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0714 - Attacke der Doppelgänger

0714 - Attacke der Doppelgänger

Titel: 0714 - Attacke der Doppelgänger
Autoren: Claudia Kern
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Verhalten entsprechend.
    »Murat?«, fragte sie. »Kannst du dem Hubschrauber folgen? Mit deinem Schiff können wir ihn leicht zur Landung zwingen, Zamorra befreien und in unsere Welt zurückkehren.«
    Der Ewige drehte sich in seinem Kommandosessel um. »Das wird leider nicht gehen. Ich habe bereits einen Kurs zur Heimatwelt programmiert.«
    »Dann programmierst du ihn eben um«, sagte sie und fragte sich in Gedanken, von welcher Heimatwelt er sprach.
    Murat und Kolaris tauschten einen kurzen Blick aus, dann mischte sich der Erste Offizier in das Gespräch ein.
    »Wir haben andere Prioritäten. Eure Mission muss warten.«
    Rob sprang plötzlich auf. »Wie viele Menschen wollt ihr noch zum Tode verurteilen?! Erst Natasha, jetzt Zamorra. Ihr seid ebenso skrupellos wie dieser verdammte ERHABENE.«
    Murat blieb ruhig, obwohl Nicole das Funkeln in seinen Augen bemerkte.
    »Vielleicht müssen wir das sein, um ihn zu bekämpfen«, sagte er. »Ich würde euch gerne helfen, aber das Treffen, das auf der Heimatwelt stattfindet, kann nicht verschoben werden. Wir stehen vor der wichtigsten Entscheidung unserer Existenz. Wenn die Anführer der Widerstandsbewegung von der Kommunikationsanlage erfahren und einen ERHABENEN sehen, der mit seinem Machtkristall auf unserer Seite steht, werden sie für einen offenen Krieg stimmen.«
    »Wer sagt, dass ich auf eurer Seite bin?«, fragte Ted.
    »Richtig«, stimmte Nicole zu. »Ihr helft uns nicht, welchem Grund hätten wir also, euch zu helfen?«
    Murat blinzelte. Der Widerspruch schien ihn zu überraschen. Vermutlich war er so sehr daran gewöhnt, Befehle zu geben, dass er nicht mit einer ernsthaften Verweigerung rechnete.
    Kolaris räusperte sich. »Darf ich einen Kompromiss vorschlagen? Wir nehmen an dem Treffen teil und kehren dann sofort zur Erde zurück, um Zamorra zu befreien.«
    »Nicht akzeptabel«, sagte Nicole. »Wir befreien ihn zuerst, dann fliegen wir zu dem Treffen.«
    Dieses Mal war es Murat, der den Kopf schüttelte. »Wir würden zu spät kommen. Das kann ich nicht zulassen.«
    Er schwieg einen Moment.
    »Es gibt aber eine andere Möglichkeit«, sagte er dann. »Ich wäre bereit, euch sofort eine Hornisse zu geben, wenn der ER… wenn Ted Ewigk mich im Gegenzug zur Heimatwelt begleitet. Seine Anwesenheit wird ausreichen, um die Anführer von meinem Vorschlag zu überzeugen. Wenn alles vorbei ist, setzen wir ihn bei den Regenbogenblumen ab.«
    »Ich weiß nicht…«, begann Nicole zögernd, aber Ted fiel ihr ins Wort.
    »Einverstanden.«
    Sie sah ihn an. »Bist du sicher? Diese Welt ist gefährlicher, als du denkst, und wenn du nicht zurückkommen solltest, werden wir keinen Anhaltspunkt für die Suche nach dir haben.«
    Ted legte die Hand auf den Machtkristall, der in die Gürtelschnalle seiner Uniform eingesetzt war. »Ich komme schon klar.«
    »Dann sind wir uns also einig«, sagte Murat.
    Nicole nickte, fragte sich jedoch gleichzeitig, wieso sie bei dieser Entscheidung ein so schlechtes Gefühl hatte.
    ***
    Yves Cascal kannte die Menschen, die in seinem Viertel lebten. Es waren Schwarze, Latinos und osteuropäische Einwanderer, die an der Armutsgrenze lebten und sich in Großfamilien viel zu kleine Wohnungen teilten.
    Anzugträger, die sich ihr Essen aus den Delikatessenläden der Innenstadt liefern ließen, gehörten nicht dazu. Trotzdem hatte er genau die beobachtet, als er vor einigen Minuten aus dem Fenster sah.
    Yves kehrte zu seinem Posten zurück und setzte sich. Er hatte bereits vermutet, nicht der einzige zu sein, der die Regenbogenblumen überwachte. Die Frage war jedoch, wer die Männer geschickt hatte. Ihm fielen mehrere Möglichkeiten ein. Zamorra, Seneca, die Regierung… Jeder hatte ein Interesse daran, den Transport durch die Blumen zu kontrollieren.
    Er gähnte ausgiebig. Eine lange Nacht lag hinter ihm und er fragte sich, wie Zamorra und Nicole sie verbracht hatten. Auf der einen Seite war er froh darüber, kein Teil der Befreiungsmission zu sein, auf der anderen bedauerte er, dass er die Schuld, in der er stand, nicht abtragen konnte.
    Es findet sich bestimmt eine andere Gelegenheit, dachte er.
    Draußen fiel das erste Licht des Morgens in den Hinterhof. Yves gähnte erneut und streckte sich, hielt jedoch dann mitten in der Bewegung inne.
    Zwischen den Blumen stand ein Mann, der ihm den Rücken zudrehte.
    Er wusste nicht, ob er gerade erst aufgetaucht war, oder schon länger dort gestanden hatte, ohne dass Yves ihn bemerkte, aber jetzt bewegte er
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