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071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes

071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes

Titel: 071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes
Autoren: A.F.Morland
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Und ich habe natürlich sofort wieder an Sie gedacht.«
    »Was ist es diesmal? Wieder ein Truck?«
    » Nein, etwas viel Einfacheres. Arbeiten Eddie Greenaway und Burt Weathers noch für Sie? «
    » Ja. «
    » Für die beiden ist das ein Kinderspiel. Ich bin seit einem Jahr Mitglied einer geheimen Sekte. Eigentlich dürfte ich nicht darüber sprechen. Wenn meine Brüder erführen, daß ich gequatscht habe, würden sie mich einen Kopf kürzer machen. Unsere Gesetze sind verdammt streng, aber ich denke, daß ich mich auf Sie verlassen kann. «
    »Was ist das für eine Sekte?« wollte Dejoux wissen.
    »Wir beten zu Talan, dem Tiger. Die Lehre kommt aus Indien. Im Gegensatz zu vielen anderen Sekten verabscheuen wir das Gute und verherrlichen das Böse, denn es wird eines Tages die Welt überwuchern und beherrschen.«
    »Ich interessiere mich nicht für eure verrückte Lehre. Kommen Sie zu dem Punkt, wo es für mich interessant wird«, verlangte Dejoux.
    »Wir sind neunzehn Talan-Jünger. Ich bin Talan 9. Der Anführer unserer Sekte, Don Suzman, ist Talan 1.«
    »Auch das interessiert mich nicht«, sagte Dejoux barsch. »Kommen Sie zum Kern der Sache, Gilling!«
    »Ich bin schon dabei, Dejoux« erwiderte der Verräter. »Unsere Vereinigung hat einen guten Kontakt zur Muttersekte in Indien. Deshalb hat man sich entschlossen, uns eine Auszeichnung ganz besonderer Art zukommen zu lassen. Man wird uns ein Heiligtum senden: Talans schwarze Kralle. Ein Bote namens Nibab Sakkri wird sie von Bombay nach London bringen, damit wir sie verehren und anbeten können. Sie bekommen von mir die genaue Ankunftszeit des Boten und noch ein paar Tips dazu, wie sich Ihre Männer die Kralle holen können.«
    »Mann, Sie wollen mich wohl auf den Arm nehmen«, sagte der Franzose ärgerlich. »Eine Kralle? Denken Sie allen Ernstes, ich würde meine Männer losschicken, damit sie eine dämliche Kralle klauen?«
    »Das ist keine dämliche Kralle, Dejoux«, sagte der Verräter mit erhobener Stimme. »Es befinden sich Zauberkräfte in ihr.«
    »Meine Güte, Sie spinnen ja.«
    » Dejoux, diese schwarze Kralle ist, wie ich schon sagte, ein ungeheuer wertvolles Heiligtum für uns. Es wird von meinen Brüdern sehnsüchtig erwartet. Reiche Leute gehören unserer Vereinigung an, und nun stellen Sie sich mal deren Enttäuschung vor, wenn der Bote aus Bombay beraubt wird. Ich sage Ihnen, die sind bereit, glatt eine halbe Million aufzutreiben, um die Kralle wiederzubekommen. Und es würde ihnen nicht im Traum einfallen, sich an die Polizei zu wenden. So einen leichten Job hatten Ihre Männer noch nie. Mit einem schnellen Handstreich können Sie siebzig Prozent von 500000 Pfund verdienen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß Sie das nicht wollen. «
    Dejoux zögerte. »Ich werde es mir überlegen« , sagte er schließlich.
    »Okay, aber nicht zu lange, sonst mache ich das Angebot jemand anderem: Ich rufe Sie morgen wieder an. Glauben Sie, daß Sie sich bis dahin entscheiden können?«
    »Ja«, sagte Dejoux.
    »Dann bis morgen. Sie wären sehr unvernünftig, wenn Sie nicht mit beiden Händen zugreifen würden«, sagte David Gilling, und damit endete das Gespräch.
    »Dieses Schwein!« fauchte einer der beiden Talan-Jünger und spuckte voller Verachtung aus.
    »Er hat seine Strafe inzwischen bekommen«, sagte der andere.
    Ich wollte wissen, auf welche Weise man Talan 9 bestraft hatte, doch das sagten sie mir nicht. Ich wußte dennoch erheblich mehr als vor einigen Minuten. Ich kannte die Zusammenhänge und hatte den erhofften Durchblick. Damit war schon viel gewonnen.
    ***
    Dejoux, in menschlicher Gestalt, blieb unvermittelt stehen. Weathers musterte ihn gespannt. »Was ist los?«
    Der Franzose wies auf sein Haus. »Da war gerade jemand am Fenster meines Arbeitszimmers. Ein Mädchen.«
    Weathers berichtete seinem Höllenkumpan, daß mit diesem Mädchen drei Männer gekommen waren, als er sich die schwarze Kralle holte. Er sprach auch von seiner Wahrnehmung, daß es sich bei dem Mädchen und dem Hünen mit den Silberhaaren, die er beobachtet hatte, nicht um Menschen handelte.
    »Keine Menschen?« fragte der Franzose irritiert.
    »Aber auch keine Freunde«, sagte Weathers. »Sie sind uns feindlich gesinnt.«
    Haare begannen aus Dejoux' Wangen zu sprießen, und er knurrte: »Wir werden sie angreifen und vernichten.«
    »Du bist geschwächt, wie ich«, gab Weathers zu bedenken. »Lassen wir zuerst Talans Magie ihre Wirkung tun.«
    Dejoux' Gebiß veränderte
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