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0721 - Stärker als der Teufel?

0721 - Stärker als der Teufel?

Titel: 0721 - Stärker als der Teufel?
Autoren: Jason Dark
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daß dieses Refugium als zeitlos angesehen werden konnte.
    Dann erklang ein anderes Geräusch, das so gar nicht in die Finsternis hineinpaßte.
    Es war ein leises, schon etwas singendes Klirren, als würde Metall auf Metall treffen, allerdings mit einem sehr verhalten wirkenden Schwung. Wie bei einem leisen Glockenspiel verklangen die Töne, als hätten sie sich mit der Finsternis vermischt.
    Ein Ort der Angst für jeden Menschen. Die Dunkelheit konnte wahnsinnig machen. Sie war so schrecklich lichtlos, zu vergleichen mit der in den Tiefen des Alls.
    Erst das Lachen, danach das leise Klingeln, dann die Stimme der Frau. »He, Asmodis, he, hörst du mich? Ich bin hier, ich bin in deine Welt gekommen. Das mußt du doch gemerkt haben. Und ich habe keine Angst vor dir, Satan…«
    Die Frau ließ ihre Sätze ausklingen. Sie wartete jetzt auf die Reaktion des Teufels, aber der ließ sich Zeit.
    Nichts rührte sich.
    Das ärgerte die andere Person. »Hast du etwa Angst, Asmodis? Fürchtest du dich vor mir? Wenn ja, ich kann es sogar verstehen. Du bist nicht mehr der große Herrscher. Du weißt selbst, daß du Niederlagen erleiden kannst. Du bist…«
    »Ich bin da!«
    Es war die erste Antwort, die die Sprecherin erhielt. Sie verstummte sofort, weil sie sich auf den anderen Stimmenklang konzentrieren wollte. Er hatte sich angehört wie ein tiefes Röhren, das aus irgendeinem Schlund an die Oberfläche drang.
    Böse und gemein. Alle Schrecken beinhaltend, zu der diese Person fähig war.
    »Ich grüße dich, Asmodis!«
    »Warum bist du hier?« fragte der Teufel mit grollender Stimme. Sie drang von überall her aus der Schwärze. Es war einfach nicht zu bestimmen, wo sich der Sprecher aufhielt. Möglicherweise war sie sogar ein Teil des Raumes, war Wand oder Decke.
    »Das weißt du, Asmodis. Ich bin gekommen, um dir zu beweisen, daß ich stärker bin. Ich bin stärker als du. Ich werde es dir zeigen. Wer, außer mir, traut sich schon in die Höhle des Löwen hinein? Da gibt es nur wenige, wahrscheinlich sogar keinen. Müßte dich das nicht nachdenklich machen?«
    »Nein.«
    »Schade. Ich stelle die Frage anders. Sollte dich diese Tatsache nicht herausfordern?« Die Frau fragte mit spöttischer Stimme. Sie hatte vor, den Herrscher der Hölle lächerlich zu machen.
    »Warum denn?«
    »Weil es mir gelingt, dein Refugium zu entweihen. Ich habe meine Pläne, und die lasse ich mir von dir nicht zerstören. Du kannst dagegenhalten, das hoffe ich sogar.« Die Worte zitterten, ein Beweis, wie sehr die Person unter Druck stand.
    In der Tat spürte sie eine innere Erregung. So und nicht anders mußte sich auch ein Boxer vor dem alles entscheidenden Kampf vorkommen. Und sie provozierte ihn weiter. »Für so schwach und entscheidungsunfreudig hätte ich dich nie gehalten, Asmodis.« Die Frau bewegte sich unruhig auf der Stelle, vielleicht tänzelte sie nervös, und abermals ertönte das seltsame Klingeln.
    Asmodis ließ sich nicht provozieren. Dieser schwarzmagische Machtfaktor blieb gelassen. Und ebenso gelassen stellte er auch eine bestimmte Frage. »Was willst du eigentlich?«
    »Dich in deine Schranken weisen. Dir beweisen, daß du hier nichts zu suchen hast.«
    »Das traust du dir zu?«
    »Jaaa…« Sie sprach das Wort langgezogen aus. Und wie sie das tat, klang es irgendwie satt und sicher. Als wäre die Person davon überzeugt, stärker als der Teufel zu sein.
    Ein leises Zischen erklang. Weder von der Frau, noch vom Teufel ausgestoßen. Aber es war da und die erste Antwort des Höllenherrschers auf die Provokation.
    Die aber lachte. »Rührst du dich jetzt?«
    »Ich gebe dir eine Chance!« Er hatte in das Lachen hinein geantwortet. Seine Stimme war dieselbe geblieben. Er ließ sich nicht provozieren. Er sprach normal, modulationslos, auch irgendwo blechern, was bei der Person zu einem Lachen führte.
    »Die brauche ich nicht!«
    »Dein Pech, Yannah!«
    »Schön!« rief sie laut, »wie schön, daß du dich an meinen Namen erinnerst. Es wäre auch schlecht gewesen für mich. Ich hätte mich fast beleidigt gefühlt. Ja, ich wäre sogar sauer darüber gewesen, daß sich Asmodis nicht mehr an die Person erinnert, die versprochen hat, ihn in seine Grenzen zu weisen.«
    »Das hat noch niemand geschafft.«
    »Aber ich werde es. Auch wenn du Helfer hast, die nicht zu zählen sind. Auch wenn du dir ein Magie-Geschöpf namens Cigam gebastelt hast, ich nehme den Kampf an und auf. Ich bin ein Mensch, kein Dämon! Darüber solltest du nachdenken.
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