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0720 - Zwei Verdammte aus Aibon

0720 - Zwei Verdammte aus Aibon

Titel: 0720 - Zwei Verdammte aus Aibon
Autoren: Jason Dark
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Gefühl überkam. Plötzlich trat ihr der Schweiß aus allen Poren.
    Sie hatte sich nicht getäuscht. Terrymore bekam Besuch vom Bösen.
    Noch einmal schaute sie hin. Diesmal lehnte sie sich nicht so weit vor, sie wollte auf keinen Fall auffallen.
    Ja, sie kamen.
    Waren sie zu dritt?
    Noch einmal zählte sie.
    Drei Schatten, die sich auch keine Mühe gaben, leise zu sein!
    Die Frau zog sich zurück. Das Fenster schloß sie so leise wie möglich. Sie machte auch kein Licht, ließ die Vorhänge allerdings offen. Sie wollte sehen, was dort vor sich ging.
    Gladys wartete.
    Überlaut klopfte ihr eigenes Herz. Deshalb fiel es ihr schwer, sich auf die Geräusche draußen zu konzentrieren, die ziemlich schwach an ihre Ohren drangen.
    Sie fand heraus, daß die Personen weitergingen. Es würde nicht mehr lange dauern, dann hatten sie die kleine Pension erreicht. Dann würden sie das Haus passieren und…
    Nein, nein, nein!
    Auf einmal glaubte sie nicht daran, daß dies eintreten würde. Sie wußte plötzlich, daß die drei Existenzen ein gemeinsames Ziel hatten. Nämlich sie.
    »O Gott, gib mir Kraft, dies durchzustehen! Bitte, bitte…«, flehte sie. Dabei faltete sie ihre Hände und streckte sie der Decke entgegen. Sie schluckte, die dünne Haut am Hals bewegte sich hektisch, und der Schweiß verwandelte sich in eine kühle Schicht.
    Es kostete sie Überwindung, wieder nahe an das Fenster heranzutreten. Schließlich baute sie sich davor auf und schielte schräg in die Tiefe. So konnte sie wenigstens etwas sehen, und ihre Handflächen wurden schlagartig feucht, als sie die Frau erkannte.
    Also doch.
    Bisher hatte sie keinen Beweis gehabt. Jetzt aber wußte sie Bescheid. Nur konnte sich Gladys keinen Grund für eine derartige Aktivität vorstellen. Und überhaupt, was hatte eine Frau denn mit dem Bösen zu tun? War das nicht Männersache?
    Gladys McGuire dachte eben noch in diesen anderen Kategorien, aber das alles vergaß sie, als sie das Geräusch der Klingel hörte. Es zerriß brutal die Stille des Hauses. Ihr kam es vor wie ein tödliches Zeichen. Als wäre der Sensenmann erschienen, um ihr klarzumachen, daß er sie jetzt holen würde.
    Was sollte sie tun?
    Sie stand im Schlafraum, sie fürchtete sich, sie war starr und damit beschäftigt, die eigene Furcht unter Kontrolle zu halten, was ihr natürlich nicht gelang.
    Öffnen?
    Nein, auf keinen Fall. Sie würde so tun, als wäre sie nicht zu Hause. Dann überlegten es sich die anderen vielleicht und ließen sie in Ruhe. Ja, das konnte klappen.
    Sie trat vom Fenster weg und ging auf die Tür zu, ohne es eigentlich richtig zu wollen. Sie kannte den Grund nicht, blieb auf der Schwelle noch einmal stehen, bevor sie den Flur betrat.
    Es klingelte wieder.
    Länger diesmal und fordernder.
    Scharf atmete Gladys aus. Ihre Finger fingen an zu zittern. Der Schweiß rann ihr jetzt in einer langen Spur am Gesicht herab und sickerte in den Hemdkragen.
    Die Furcht war wie ein Stachel, der sich immer tiefer in ihr Herz bohrte. Hinzu kam das Wissen über ihren Irrtum. Nein, die würden nicht mehr verschwinden. Die waren gekommen, um zu bleiben, um sie zu holen. Einfach so.
    Und dann…
    Sie konnte nicht mehr denken. Auf der Treppe stand sie und schaute nach unten in den kleinen Flur, aus dem jetzt dumpfe, hämmernde Geräusche an ihre Ohren klangen.
    Für sie ein Zeichen, daß die anderen damit begonnen hatten, die Tür einzuschlagen…
    Die Gier trieb ihn voran. Er dachte an das Opfer, er dachte an das Fleisch, an das Blut, und er kicherte leise, als er die Rückseite des Hauses erreicht hatte.
    Dort lag ein Nutzgarten, in dem einige Beete angelegt worden waren und auch Bäume wuchsen.
    Aber ein kleines Stück vom Haus entfernt, denn dazwischen befand sich noch ein schmaler Weg. Er war mit kleinen, dunklen Steinen bestreut worden, die unter den Füßen des Verdammten knirschten.
    Man hatte Kool den Auftrag gegeben, nach einem Einstieg zu suchen. Den würde er auch finden.
    Die Fenster waren geschlossen. Auf ihn wirkten die Scheiben wie schmutziges, erstarrtes Wasser.
    Ein paarmal drückte er gegen das Glas.
    Keine Chance, sie zu öffnen.
    Wenn nicht so, dann mit Gewalt. Kool würde sich durch nichts von seinem Ziel abbringen lassen. Er dachte daran, die Scheibe einzuschlagen und suchte schon nach einem entsprechenden Gegenstand.
    Ein Stein war schnell gefunden.
    Er paßte in seine Faust. Das Klingeln hatte Kool vernommen. Zweimal war vorn geschellt worden.
    Rührte sich etwas?
    Der
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