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0717 - Das Ende von Balayndagar

Titel: 0717 - Das Ende von Balayndagar
Autoren: Unbekannt
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menschlichen Sinn.
    Alles, was bisher geschehen war, erschien bedeutungslos. Es war, als hätte niemals irgend etwas existiert.
    Rhodan konnte sich nicht erinnern, jemals zuvor solche Angst empfunden zu haben. Er wünschte, er hätte seine Entscheidung rückgängig machen können. Der Gedanke, bei einer Explosion der SOL das Leben zu verlieren, erschien unter den gegenwärtigen Umständen als etwas Erstrebenswertes.
    Da kroch es aus den Bildschirmen und machte Dinge und Menschen aufhören zu sein. Es fraß sich unaufhaltsam in die SOL hinein.
    Seltsamerweise mußte Rhodan in diesem Augenblick daran denken, wie unzutreffend doch die Bezeichnung Black Hole für dieses Nichts war. In ihrem Wissen um sieben Dimensionen hatten die Kelosker einen wesentlich besseren Ausdruck geprägt.
    Denn was da aus dem Bildschirm drang, war groß.
    Es war schwarz.
    Und es war Null.
    Es kam über das ganze Schiff, zu allen Menschen.
    Es kam zu Perry Rhodan.
     
    *
     
    Dobrak sah die Zahlengruppen zusammenfallen und durcheinanderwirbeln, als wäre ihre Ordnung nur eine Maske gewesen, die fallenzulassen sich eine unbekannte Macht entschlossen hatte.
    Dobraks Blicke irrten umher und suchten nach Dingen, an denen er sich festhalten konnte.
    Solange er sich erinnern konnte, hatte er Dinge in Zahlengruppen aufgegliedert und eingestuft. Das ging nun zu Ende, denn mit den Dingen hörten auch die Zahlen auf zu existieren.
    Dobrak konnte das Kind nicht mehr hören, es war weit draußen in Sicherheit. Offensichtlich hatte es den Kontakt zur SOL abgebrochen, um sich und seinen Zwillingsbruder nicht zu gefährden.
    Dobrak stand auch nicht mehr in Kommunikation mit dem Rechenverbund aus Shetanmargt und SENECA. Es war fraglich, ob sie noch existierten. Sie hätten ihm sowieso nicht helfen können.
    Der Kelosker fragte sich, ob die unendlich langsam wirkende Auslöschung des Schiffes nur eine gefühlsmäßige Täuschung war oder ob tatsächlich alles in dieser Geschwindigkeit vor sich ging.
    Die SOL mußte unmittelbar vor der Großen Schwarzen Null stehen, vielleicht sogar schon zu einem guten Teil in ihr.
    Dobrak hatte geglaubt, daß alles mit einem einzigen Schlag enden würde, in einem Augenblick, der kürzer als ein Gedanke war. Doch das traf nicht zu. Als würden alle Besatzungsmitglieder mit einer letzten parapsychischen Kraftanstrengung um ihre Existenz kämpfen, hing das Schiff an der Schwelle zum Nichts.
    Es überschritt sie langsam, aber sicher.
    Für Dobrak war es die grausamste Folter, die er sich vorstellen konnte, alle Zahlen verschwinden zu sehen.
    Es wurden weniger und weniger, so daß er schließlich kleine Gruppen beachten mußte, die er lange Zeit nicht mehr wahrgenommen hatte.
    Irgendwo war noch eine einfache Kolonne, zwischen Dobrak und ihr gab es die Achse der Realität.
    Die Kolonne war 10.9.8.7.6.5.4.3.2.1.0.
    Dobrak dachte, daß sie bestehen bleiben würde, daß er sie mitnehmen konnte als Nachweis für alles, was geschehen war.
    Aber die Zahlen purzelten durcheinander und verschwanden eine um die andere.
    Nein! dachte Dobrak, und alle keloskischen Leben, die in seinem alten Körper waren, kreischten um Hil.fe.
    Da war noch eine Zahl, wie ein Irrlicht in einem unermeßlichen Ozean.
    Eine Eins.
    Das bin ich! dachte der Kelosker.
    Oder die Summe meiner Gedanken - oder ein Gedanke.
    Dann verschwand die Eins, und es blieb... NULL.
     
    ENDE
     
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