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0712 - Am Rand der 7. Dimension

Titel: 0712 - Am Rand der 7. Dimension
Autoren: Unbekannt
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übertriebene Gebaren des Physikers kein Verständnis, wußte jedoch, daß Hirishnan ein klar denkender und geistig völlig gesunder Mann war, der lediglich nach den Ehrenvorstellungen seines Volkes lebte. Über ihn zu lachen, wäre gefährlich gewesen. Der Major wurde sich dessen bewußt, daß es jedoch auch ein Fehler gewesen war, ihn der Feigheit zu verdächtigen.
    Er nahm sich vor, sich sobald wie möglich in Ruhe mit Hirishnan auszusprechen.
    Jegontmarten erteilte den Startbefehl.
     
    3.
     
    Diogenes' Faß Peta Alahou betrat das Medocenter. Der Fremde, der aus dem Transmitter gekommen war, lag noch immer auf der Antigravtrage. Der Astronom trat an ihn heran und ließ seine Finger über die Jackenbluse gleiten, die der Tote trug. Sie sah unendlich alt aus und zerfiel bei der Berührung. Daß sie so mürbe war, schien jedoch nicht nur am Alter zu liegen. Alahou erinnerte sich daran, wie die Kleidung von einigen Männern ausgesehen hatte, die in einer Explosion umgekommen waren.
    Der spontane Druck, dem sie ausgesetzt gewesen waren, hatte das Gewebe zerstört und zerfetzt.
    Alahou nahm ein Skalpell und trennte damit zunächst die Kleidung auf. Schnitt und Material kamen ihm nicht ungewöhnlich vor. Die Uniform hätte auch von einem Terraner getragen worden sein können. Er setzte das Skalpell an und öffnete das linke Bein unter dem Knie. Zunächst zögerte er noch, doch dann führte er die Klinge so tief, daß sie auf die Knochen hätte treffen müssen.
    Das tat sie jedoch nicht. Sie stieß auf keinerlei Widerstand.
    Erstaunt legte der Astronom das Messer zur Seite. Erst jetzt merkte er, daß der Interkom blinkte. Er ging zu ihm hinüber und schaltete ihn ein. Das Gesicht des Kommandanten erschien im Bildfeld.
    „Wie weit sind Sie, Doc?"
    „Ich habe gerade angefangen."
    „Und?"
    „Ich finde keine Knochen." Er kehrte zur Trage zurück und entfernte einen Muskelstrang und klappte einen weiteren zur Seite. „Da, wo ein Knochen sein müßte, sehe ich nur einen Brei."
    „Brei? Was soll das heißen?"
    Alahou schabte etwas Material ab und legte es unter das Mikroskop. Die Vergrößerung erschien auf einem Bildschirm.
    „Da, Sir, sehen Sie selbst. Das sieht aus wie Trümmerstücke von Knochen. Ich möchte fast behaupten, daß das Skelett unseres bedauernswerten Besuchers von unbekannten Kräften vollkommen zermalmt wurde." Er kehrte zu der Leiche zurück und löste die Haut von der Stirn. Darunter lag ein normaler, unbeschädigter Schädel. Nun wandte er sich den Armen und der Brust zu.
    „Das Ergebnis ist unterschiedlich, Sir" berichtete er. „Nicht alle Knochen wurden zertrümmert. Einige blieben heil. Das Betrifft vor allem diejenigen, die einem Zug nachgeben konnten, der auf der Längsachse des Körpers lastete."
    „Und das bedeutet, Doc?"
    Peta Alahou blickte auf.
    „Irgend etwas hat diesen armen Kerl mit unvorstellbarer Kraft in die Länge gezogen. Er war vorher höchstens 1,80 Meter groß und hatte demnach Proportionen wie ein Terraner."
    „Könnte es ein Terraner gewesen sein, Doc?"
    Der Astronom hob abwehrend die Hände.
    „Ich habe nur Feststellungen getroffen, Major. Mehr nicht.
    Terraner gibt es in diesem Raumsektor außerhalb der CINDERELLA nicht."
    „Das ist keineswegs sicher, Doc. Vergessen Sie nicht, wieviel Zeit vergangen ist, seitdem wir mit der Erde das Sonnensystem verlassen haben. Seit dieser Zeit sind wir von dem Geschehen in der Heimatgalaxis isoliert. Es könnten also durchaus in der Zwischenzeit einige Terraner bis in diese Galaxis vorgedrungen sein."
    Alahou überlegte kurz. Dann nickte er.
    „Sie haben natürlich recht, Sir. Es erfordert einiges Umdenken von uns, daß wir jetzt die Möglichkeit haben, wieder auf Terraner zu treffen, die nicht auf der Erde geboren worden sind." Er legte das Sezierbesteck zur Seite. „Vielleicht finden wir auf dem Planeten dieses System schon welche."
    „Wir haben diesen Planeten Altrak genannt" entgegnete der Kommandant. „In Erinnerung an den Kosmosoziologen, der versucht hat, darzustellen, wie die Begegnung zwischen uns und unseren Brüdern aus der Heimatgalaxis aussehen könnte.
    Wollen Sie Ihre Arbeit noch fortsetzen?"
    „Nein. Ich denke, ich habe genügend herausgefunden."
    „Dann kommen Sie, bitte, in die Zentrale. Wir werden die Leiche in einer Schleuse im Vakuum konservieren. Vielleicht können wir sie später irgend jemandem übergeben."
    Der Kommandant schaltete ab. Doc Alahou beseitigte die Spuren seiner Arbeit, ließ die Leiche
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