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0720 - Todeskommando Last Hope

Titel: 0720 - Todeskommando Last Hope
Autoren: Unbekannt
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verlangte von ihm, daß er wegen einundsechzig schlafender Marschiere-Viels seine Dienststunden überzog.
    Ich könnte duschen und ein paar Stunden in einer Bar verbringen! überlegte er. Aber die Männer, die sich dort treffen würden, wären die gleichen wie immer, und auch die Gespräche würden sich um die gleichen Themen wie immer drehen.
    Francesco Mozart dachte, daß es an der Zeit war, sich auf einen anderen Planeten versetzen zu lassen. Aber ein Versetzungsgesuch aus eigenem Antrieb würde bewirken, daß er bei der nächsten fälligen Beförderung übergangen wurde. Das wollte der Captain doch nicht riskieren. Außerdem nahm er an, daß seine Truppe ohnehin in zwei oder drei Jahren verlegt werden würde. Die Laren stationierten ihre Hilf struppen meist nur für eine begrenzte Zeit auf Planeten oder Raumstationen.
    Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf, legte die Füße auf die bequeme Stützfläche und entspannte sich.
    Man muß das Leben nehmen, wie es kommt! überlegte er.
    Als die Schotthälften der Ortungsstation mit schwachem Zischen auseinanderglitten, schrak Captain Mozart aus leichem Schlummer hoch.
    Zuerst erblickte er Sergeant McCartney und wollte nur müde abwinken. Doch da tauchte hinter McCartney ein Lare auf.
    Alvantur-Siik, der Psychotaktiker des Stützpunkts!
    Captain Mozart sprang auf und salutierte.
    Alvantur-Siik grüßte lässig zurück und meinte: „Ich komme nicht in dienstlichem Auftrag, Captain. Mein Besuch ist mehr privater Natur. Darf ich mich setzen?"
    „Aber, bitte, Sir!" antwortete Mozart und deutete auf eine Sesselgruppe.
    Der Lare setzte sich lächelnd und forderte Francesco Mozart auf, sich ihm gegenüber zu setzen. „Wie gesagt, mein Besuch ist mehr privater Natur", wiederholte er. „Captain, Sergeant McCartney sagte mir, daß Sie sich außergewöhnlich für die dominierende Lebensform von Last Hope interessieren. Seit wann ungefähr besteht dieses Interesse?"
    Mozart zuckte die Schultern. „Seit ungefähr einem Jahr, Sir. Ich gestehe, daß es mich reizen würde, diese Tiere einmal für längere Zeit zu beobachten, um mehr über ihre Lebensweise zu erfahren. Zur Zeit interessiere ich mich allerdings nur dafür, ob die Herde von einundsechzig Marschiere-Viels, die uns belagert, dem Stützpunkt gefährlich werden könnte."
    Alvantur-Siik lächelte stärker. „Ich weiß, daß Sie ein sehr pflichtbewußter Offizier sind, Captain Mozart", erwiderte er. „Wahrscheinlich werden Sie früher als üblich befördert werden. Ich selbst werde das befürworten. Aber ich denke, daß Sie sich wegen der draußen lagernden Tiere unnötige Sorgen machen. Mit großer Wahrscheinlichkeit liegt eine aus Ihrem Unterbewußtsein stammende Motivation vor, die Ihrem wissenschaftlichen Interesse an dieser Lebensform entspringt. Bitte, prüfen Sie sich in dieser Hinsicht einmal selbst."
    „Das habe ich bereits getan, Sir", erklärte Mozart. „Ich danke Ihnen für Ihre Fürsorge, aber ich bin sicher, daß Ihre Diagnose falsch ist."
    Alvantur-Siik wollte etwas erwidern, kam aber nicht dazu, denn in diesem Augenblick rief Karel Krause auf geregt: „Bewegung unter den Marschiere-Viels! Die Tiere kommen auf den Stützpunkt zu - jedenfalls einige von ihnen!"
    Francesco Mozart und Alvantur-Siik sprangen gleichzeitig auf. „Ich habe es geahnt!" rief Mozart. „Geben Sie Alarm, Leutnant!"
    Unter normalen Umständen hätte der larische Psychotaktiker die Situation zuerst selbst überprüft, bevor er zugelassen hätte, daß die Hilfstruppen einen Alarm für den gesamten Stützpunkt auslösten. Doch durch Francesco Mozarts Warnungen und Besorgnisse verunsichert, verhielt er sich passiv. .
    Sekunden später heulten überall im Stützpunkt die Alarmpfeifen. Die Meldung, die Leutnant Karel Krause in die nächsten Dienststellen durchgegeben hatte, wurde verzerrt und übertrieben weitergegeben.
    So kam es, daß sowohl bei den Menschen als auch bei den Laren bald die Meinung herrschte, der Stützpunkt würde von einer riesigen Herde Marschiere-Viels angegriffen.
    Die Reaktion fiel dementsprechend aus...
     
    *
     
    Genau zur vorgesehenen Zeit schaltete Atlan das Hauptkraftwerk Judiths ein.
    Der starke Fusionsreaktor war seines Wissens bisher nur auf dem Prüf stand in Betrieb gewesen - vor der Endmontage des MV-Roboters. Seitdem hatte er stillgestanden, denn für die Antriebsaggregate und die Speisung der Lebenserhaltungssysteme reichte tagsüber die von der Antenne aufgenommene Sonnenenergie aus - und
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