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0720 - Todeskommando Last Hope

Titel: 0720 - Todeskommando Last Hope
Autoren: Unbekannt
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bestand. Da die Kompetenzbereiche zwischen Laren und Menschen scharf abgesteckt waren, gab es nie Schwierigkeiten. Nur sehr selten ließen untergeordnete larische Dienstgrade ihre Vorschriften außer acht und behandelten die Menschen von oben herab. Höheren Offizieren der Laren unterliefen solche Fehler nie.
    Deshalb war Francesco Mozart mit seinem Leben an und für sich ganz zufrieden. Es gab in dem gewaltigen Areal, das vereinfachend meist nur „der Stützpunkt" genannt wurde, ausreichend Möglichkeiten, die Freizeit unterhaltsam zu gestalten. An der Verpflegung war auch nichts auszusetzen. Sogar einfache Soldaten konnten stets unter mehreren Menüs wählen. 'Was den Captain störte, war die Tatsache, daß der Stützpunkt praktisch von der Außenwelt isoliert war. In gewissem Maße war das unumgänglich, denn Last Hope war eine Höllenwelt, auf der es kaum einen Fleck gab, an dem sich ein Mensch ohne Schutzanzug länger als wenige Minuten aufhalten konnte.
    Aber nach jahrelangem Aufenthalt im Stützpunkt fragte sich Francesco Mozart immer öfter, warum Kommandant Prutor-Taan es den Menschen nicht gestattete, mit entsprechender Ausrüstung hin und wieder Forschungsexpeditionen durchzuführen.
    Besonders die gigantischen Marschiere-Viels interessierten den Captain. Er hätte gern mehr über diese seltsame Lebensform herausgefunden. Dazu aber wäre es nötig gewesen, den Stützpunkt zu verlassen, denn nur selten verirrte sich ein Marschiere-Viel in die Nähe des Stützpunkts.
    Aus diesem Grund horchte Captain Mozart auf, als Leutnant Karel Krause, der für die Impulstasterortung im Bereich des Wachregiments 505 verantwortlich war, ihm meldete, eine größere Herde von Marschierer-Viels näherte sich dem Stützpunkt.
    Er begab sich in die Ortungszentrale und musterte die Ansammlung grünlich leuchtender Ortungsreflexe, die sich über den Simultanschirm bewegten. „Wie viele haben Sie gezählt, Leutnant?" wandte er sich an Krause. „Einundsechzig, Captain", antwortete der Leutnant. „Sie werden ungefähr bei Anbruch der Nacht die Hochenergie-Abschirmungszone erreichen."
    Francesco Mozart runzelte die Stirn.
    Es war noch nie vorgekommen, daß mehr als zwei Marschiere-Viels gleichzeitig in die Nähe der Hochenergieschirme gekommen waren, die die außerhalb der nordpolaren Zwielichtzone gelegenen Anlagen gegen die lebensfeindliche Lavawelt schützten. „Ich werde dem Kommandanten Meldung machen", entschied er. „Prutor-Taan soll entscheiden, was geschehen muß."
    Er ging zum Telekom, schaltete ihn ein und tastete den Anschlußkode für den Stützpunktkommandanten in das Gerät.
    Der Bildschirm wurde hell und zeigte das Abbild eines larischen Offiziers - allerdings nicht des Kommandanten. „Was wünschen Sie, Captain?" erkundigte sich der Lare höflich. „Ich habe eine Meldung für den Kommandanten, Dringlichkeitsstufe zwei", antwortete Francesco Mozart. „Ich vertrete den Kommandanten", erwiderte der Lare. „Bitte, sprechen Sie, Captain!"
    Mozart berichtete.
    Der Lare hörte mit unbewegtem Gesicht zu, dann sagte er: „Ich danke Ihnen für Ihre Wachsamkeit, Captain. Vorerst scheint mir aber keine Gefährdung gegeben zu sein. Beobachten Sie die Herde weiter. Wenn sie die Absperrung vor Sonnenuntergang erreicht, geben Sie mir Bescheid."
    Er lächelte flüchtig. „Diese plumpen Tiere sind nicht aggressiv, das haben wir durch Beobachtungen über viele Jahre hinweg festgestellt. Wenn sie, wie Sie berechnet haben, die Absperrung erst bei Sonnenuntergang erreichen, werden sie naturgemäß erstarren. Sobald die Sonne wieder scheint, werden sie sich zerstreuen und weglaufen."
    „Wenn sie aber nicht weglaufen, sondern in Richtung Absperrung marschieren?" erkundigte sich Francesco Mozart, denn er war ein pflichtbewußter Mann. „Dann vertreiben wir sie mit ein paar Strahlschüssen", erklärte der Lare. „Ich möchte auch nicht, daß sie in die Hochenergie-Abschirmung geraten und dabei Schaden erleiden."
    Der Bildschirm erlosch.
    Captain Francesco Mozart schaltete den Telekom aus, wandte sich Leutnant Krause zu und sagte nachdenklich: „Ich hoffe nur, daß der Lare die Sache nicht zu leicht genommen hat."
    „Das braucht doch nicht unsere Sorge zu sein, Captain", erwiderte Karel Krause.
    Mozart zuckte die Schultern. „Ich bleibe auf jeden Fall bis zum Anbruch der Nacht hier", erklärte er.
     
    *
     
    Atlan weckte seine Leute, als am Horizont die flimmernden Hochenergieschirme des Stützpunkts auftauchten. „Ich bin
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