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0718 - Geheimmission der Frauen

Titel: 0718 - Geheimmission der Frauen
Autoren: Unbekannt
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aber nur aus Karten. Sie wußten, wo sich Städte befanden, welche Gegenden menschenleer waren - aber das war der Stand vor fast einem halben Jahrhundert gewesen. Jetzt sahen sie unter sich den Nordpol. Sie steuerten die eisigen Weiten des nördlichen Alaska an und flogen in großer Höhe südwärts. Der nordamerikanische Kontinent tauchte unter ihnen auf. „Ich schlage Südamerika vor. Der Amazonasurwald!" warf Terfy ein. „Dort können wir uns jahrelang verbergen."
    „Unsinn!" meinte Nano barsch. „Wir brauchen Zugang zu Kommunikationseinrichtungen. Sehen wir uns die Karibik an. Oder meinetwegen die Bahamas."
    „Auch eine Möglichkeit!"
    Die Jet verließ in einer scharfen Kurve den Flugkorridor. Die Funksprüche, im Augenblick zwischen dem System der Bodenstationen und der Raumschiffe, wurden deutlicher und verständlicher. Jetzt verstanden die vier Frauen, daß die Aufmerksamkeit der Menschen abgelenkt war. Es schien vor kurzer Zeit der Höhepunkt einer gewaltigen Roboterschlacht stattgefunden zu haben. Reginald Bull - auch ein Begriff aus der Vergangenheit - war geflüchtet, nachdem er krank geworden war. Hin und wieder tauchte der Name Rhodan auf, und ausnahmslos wurde er als Kranker und Wahnsinniger bezeichnet. Nach einigen Minuten drehte sich Marhola um und sagte fast er leichtert: „Jetzt wissen wir es! Die Erde ist nach wie vor aphilisch! Denn wir wissen, daß Rhodan normal ist. Wenn sie ihn als Kranken bezeichnen, dann müssen sie alle aphilisch geworden sein."
    Sie wußten, daß sie nach der Landung die Rolle von „normalen" Erdenbürgerinnen spielen mußten. Sie mußten versuchen, nicht aufzufallen. Das bedeutete, daß sie sich in Aphilikerinnen verwandeln mußten.
    Die Probleme, die auf die Mädchen zukamen, erschienen ihnen gigantisch.
    Auf den Schirmen zeichneten sich, je tiefer die Jet ging, desto deutlicher die Städte und die Energieemissionen ab. Endlich tauchte das Meer auf, die gerundete, von Inseln durchsetzte Fläche der Karibischen See. Wieder ging die Jet tiefer. Sie stieß jetzt mitten in die dichten, weißen Wolken. Das fremde Licht begann intensiver zu werden. Sie erwarteten jeden Augenblick einen weiteren Anruf oder ein Schiff, das sie verfolgte. Aber die Sekunden und die Minuten vergingen ohne jeden Zwischenfall. „Vielleicht haben wir tatsächlich Glück!" wisperte Nayn und blickte von einem Testschirm zum anderen.
    Weit voraus zeichnete sich eine Insel ab, die wenig bewohnt zu sein schien. „Sollen wir es riskieren?" fragte Nano und deutete auf das perspektivisch gekippte Bild. „Ich bin dafür. Finde einen guten Landeplatz!"
    Die Jet ging in schnellem Flug tiefer, durchstieß die Wolkenschicht und befand sich jetzt über dem freien Meer. Unter ihr tauchten die Strukturen der Wellen und der Sonnenreflexe auf. Kein Schiff war zu sehen.
    In einer Höhe von nur hundert Metern über dem Wasser raste die Jet jetzt nach Südosten und steuerte direkt auf die längliche Insel zu. Die Analyse ergab nur geringe Energieausstrahlung, viel Chlorophyll und so gut wie keinen Funkverkehr. „Wenn es nicht der richtige Platz ist, können wir wieder starten", meinte die Pilotin und zog das Kleinraumschiff hoch. Jetzt schob sich hinter einem Dreieck aus weißer Brandung die Insel aus dem Ozean. „Kennt ihr den Namen?" • „Früher soll sie ganz anders geheißen haben", erklärte Terfy. „Aber vor vierzig Jahren hieß sie Death PiratesBay."
    Der Unterschallknall dröhnte über das offene Wasser, dann flogen sie zwei Runden mit verkleinertem Durchmesser. Es gab eine Reihe von Ferienhäusern, einen halbleeren Hafen, einige Motorboote auf dem Sandstrand, sehr viel Wald. Und Tausende von weißen Wasservögeln. „Ich lande dort vorn zwischen den Felsen. Eine hervorragende Deckung!"
    Die Jet sackte durch, wurde stark abgebremst und schwebte fast geräuschlos auf eine Felsenbucht zu. Auf drei Seiten umgaben Felsen, bis zum Absturz mit Bäumen und Gestrüpp bewachsen, eine Bucht. Die Bucht war hochwassergeschützt und bestand aus einem breiten Sandstreifen, der in eine leicht abgeschrägte Geröllhalde überging. Ein Teil der Felsen hing weit über, so daß man von oben die Jet kaum sehen würde. „Einverstanden!"
    Die Jet landete. Knirschend bohrten sich die Landeteller in die kleinen, weißgewaschenen Steine. Es war später Nachmittag, und zwischen den Felsen herrschte tiefer schwarzer Schatten. Nano Balwore hatte die Jet dicht an den Felsen aufgesetzt; zwischen der Bordwand und dem Stein war
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