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0721 - Stärker als der Teufel?

0721 - Stärker als der Teufel?

Titel: 0721 - Stärker als der Teufel?
Autoren: Jason Dark
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hatte ihn erwischt, es würde vorläufig so bleiben.
    Das »Kind« Suko hockte in dem für seine Größe zu mächtigen Sessel und starrte gegen den Tisch, wo das Telefon stand, als würde von dort die große Hilfe kommen.
    Er dachte an seinen Freund John Sinclair. John war nach Wales gefahren, um dort einen Fall zu lösen, und Suko erinnerte sich daran, wie oft er schon an der Seite des Geisterjägers gestanden hatte.
    Sein Hals kratzte. Ein Klumpen hing in seiner Kehle fest. Er stand hastig auf und lief in die Küche, um sich ein Glas Wasser einzuschenken. Er wollte damit den bitteren Geschmack aus seiner Kehle spülen.
    Er hatte es kaum angesetzt, als er hinter sich ein Geräusch hörte. Jemand hatte die Wohnung betreten, er vernahm die Schritte. Vorsichtig stellte er das Glas zur Seite, um die Küche zu verlassen.
    Es war nicht mehr nötig, die Besucherin erschien in der offenen Tür und schaute ihn an.
    Suko schüttelte den Kopf, als könnte er nicht glauben, wer da zu ihm gekommen war. »Shao - du?«
    »Ja, ich.«
    Seine Augen glänzten. Urplötzlich hatte er Hoffnung, aber ihr Gesicht sagte eigentlich genug.
    Es sah traurig aus, sehr traurig, nicht einmal der Mund lächelte. Suko wollte es sofort wissen und stellte eine entsprechende Frage. »Du hast auch keine Lösung gefunden - oder?«
    »Leider sind…«
    »Schon gut, schon gut, Shao.« Er ging auf die Chinesin zu und dann an ihr vorbei.
    Er wollte sie nicht sehen. Sie sollte ihn auch nicht sehen, vor allen Dingen nicht die Tränen in seinen Augen. Er stellte sich vor eines der Fenster und drehte ihr den Rücken zu, während er fragte:
    »Weshalb bist du dann überhaupt gekommen?«
    »Ich wollte dich sehen.«
    Einfach dahingesprochene Worte, aber voller Ehrlichkeit, an die Suko nicht glauben konnte. »Warum sagst du das?«
    »Weil es stimmt.«
    »Mich sehen?« Er lachte schrill. »Ich bin ein Krüppel, ein halber Mensch. Man hat mich vernichtet, verstehst du? Man kommt nicht, um mich zu sehen. Man erscheint hier höchstens, um mich zu besichtigen wie ein Ausstellungsstück.«
    Shao erschrak über diese Worte. Das konnte selbst Suko sehen, obwohl er Shao den Rücken zudrehte. Aber deren Gestalt malte sich in der Fensterscheibe ab.
    »Wie kannst du nur so etwas behaupten, Suko?« Sie schüttelte den Kopf. »Das… das hätte ich von dir nie gedacht. Es ist… du mußt… mir fehlen die Worte.« Selbst Shao geriet ins Stottern.
    Suko tat es schon ein wenig leid. Er drehte sich langsam um. Shao stand vor ihm. Sie wischte durch ihre Augen.
    Die Enttäuschung war der ganz in dunkles Leder gekleideten Frau anzumerken. Nur auf die Halbmaske hatte sie verzichtet, aber die Waffe, Armbrust nebst Pfeilen, trug sie wieder bei sich.
    Bittend streckte ihr der kleine Suko die Hände entgegen. »Aber du hast doch nichts erreicht, Shao oder?«
    »Nein.«
    »Da siehst du es. Kannst du dir denn vorstellen, wie es in mir aussieht? Hast du darüber schon einmal nachgedacht? Ich glaube nicht, dann würdest du anders reden.«
    »Doch, Suko, ich kann es mir vorstellen. Es klappt sogar sehr gut, aber du mußt auch einsehen, daß man nichts übers Knie brechen kann, das geht einfach nicht. Du bist in die Falle des Teufels getappt, er hat dich gezeichnet. Durch ihn bist du so geworden, nur durch ihn. Und er ist für dich als Erbin der Sonnengöttin Amaterasu, der falsche Gegner. Du weißt selbst, daß sich mein Kampf auf einer anderen, magischen Ebene abspielt. Ich habe keinen direkten Kontakt zu ihm.«
    »Dann kannst du mir auch nicht helfen.«
    »Wobei ich es trotzdem versuche.«
    Suko wedelte mit der Hand. »Das ist sinnlos. Ich rechne noch mit John, obwohl ich da auch nicht mehr sicher bin, weil er sich um seine Fälle kümmern muß. Ich wollte vorhin mit ihm sprechen und hörte, daß er verreist ist. Ich weiß von Glenda, daß er nach Wales fuhr. Mir hat er nichts gesagt.«
    »Muß er das denn?«
    Suko schaute Shao erstaunt an. »Nein, das muß er nicht. Aber er könnte es tun, verstehst du? Er könnte mir dann die Hoffnung geben, daß er mich noch nicht völlig abgeschrieben hat. Daß ich irgendwie - wenn auch nur theoretisch - noch an der Arbeit teilnehme.«
    »Er hat dich bestimmt mit einbezogen.«
    »Ja, ja, ja«, Suko war ärgerlich. »Zwei- oder dreimal. Das ist mir zu wenig. Ich will voll und ganz dabei sein, und wenn es nicht geht, dann möchte ich wenigstens gewisse Informationen bekommen. Sonst komme ich mir ausgestoßen vor.«
    »Das stimmt nicht!« widersprach sie
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