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071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes

071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes

Titel: 071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes
Autoren: A.F.Morland
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ganze Menge. Zum Beispiel auch, daß diese Männer nicht einmal vor einem Mord zurückschrecken würden.
    »Pfoten hoch!« kommandierten sie, und ich kam ihrer Aufforderung sofort nach.
    Fystanat jedoch zögerte.
    »Was ist mit dir?« wurde er angeherrscht. »Brauchst du eine Extraeinladung?«
    Der Mann aus der Welt des Guten wollte nicht schon wieder einen Fehler machen, deshalb streifte er mich mit einem raschen Blick. Als ich kaum merklich nickte, hob auch er die Hände.
    Die Kerle befahlen uns, ins Wohnzimmer zu gehen. Dort mußten wir uns an die Wand stellen.
    »Wer seid ihr? Was habt ihr hier zu suchen? Arbeitet ihr für Dejoux?«
    Mit der letzten Frage klärten sie automatisch, daß sie nicht auf Dejoux' Seite standen.
    »Wir arbeiten weder für Dejoux noch für sonst jemanden«, erwiderte ich. »Wir kochen unsere eigene Suppe.«
    »In die wir euch jetzt spucken werden.«
    »Genau genommen habt ihr auch kein Recht, hier zu sein«, sagte ich. »Wäre es denkbar, daß wir die gleichen Ziele verfolgen?«
    »Glaube ich kaum«, sagte einer der beiden Männer. »Und jetzt heraus mit der Sprache. Was wollt ihr in Gillings Wohnung?«
    »Was wollt ihr hier?« fragte ich zurück.
    »Wir stellen die Fragen!« schnauzte mich der andere Mann an. »Los, dreht euch um. Hände gegen die Wand!«
    Fystanat und ich gehorchten, obwohl mir dieser Ton gehörig gegen den Strich ging, aber eine Kanone in der Faust ist ein schwerwiegendes Argument. Und zwei Kanonen wiegen doppelt soviel.
    Einer der beiden Männer setzte mir seinen Ballermann an die Niere und sagte: »Keine Bewegung, Freundchen. Nun wollen wir mal sehen, was du so alles bei dir trägst.«
    »Ich glaube nicht, daß für dich etwas Passendes dabei ist«, gab ich zurück.
    »Schnauze!«
    Auch Fystanat wurde die Waffe angesetzt, und das konnte mein Freund aus der Welt des Guten nicht vertragen. Er war nicht bereit, dieses Spiel noch länger mitzuspielen. Und er beendete es auf eine Art, die unsere beiden Gegner überraschte.
    Es war auf einmal ein Knistern zu hören, und dann flammte das Elmsfeuer auf. Innerhalb eines Sekundenbruchteils tanzte es auf Fystanats Kopf, auf den Schultern, den Armen. Die Kerle waren derart verblüfft, daß sie die Waffen in ihren Händen völlig vergaßen.
    Der Moment war gekommen, das Blatt zu wenden, und ich handelte. Blitzschnell drehte ich mich um und stieß zunächst einmal die Waffe, die mich bedrohte, zur Seite.
    Dann schlug ich zu, und der Kerl mußte den Treffer voll nehmen. Er krachte mit dem Rücken gegen einen Schrank.
    Ich schnappte mir den Revolverarm und schlug ihn mehrmals gegen die Wand, damit der Kerl die Kanone fallen ließ. Als sie zu Boden polterte, fühlte ich mich gleich etwas wohler.
    Es ist ein mieses Gefühl, vor der Mündung einer geladenen Waffe zu stehen. Jeder, der schon mal in dieser Situation war, wird mir recht geben.
    Mein Gegner versuchte, die verlorenen Punkte aufzuholen, doch ich nahm ihm jede Chance, und schließlich fällte ich ihn mit einem überraschend angesetzten Karatetritt. Die Wucht des Treffers war so groß, daß er sich auch noch überschlug und groggy liegenblieb. Ich beugte mich über ihn.
    »So, und nun wollen wir sehen, was du bei dir trägst.«
    Doch bevor ich daranging, seine Taschen zu leeren, band ich ihm die Hände mit seinem Gürtel zusammen.
    »Talans Rache ist dir gewiß!« spie der Kerl mir haßerfüllt ins Gesicht.
    »Wer ist Talan?« wollte ich wissen.
    Der Mann preßte die Kiefer zusammen und schwieg. Fystanat hatte seinen Gegner schon vor mir erledigt. Das Elmsfeuer erlosch, und auch mein Freund fesselte seinen Widersacher.
    Dann holten wir alles aus den Taschen, was die Männer bei sich hatten. Wir trennten Wichtiges von Unwichtigem und trafen bei letzterem wieder eine Auslese.
    Zwei Dinge blieben schließlich übrig, denen wir uns sofort widmen wollten: David Gillings Notizbuch und eine Tonbandkassette.
    Im Notizbuch standen die Adressen von drei Männern. Jacques Dejoux' Anschrift an erster Stelle, dann kam ein Mann namens Burt Weathers an die Reihe und der Dritte im Bunde war ein gewisser Eddie Greenaway.
    Diese Notiz war rot eingekreist, und daneben hatte Gilling - wie Dejoux - eine schwarze Kralle gezeichnet.
    »Was wißt ihr über die schwarze Kralle?« fragte ich die beiden Männer. »Sollte der Inder sie euch bringen?«
    Sie schauten mich verblüfft an. »Was weißt du von Nibab Sakkri?«
    »Daß er mit der schwarzen Kralle nach London kam, überfallen und beraubt
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