Luft. „Ich komme mit!" erklärte er.
    Halb benommen, ließ er sich von Jertaime und Hatelmonh die Rampe hinaufführen, die in der Personenschleuse der GANJOHA MASSO endete. Als er zurückblickte, sah er die Transportkapsel, die aus der Höhe wie ein winziges Insekt wirkte.
    Im nächsten Moment schloß sich die Außenschleuse.
    Keltraton wurde von seinen Gefährten in einen Antigravlift geschoben und schwebte zwischen ihnen nach oben.
    Als sie ausstiegen, befanden sie sich in der Steuerzentrale am Bug des Raumschiffs. Mitten in der Zentrale waren drei Techniker damit beschäftigt, ein Kommunikationssystem an den Ovaron-Behälter anzuschließen.
    Keltraton warf einen scheuen Blick auf das, was von dem ehemaligen großen Ganjo übriggeblieben war. Es hatte größere Ähnlichkeit mit einem halbzerfallenen Kadaver als mit einem lebenden intelligenten Wesen. „Setzen wir uns!", sagte Hatelmonh und führte seinen Freund zu einem Kontursessel.
    Nachdem er ihn angeschnallt hatte, ließ er sich in dem Sessel links daneben nieder, zog ein Mikrophon an einem biegsamen Arm zu sich heran und sagte: „Hier spricht der Kommandant!
    Achtung, wir starten in drei Hundertstel Zeiteinheiten!"
    Er ließ den Mikrophonarm los und nahm einige Schaltungen an dem ,Kontrollpult vor, hinter dem er saß.
    Keltraton spürte das dumpfe Grollen zuerst, bevor er es hörte. Er ahnte, was es bedeutete, aber es kam ihm unwirklich vor, daß er in einem Raumschiff saß, dessen Kraftwerke hochgeschaltet wurden, damit die Energieversorgung der Triebwerke für den Start gesichert war.
    Erneut wollte ihn die Panik überfallen.
    Doch diesmal ließ er sie gar nicht erst aufkommen. Er wandte sich um und blickte zu dem Behälter mit Ovaron.
    Er ist viele Male in ähnlichen Raumschiffen durch die Dunkelheit des Weltraums geflogen! sagte er sich. Wenn er es durchgehalten hat, werde ich es ebenfalls durchhalten.
    Doch als das dumpfe Grollen immer mehr anschwoll und er plötzlich spürte, daß das Raumschiff abhob und immer schneller emporstieg, verlor er das Bewußtsein.
     
    *
     
    Als Keltraton wieder zu sich kam, sah er als erstes das Gesicht von Jertaime, die sich über ihn beugte und eine Injektionspistole in der Hand hielt. „Wie fühlen Sie sich, Keltraton?" erkundigte sich die Wissenschaftlerin. „Danke, schon viel besser", antwortete Keltraton.
    Er blickte an Jertaime vorbei und sah auf einem großen Bildschirm zahllose hell strahlende Punkte in nachtdunkler Schwärze leuchten. Dazwischen lagerten helle und dunkle Nebelgebilde.
    Keltraton schluckte. „Ist das der Weltraum?" fragte er leise. „Ja", antwortete Jertaime.
    Sie lächelte schwach. „Ich verstehe Sie sehr gut, denn als ich zum erstenmal den Weltraum sah, bin ich auch fast vor Furcht gestorben. Auch jetzt kann ich mich nicht immer dazu überwinden, hinzusehen."
    Eine Hand legte sich schwer auf Keltratons linke Schulter, und die Stimme Hatelmonhs sagte: „Ovaron verlangt nach dir, mein Freund."
    Er senkte die Stimme. „Es geht ihm nicht gut. Ich fürchte, er hat das zweimalige kurze Abklemmen seines Lebenserhaltungssystems nicht vertragen. Seine Hirnwellenimpulse sind immer schwächer geworden."
    Keltraton schnallte sich los, stand auf und ging zu dem Behälter, in dem das schwamm, was von Ovaron noch erhalten war. Die Techniker hatten das Kommunikationssystem fertig angeschlossen. Es war eingeschaltet, so daß der ehemalige Ganjo alles hören konnte, was in der Zentrale gesagt wurde und sich
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