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0714 - Attacke der Doppelgänger

0714 - Attacke der Doppelgänger

Titel: 0714 - Attacke der Doppelgänger
Autoren: Claudia Kern
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die Details der Kommunikationsanlage, die der ERHABENE zu ihrer Vernichtung einsetzen wollte. Jetzt stand Robert Tendyke auf der Brücke der Fackel der Freiheit und erging sich in Gewaltphantasien, in deren Zentrum ein Ewiger namens Murat Taoln stand.
    Drei Hornissen hatten ihn und Natasha auf der Straße gestoppt. Er war mit Waffengewalt gezwungen worden, in einen der Raumgleiter zu steigen und hatte anfangs erleichtert bemerkt, dass die. Ewigen Natasha ignorierten. Als er jedoch begriff, dass er keinem Killerkommando des ERHABENEN, sondern einer Rebellengruppe in die Hände gefallen war, wurde aus der Erleichterung dumpfe Besorgnis.
    Trotz all seiner Bitten weigerte sich Murat Taoln, eine Hornisse zu der Stelle zu schicken, wo sie Natasha zurückgelassen hatten. Die Bildschirme hatten ihnen gezeigt, dass die Wälder von Hubschraubern und Suchtrupps praktisch wimmelten, und der Kommandant schätzte das Risiko einer Entdeckung als zu hoch ein.
    Rob konnte dessen Argumentation sogar nachvollziehen, was jedoch nichts an seiner hilflosen Wut änderte. Und die hatte vor einigen Minuten, als er auf den Beobachtungsschirmen sah, wie Scarths Männer Zamorra in das kleine Betongebäude am Rande des Parks trugen, neue Nahrung bekommen.
    »Ihr müsst ihm helfen«, sagte Rob zum wiederholten Mal. »Sie werden ihn umbringen, wenn ihr nichts unternehmt.«
    Murat richtete seinen Blick weiter auf den Bildschirm.
    »Es tut mir leid um deinen Freund«, sagte er mit ehrlichem Bedauern in der Stimme, »aber unsere Mission ist so wichtig, dass wir keinen Zwischenfall riskieren dürfen.«
    Rob sah zu den anderen Ewigen, die scheinbar teilnahmslos an ihren Stationen saßen. »Und was ist das für eine Mission? Rumsitzen und in der Nase bohren?!«
    »Eigentlich«, mischte sich der Erste Offizier Lodev Kolaris ein, »wäre genau das unsefè Mission, beobachten und nichts unternehmen. Doch unser Kommandant hat höhere Ziele.«
    Rob bemerkte, dass er mit diesen Zielen offenbar nicht einverstanden war, aber er ließ das Thema auf sich beruhen. Es gab Wichtigeres.
    »Dann lasst mich gehen«, schlug er vor, obwohl ihm unklar war, was er allein gegen Scarths Leute ausrichten sollte. »Jemand muss hier doch etwas tun.«
    »Aber nicht du.«
    Murats Stimme klang endgültig. »Ich habe um ein Treffen der Widerstandsbewegung gebeten, damit du ihnen von der Kommunikationsanlage berichten kannst. Gemeinsam werden wir einen Weg finden, um die Bedrohung auszuschalten - sollte das nach diesem Morgen überhaupt noch notwendig sein.«
    Rob wollte ihn fragen, was er damit meinte, aber die Bewegungen auf dem Bildschirm hielten ihn davon ab. Zu seiner Überraschung sah er, dass Rico Calderone mit einigen Leibwächtern aus einem gelandeten Hubschrauber gestiegen war und heftig mit Scarth diskutierte. Für einen Moment sah es so aus, als würde die Situation eskalieren, doch dann ging Calderone in das Betongebäude und kam wenig später mit einem angeschlagen wirkenden Zamorra wieder heraus.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Murat.
    Rob hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Der Mann neben Zamorra ist Rico Calderone, der Sicherheitschef des Konzerns. Eigentlich hat er auf dem Anwesen keine Befugnisse.«
    Er hatte Calderone als jemanden kennen gelernt, der sich sehr bedeckt hielt und nur selten offen aussprach, was er dachte. Es fiel ihm schwer, ihn einzuschätzen, auch wenn er ihn instinktiv für weniger skrupellos als Scarth hielt.
    Aber das täuschte möglicherweise.
    Der Hubschrauber startete und verschwand aus dem Bildausschnitt.
    »Ihr könntet ihm mit einer Hornisse folgen«, sagte Rob und drehte sich wieder zu den Ewigen. »Vielleicht ergibt sich doch noch eine Möglichkeit, Zamorra zu befreien.«
    Murat nickte. »Ja, das…«
    Er unterbrach sich, saß plötzlich kerzengerade in seinem Kommandosessel.
    »Da ist er«, flüsterte er. »Er ist tatsächlich gekommen.«
    Rob sah zum Bildschirm, auf dem in dieser Sekunde eine Hornisse im Park landete. Aus dem geöffneten Cockpit stieg ein Ewiger, dessen Gesicht unter einem Helm verborgen blieb - und der ERHABENE.
    Deshalb hast du Zamorra nicht geholfen, dachte Rob. Murat hatte aus seinem Bericht die richtige Schlussfolgerung gezogen und wohl darauf getippt, dass der ERHABENE nach Ablauf der Frist direkt nach Florida kommen würde, um seine Anlage abzuholen.
    Damit hatte er Recht behalten. Der ERHABENE war da.
    Murat lehnte sich vor.
    »Feuer!«
    ***
    Nicole sprang auf den Rasen und legte die Hand auf den
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