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071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes

071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes

Titel: 071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes
Autoren: A.F.Morland
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nicht schnell genug.
    Die Hausbar prallte gegen sie.
    Sie verlor das Gleichgewicht und stürzte. Beinahe hätte sie sich dabei selbst das Messer in den Körper gestoßen. Weathers hechtete sich auf sie. Sein Körper preßte sie auf den Boden, und sie stach in ihrer panischen Angst zu.
    Diesmal traf die Klinge.
    Weathers zuckte zusammen und stöhnte laut auf. Er fiel zur Seite und regte sich nicht. Talia glaubte, ihn getötet zu haben. Zitternd und fast schon am Ende ihrer Kräfte stand sie auf.
    Aber auch Weathers erhob sich.
    Talia merkte es nicht sofort, doch dann vernahm sie den rasselnden Atem des Besessenen und begriff, daß sie noch lange nicht gerettet war.
    Sie stürzte aus dem Wohnzimmer, stolperte, fiel nach vorn und prallte gegen die Tür der Waschküche. Mit ihrem Körper rammte sie die Tür auf.
    Sie verlor das Messer, während die Tür, deren obere Hälfte aus Glas bestand, zur Seite schwang, gegen die Wand knallte und scheppernd zurückkam.
    Wie durch ein Wunder war das Glas heil geblieben.
    Talia landete auf dem Boden, rollte herum und versetzte der Tür einen Stoß. Sie fiel ins Schloß, und Talia drehte sofort den Schlüssel herum.
    Ihr war nicht bewußt, wie sinnlos das war. Wie hätte das Glas den Besessenen aufhalten sollen?
    Weathers warf sich einfach durch die Tür. Mit den Fäusten zertrümmerte er die Scheibe. Ein Splitterregen prasselte auf die schreiende Frau herab.
    Weathers stürzte, rollte über die Schulter ab und kam sofort wieder auf die Beine. Er knipste eine Pendelleuchte an, und ihr Licht riß das entsetzte Gesicht der verzweifelten Frau aus der Dunkelheit.
    Sie hatte nicht mehr die Kraft, sich zu erheben, preßte sich an die Tür und schlug mit der Faust wie von Sinnen dagegen, als würde es jemanden im Haus geben, der sie retten könnte.
    Sie schrie ohne Unterlaß.
    Und der Schatten des Mörders schob sich langsam über Talia Lambert.
    ***
    Es dauerte geraume Zeit, bis der Busfahrer ansprechbar war. Ich riet ihm, sich ablösen zu lassen, denn in seinem Zustand war es nicht ratsam, die Fahrt fortzusetzen. Doch er sagte, es wäre die letzte Fahrt, er müsse den Bus nur noch in die Garage bringen, und da dies nicht mehr weit war, hielten wir ihn nicht davon ab.
    Nach wie vor war er vollkommen verwirrt. »Ich habe etwas erlebt, was es eigentlich nur im Alptraum geben kann.«
    »Leider war es kein Alptraum«, sagte ich.
    »Ich mußte einen Bericht schreiben.«
    »Wird man Ihnen glauben?«
    »Nein. Man wird mich für geistig unzurechnungsfähig erklären und fristlos entlassen.«
    »Dann ersparen Sie sich diesen Bericht«, riet ich dem Busfahrer.
    »Können Sie mir erklären, wie all das möglich ist?«
    Ich hätte es ihm erklären können, aber es hätte mich zuviel Zeit gekostet, deshalb sagte ich nein.
    »Wenn Sie nicht eingegriffen hätten, wäre ich verloren gewesen«, sagte Montgomery. »Ich weiß nicht einmal, wem ich diese Rettung zu verdanken habe.«
    »Ich heiße Ballard. Tony Ballard. Und das ist Mason Marchand.«
    Der Fahrer drückte uns beiden fest die Hand.
    »Wir müssen gehen«, sagte ich.
    ***
    Der Besessene lachte grausam. »Jetzt ist es aus. Du wirst sterben!«
    Talia war am Ende. Sie konnte nicht einmal mehr schreien. Billy schluchzte laut. »Mummy, was ist mit dir?« fragte er, aber Talia hörte das dünne Stimmchen kaum noch. Wie ein Häufchen Elend hockte sie auf dem Boden, schüttelte immer wieder den Kopf und flüsterte flehend: »Nein… Bitte nicht… Nein…«
    Aber Weathers hatte kein Mitleid mit der Frau. Sie hatte ihn mit dem Messer verletzt, aber der Schmerz hielt sich in erträglichen Grenzen.
    Die Frau würde dafür die Quittung bekommen.
    Er hob die Hand mit der schwarzen Kralle und trat an Talia Lambert heran. Sie vermochte ihn nicht länger anzusehen, senkte in ihr grausames Schicksal ergeben den Kopf und wartete auf das Ende.
    ***
    Wieder wußten wir nicht, wo der Wertiger war, und dabei hatte ich ihn bereits vor meinem Revolver gehabt. Manchmal laufen die Dinge wie verhext ab.
    Ich fuhr zu Dejoux' Haus zurück, parkte meinen Rover aber nicht direkt davor.
    Als wir auf das Gebäude zugingen, angelte ich sicherheitshalber meine Waffe aus der Schulterhalfter. Diese Vorsichtsmaßnahme erwies sich aber wenige Augenblicke später als unnötig. Im Haus des Franzosen erwartete uns keine unliebsame Überraschung, leider aber auch keine erfreuliche.
    Fystanat und ich hätten gejubelt, wenn Roxane und Mr. Silver geschafft hätten, was uns nicht gelungen war,
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