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0717 - Das Ende von Balayndagar

Titel: 0717 - Das Ende von Balayndagar
Autoren: Unbekannt
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„Frage: Wahrscheinlichkeit einer Rettungsmöglichkeit?"
    „Nicht erkennbar!" kam prompt die Antwort.
    Rhodan fuhr herum und wandte sich an Dobrak. „Hören Sie das?"
    „Ja", sagte Dobrak gelassen. „Wir versuchen es weiter."
    Ein paarmal schien es, als würde das Schiff an Geschwindigkeit gewinnen, doch beim Prozeß der Beschleunigung geriet es immer wieder in Zonen, in denen sich die Kräfte des Black Hole als zu stark erwiesen.
    Die Interkomanlage war noch immer von heftigen Störungen überlagert, so daß Rhodan keine Verbindung mit den Raumfahrern an den Ortungsgeräten bekam. Er bezweifelte auch, daß sie ihm klare Auskünfte geben konnten. Wahrscheinlich war der Standort des Schiffes nicht mehr zu bestimmen. Die SOL befand sich in dem von der Großen Schwarzen Null entfachten Mahlstrom, sie war zum Spielball unerklärlicher Energien geworden.
    Dobrak sprach ununterbrochen mit der Bordpositronik. Rhodan verzichtete darauf, sich alles übersetzen zu lassen, denn die meisten Worte schienen keinen Sinn zu ergeben.
    Die Emraddin-Zwillinge verhielten sich merkwürdig ruhig. Vielleicht spürten sie, daß es um Leben und Tod ging. Ihre Eltern standen mit blassen Gesichtern in der Nähe.
    Ein klirrendes Geräusch, fast wie brechendes Eis, wurde hörbar, ohne daß sein Ursprung erkennbar gewesen wäre. Die Wände der Zentrale begannen zu leuchten und schienen zurückzuweichen. Die Menschen an Bord warfen sich entsetzte Blicke zu.
    Niemand wagte sich zu rühren. Rhodan konnte sich vorstellen, daß diese Vorgänge vor allem für die an Bord der SOL geborenen Menschen schrecklich sein mußten. Sie sahen das Schiff als ihre Heimat an. Die Gefahr einer Zerstörung mußte Todesangst bei diesen Menschen auslösen. „Wir befinden uns in einer Phasenverschiebung", übersetzte der Translator Dobraks Worte. „Die Dimensionen überlagern sich. Jetzt können wir nur warten, wann und wo wir wieder herauskommen."
    Rhodan hörte die Mutter der Emraddin-Zwillinge in tiefer Not aufschreien.
    Ulturpf Emraddin begann zu verschwinden. Er hielt seinen Bruder an der Hand. Die Auflösung griff allmählich auf Kjidder über.
    Die Mutter der beiden Kinder rannte los. Rhodan trat ihr in den Weg und hielt sie fest. „Dobrak!" rief er. „Können Sie das nicht verhindern?"
    Der Rechner drehte sich herum und beobachtete die Zwillinge. „Sie verschwinden zwischen den Dimensionen", sagte er. „Ich kann sie nicht aufhalten, und ich will es auch nicht. Sie sind nicht für diesen Raum geboren."
    Der alte Emraddin stieß eine Verwünschung aus. „Tun Sie etwas!" schrie er unbeherrscht. „Es sind meine Kinder. Es ist mir egal, was dieser Kelosker sagt.
    Es sind meine Kinder. Sie gehören zu mir."
    Er näherte sich den nur noch schemenhaft sichtbar gebliebenen Zwillingen.
    Ulturpfs Stimme - oder war es die Stimme eines Geistes? - kam von irgendwoher. Aber niemand verstand, was das Kind sagte. Es sprach seine Worte in Interkosmo, aber sie ergaben keinen Sinn. Vielleicht galten seine Äußerungen schon nicht mehr den Eltern oder der Besatzung der SOL. „Sie bringen sich in Sicherheit", erklärte Dobrak. „Machen Sie sich keine Sorgen, Frau Emraddin. Die Kinder haben die Gefahr instinktiv gespürt und sind gegangen. Wir sollten uns Wünschen, ihre Begabung zu besitzen, dann könnten wir uns ebenfalls retten."
    „Was heißt das?" rief Rhodan. Dobraks Körper schien plötzlich schlaff zu werden, als sei alle Energie aus ihm gewichen. „Wir kommen nicht mehr aus dieser Zone heraus", erwiderte er. Rhodan stieß ihn zur Seite. „Kosum!" befahl er. „Die SERT-Haube."
    Kosums Augen weiteten sich. „Was haben Sie vor?"
    „Das sehen Sie doch!" Rhodan ließ sich vor den Hauptkontrollen nieder und wartete, daß der Emotionaut seinen Platz einnahm. Darin schaltete Rhodan zu SENECA. „Wir machen jetzt mehrere Beschleunigungsversuche!" ordnete er an.
    Die Bordpositronik reagierte sofort und traf die üblichen Vorbereitungen. Die Triebwerke liefen auf Vollast und erschütterten das Schiff, ohne es bewegen zu können.
    Kosum tauchte unter seiner Haube hervor. Sein Gesicht war schmerzverzerrt. „Leider keinen Kontakt!" preßte er hervor. „Es ist sinnlos, Chef. Wir bringen die SOL nicht von hier weg."
    Dobraks Augen starrten ins Leere, aber er schien irgend etwas zu sehen, denn er sagte: „Wir werden auf die Große Schwarze Null bewegt."
    „Laß uns die Beiboote ausschleusen!" schlug Gucky erneut vor. „Sie kämen nicht einmal aus dem Hangar",
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