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0714 - Attacke der Doppelgänger

0714 - Attacke der Doppelgänger

Titel: 0714 - Attacke der Doppelgänger
Autoren: Claudia Kern
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gegangen und feuerte auf die angreifenden Maschinen. Unter normalen Umständen hätte die Verteidigungsanlage kein Problem mit dem Angriff von zwei Hornissen gehabt, aber Seneca - der falsche Seneca, korrigierte er sich - hatte ganze Arbeit geleistet.
    In den letzten Stunden war es ihnen gerade mal gelungen, Flutlicht und Strom wieder in Betrieb zu nehmen, die Luftabwehr war noch nicht bereit.
    »Shit«, fluchte Scarth.
    »Sie Hauen Ab«, sagte Ross neben ihm und zeigte auf die Hornisse, mit der die beiden Ewigen gekommen waren. Sie startete und verschwand über dem Haus. »Wieso Schießen Die Rebellen Nicht Auf Den Erhabenen«
    »Weil er nicht der ERHABENE ist.«
    Scarth stand auf und trat einen Liegestuhl wütend in den leeren Pool. »Er ist ein verdammter Doppelgänger!«
    Er sah zu seinen Leuten, die nach und nach aus ihrer Deckung kamen und misstrauische Blicke zum Himmel schickten.
    »Löscht die Brände und räumt hier auf«, befahl er. »Lagebesprechung in zwei Stunden.«
    Scarth wusste, dass die letzten Stunden nicht gerade zu den Glanzpunkten seiner Karriere zählten. Er hatte die Flucht des falschen Seneca für sich behalten, um die Lorbeeren für seine Ergreifung und Enttarnung ganz allein einzustreichen. Damit wollte er vor allem Calderone überrumpeln, doch der musste irgendwie davon erfahren haben, ebenso wie von der Gefangennahme des falschen Zamorra.
    Ein Spion in den eigenen Reihen, dachte er. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.
    Und jetzt hatte er sich auch noch von einem falschen ERHABENEN täuschen lassen und das Anwesen in Schutt und Asche gelegt. Wenn der echte Seneca jemals zurückkehrte und davon erfuhr, war er seinen Job los -und möglicherweise auch sein Leben.
    Jetzt hatte Calderone Zamorra, was auf eine Katastrophe hinauslaufen konnte, wenn der den Weg in seine Welt preisgab. Damit hatte der Sicherheitschef alle Trümpfe in seiner Hand, was Scarth unter keinen Umständen erlauben durfte.
    Er dachte einen Moment nach, dann lächelte er plötzlich.
    »Telefon«, verlangte er.
    Ross zog wortlos sein Handy aus der Tasche und reichte es ihm. Scarth tippte eine lange Nummer ein.
    Er hörte ein Freizeichen, dann sagte eine unfreundliche Stimme: »Château Montagne.«
    ***
    Als Nicole die Brücke der Fackel der Freiheit betrat, bot sich ihr ein Anblick, auf den sie schon beinahe nicht mehr zu hoffen gewagt hatte.
    Der Anblick von Robert Tendyke!
    »Rob!«, rief sie und eilte auf ihn zu.
    Doch der reagierte nicht ganz so, wie sie es erwartet hätte. »Nicole Duval, richtig?«, sagte er scheinbar wenig begeistert. »Ich kannte mal jemanden, der Sie sehr ähnlich sehen, und dachte, sie sei eine echte Freundin. Aber dann hat sie mich hier in dieser elenden Spiegelwelt im Stich gelassen. Verdammt, seit anderthalb Jahren sitze ich hier fest.« Er sah sie vorwurfsvoll an.
    Nicole starrte ihn erst entgeistert an und blickte dann betreten auf den Boden. All die Probleme, die sie hatten lösen müssen, erschienen ihr plötzlich so unbedeutend. Alle Gründe für ihr verspätetes Auftauchen waren fadenscheinige Ausreden.
    »Hey«, murmelte er, während er sie in die Arme schloss. »Es ist ja alles gut gegangen. Wir leben doch alle noch und können nach Hause.« Dann strahlte er sie an.
    Nicole schluckte, erwiderte aber seine Umarmung. »Rob? Tasha, sie…«
    ***
    »Zamorra saß in dem Hubschrauber?«
    Nicole lehnte sich gegen eine der Arbeitsstationen auf der Brücke der Fackel der Freiheit und schüttelte den Kopf. Sie waren nur wenige Meter voneinander entfernt gewesen, ohne das zu bemerken.
    Ted stand neben ihr. Er hatte den Helm abgenommen und wurde von den Ewigen, die wohl bezweifelten, dass er nicht der ERHABENE war, äußerst misstrauisch beobachtet.
    »Was hat Calderone mit ihm vor?«, fragte Nicole.
    Rob hob müde die Schultern. »Er wird Zamorra wohl nach El Paso bringen, um ihn in der Firmenzentrale zu verhören.«
    »Verhören klingt nicht gut.«
    »Nein…«
    Rob wirkte abwesend, was Nicole ihm nicht verdenken konnte, denn nach der Begrüßung hatte sie ihm von Natashas Tod erzählt. Wenn sie seine Reaktion darauf richtig beurteilte, hatte ihn mehr als nur die gemeinsame Flucht mit dieser Frau verbunden.
    Murat Taoln, der Robs wütendem Faustschlag nur durch das schnelle Eingreifen seines Ersten Offiziers entgangen war, hielt sich seitdem zurück und ließ die Menschen untereinander reden. Es schien ihn zu belasten, dass er eine Mitschuld an Natashas Tod trug. Zumindest deutete Nicole sein
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