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071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes

071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes

Titel: 071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes
Autoren: A.F.Morland
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wurde«, sagte ich.
    Zorn funkelte in den Augen der Männer. »Die Verbrecher, die das getan haben, werden sterben!«
    »Der Franzose ließ die Kralle rauben.«
    »Das wird er büßen. Die Kralle ist ein Heiligtum.«
    »Sie ist eine gefährliche Waffe«, behauptete ich.
    »Wieso weißt du von ihr?«
    »Ich habe gesehen, was einer der Verbrecher damit angerichtet hat. Er verletzte Dejoux, und dieser wurde zum Wertiger.«
    »In Talans Kralle befindet sich die Kraft der Hölle.«
    Mir schwante etwas. »Betet ihr diese Kraft etwa an?«
    »Wir verehren Talan, den Tigergott. Er lebte vor langer Zeit in Indien. Aber seine Magie existiert noch, wie du siehst. Du solltest uns laufenlassen, Ballard. Es gibt mehr als nur zwei Talan-Jünger. Unsere Brüder werden euch jagen und töten, wenn sie erfahren, was ihr getan habt.«
    »Was wir getan haben, läßt sich verantworten«, knurrte ich. »Weshalb seid ihr in Gillings Wohnung eingebrochen?«
    »Talan 9 entpuppte sich als Verräter.«
    »Gilling? Ist er Talan 9?«
    »Er war es. Er lebt nicht mehr.«
    »Ihr habt ihn…«
    »Liquidiert. Und unsere Brüder werden auch jene liquidieren, die es gewagt haben, sich an unserem Heiligtum zu vergreifen. Dejoux hat jedoch nichts zu befürchten, wenn ihn Talan zu seinem Ebenbild gemacht hat.«
    Mir war plötzlich, als hätte mich jemand mit Eiswasser übergossen. Ein entsetzlicher Gedanke war mir soeben gekommen. Der Inder Nibab Sakkri wollte den Talan-Jüngern die schwarze Kralle überbringen.
    Die Sache hatte nicht ganz geklappt, aber die Sekte würde mit Sicherheit alles daransetzen, um die Kralle wiederzubekommen. Und dann? Diese Leute würden das Heiligtum aus Indien nicht nur anbeten. O nein, sie würden sich nacheinander mit dieser Höllenkralle eine Verletzung zufügen, damit der Keim des Bösen in ihr Blut gelangte, und sie würden alle zu Talans Ebenbild werden.
    Wenn sich dieser Alptraum erfüllte, würde es in London bald von Wertigern wimmeln!
    Ich wußte nicht, wie viele Mitglieder die Talan-Sekte hatte, und unsere Gefangenen verrieten es mir nicht. Sie sagten nur: »Genug.« Und das reichte, um mir den kalten Schweiß aus den Poren zu treiben.
    Diese Wahnsinnigen durften die schwarze Kralle nicht in die Hände bekommen, sonst brach ein Schrecken über London herein, wie es ihn noch nie gegeben hatte.
    Ich löcherte die Gefangenen mit weiteren Fragen, doch sie wurden immer schweigsamer, und bald war aus ihnen überhaupt nichts mehr herauszubekommen!
    »Wir hören uns das Band an«, entschied ich.
    »Du solltest dein Glück nicht allzusehr strapazieren«, sagten die Talan-Jünger. »Wir wissen nicht, warum du dich so sehr einsetzt, aber es ist auf keinen Fall klug, sich gegen Talan zu stellen.«
    »Wir werden die Stadt von seinem magischen Gift säubern«, sagte ich nur.
    Fystanat stellte ein Transistorradio mit Kassettenteil auf den Wohnzimmertisch und legte die Kassette, die wir bei den Kerlen gefunden hatten, ein.
    »Ihr macht den größten Fehler eures Lebens!« behaupteten die Talan-Jünger. »Ihr habt uns besiegt, aber gegen Talans Magie könnt ihr nichts ausrichten.«
    »Es wird sich herausstellen, was Talans Magie wert ist«, erwiderte ich und nickte Mason Marchand zu. »Fang an.«
    Der Mann aus der Welt des Guten drückte auf den Wiedergabeknopf, und das Band begann zu laufen. Es stellte sich heraus, daß David Gilling ein Telefonat aufgezeichnet hatte. Vielleicht, um gegen Jacques Dejoux etwas in der Hand zu haben.
    Dejoux meldete sich, und Gilling sagte: »Hallo, Dejoux, hier spricht Gilling. Erinnern Sie sich noch an mich? Wir hatten schon mal miteinander zu tun. Ist schon eine Weile her. Drei Jahre etwa. Sie bekamen von mir damals den Tip mit dem Overland Truck. Ihre Freunde konnten sich ganz schön was unter den Nagel reißen.«
    »Ich erinnere mich«, sagte Dejoux knapp.
    »Sie haben mich damals mit lächerlichen tausend Pfund abgespeist.«
    » Sie hätten das Geschäft mit uns nicht machen müssen. «
    » Ach was, vergessen wir's. Ich bin nicht nachtragend. Aber ich habe dazugelernt. «
    » Schön für Sie. Was wollen Sie? «
    » Ich könnte Ihnen wieder einen Gefallen tun. Ich hätte wieder einen Bombentip für Sie, aber diesmal würde ich dreißig Prozent vom Kuchen verlangen. «
    » Wie groß wäre der Kuchen? «
    » Oh, er läge so in der Größenordnung von einer halben Million… Pfund Sterling, versteht sich. «
    »Das wäre ein schöner Happen«, mußte Dejoux zugeben.
    Gilling lachte. »Finde ich auch.
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