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0710 - Hetzt den Drachen!

0710 - Hetzt den Drachen!

Titel: 0710 - Hetzt den Drachen!
Autoren: W.K. Giesa
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entziehen ihnen Energie, um sich zu stärken, so wie du es tust. Oder sie suchen sich einen einfachen Vertrauten. Eine Ratte, eine Katze, ja vielleicht sogar eine Kröte. Jeder Zauberkundige erhielt in jener Nacht Nachricht über die Bibliothek der Zeit. Viele haben sich nicht darum gekümmert. Auch gut. Sie sind keine Sucher, so wie du. Sollen sie mit dem, was sie besitzen, glücklich werden. Manche haben sich auf die Suche gemacht, aber nur wenige haben die Bibliothek gefunden.«
    »Und unter diesen Wenigen warst nur du«, sagte der Phönix des Lebens, »der die richtigen Schlüsse zog. Du kamst zur richtigen Zeit. Ein paar waren schon hier, haben ihren Familiaris erfahren und sich auf die Suche nach ihm begeben. Nach dir wird noch der eine oder andere auftauchen, aber sie werden nicht sein wie du.«
    »Nein, Jack, wir wissen nicht, was dein Familiaris ist«, sagte die Nixe, »denn das können wir nicht kontrollieren. Wir wissen nicht, was die ZEIT für dich bereithält, aber wir werden es wissen, ob du die Wahrheit sagst oder nicht. So nenne uns denn deinen Vertrauten, und wir werden es bestätigen.«
    »Mein Vertrauter wird ein Drache sein!«, sagte Jack mit fester Stimme.
    Für einen Moment schien alles still zu stehen. Der Wind hörte auf, zu blasen, das Rascheln, das die allgegenwärtigen Wühler erzeugten verstummte.
    Mit Erstaunen registrierte Jack, dass die Lichtgestalten flimmerten, als wollten sie verschwinden. Was bei der Lichtgestalt des Falken der Dämmerung auch für ein, zwei Herzschläge geschah. Als die Gestalt des Falken wieder von Licht gebildet wurde, war dem Hexer so, als würde sich dahinter noch etwas anderes verbergen.
    Ein Gesicht!
    Aber er war sich nicht ganz sicher.
    »Ein Drache! Der Drache!«
    Auch die Stimme, mit der der Falke sprach, schien sich verändert zu haben.
    Jack nickte. »Ich habe einen Drachen gesehen.«
    »Das wissen wir jetzt, Jack na Tschang. So gehe denn und suche ihn!«
    »Ja, aber wo soll ich suchen? Helft mir, meinen Vertrauten zu finden!«
    »Das können wir nicht, Jack. Wir wissen nicht, wo dein Drache ist. Geh, und suche ihn. Das ist ein Teil deiner Aufgabe, die dich auf deinen Familiaris vorbereitet. Finde ihn und bringe ihn hierher, denn nur hier könnt ihr zu einer Einheit verschmelzen. Nur an diesem Platz wird er für alle Zeit zu deinem Begleiter werden.«
    »Aber ein Drache ist riesig.«
    »Nicht immer, Jack. Nicht immer!«
    ***
    »Wo willst du eigentlich einen Drachen finden?«, fragte Mawra. »Es gibt keine Drachen mehr.«
    Jack blieb stehen, drehte sich um. »Doch, Mawra. Es gibt noch Drachen. Ich weiß es. Ich fühle es. Ich muss sie nur finden.«
    »Aber wo willst du sie finden? Wir ziehen nun schon so lange durch die SECHS, und nirgendwo sind wir auf Drachen gestoßen. Überall nur Legenden, Erzählungen aus grauer Vorzeit. Nicht einmal Spuren haben wir gefunden. Wo also willst du suchen? Und vor allem: Was willst du tun, wenn du einen Drachen findest? Woran wirst du erkennen, welcher dein Familiaris ist?«
    »Das ist eine gute Frage, und ich habe lange darüber nachgedacht. Aber, wie sagte der Falke: Ein Drache ist nicht immer groß. Und da hat er recht. Auch Drachen kommen irgendwo her und müssen aufgezogen werden. Wir suchen ein Drachenei.«
    »Ein Drachenei? Wo willst du ein Drachenei suchen, wenn es keine Drachen in den SECHS gibt?«
    »Du hast recht. Wir sind durch alle SECHS gezogen und haben keine Drachen gefunden, aber es gibt noch Orte, wo wir nicht waren.«
    »Die gibt es nicht. Oder…« Ein erschreckter Ausdruck erschien auf Mawras Gesicht.
    »Nein, Jack. Sag, dass du nicht daran denkst.«
    Er nickte leicht. »Doch, Mawra. Daran denke ich, denn es ist die einzige Möglichkeit. Ich muss in den DUNKLEN SECHS suchen.«
    Nun war es heraus. Nun hatte er ausgesprochen, worüber er den ganzen Weg schon gegrübelt hatte. Natürlich wusste auch er, das sie in den SECHS auf keine Drachenspuren gestoßen waren. Drachen gab es in ihnen einfach nicht. Aber in den DUNKLEN SECHS konnte es noch einige geben.
    Dabei gab es nur ein Problem - niemand ging freiwillig in ein DUNKLES SECHS.
    Und Jack kannte auch niemanden, der hineingegangen und wieder herausgekommen war.
    In den DUNKLEN SECHS reifte das Böse, lauerte und wuchs. Bis zur nächsten Schlacht der DÄMMERUNG. Dann würden es daraus hervorbrechen, die SECHS überschwemmen und Verderben, Vernichtung und Grauen auf die andere Seite tragen.
    »Und wenn du mich nicht begleiten willst, kann ich das
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