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071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes

071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes

Titel: 071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes
Autoren: A.F.Morland
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bringen.
    Triumph leuchtete jetzt in seinen schwarzen Augen. Wenn der Mann tot war, hatte er die Kralle wieder. Er hätte nicht gedacht, daß sie ihm so schnell wieder in die Hände fallen würde.
    Weathers rutschte erledigt an der Wand nach unten. Der Gangster hatte den Tod vor Augen.
    Sakkri ließ nicht locker. Er konnte abschätzen, wie lange es dauerte, bis der Mann sein Leben aushauchte, und nicht früher würde er die Seidenschnur loslassen.
    Jetzt streckte der Tod die Hand nach Weathers aus, doch das Schicksal hatte die Weichen anders gestellt. Weathers sollte noch nicht sterben.
    Nie hätte Nibab Sakkri geglaubt, daß es ihm nun ans Leben gehen sollte.
    Der Wertiger kam die Treppe herauf, und als er sah, was passierte, griff er ein. Sein aggressives Knurren war für Nibab Sakkri eine böse Überraschung. Weathers war noch nicht tot, als der Inder die Seidenschnur losließ und entsetzt herumfuhr. Fassungslos blickte er der Bestie in die mordlüsternen Augen, während sich Burt Weathers schwer benommen aufrichtete. Der Besessene war unfähig, sich zu erheben. Es war auch nicht nötig. Das Monster brauchte keine Unterstützung. Es würde mit dem Inder ohne Hilfe fertigwerden.
    Nibab Sakkri sah noch eine verschwindend geringe Chance in einer überstürzten Flucht. Er katapultierte sich dem Ungeheuer entgegen und wollte es mit der Schulter zur Seite rammen, doch das gelang ihm nicht.
    Ein Prankenhieb traf ihn und ließ ihn laut aufstöhnen. Die Bestie hatte ihn verletzt und sie setzte sofort nach.
    Wieder wurde der Inder von den langen Krallen getroffen. Er warf sich zur Seite. Das Ungeheuer riß ihn hoch, preßte ihn gegen die Wand und bereitete seinem Leben ein Ende.
    ***
    Ich brachte eine Lawine ins Rollen, als ich mich mit der Polizei in Verbindung setzte. Ich wußte, an wen ich mich wenden mußte, damit man mir glaubte, und sorgte dafür, daß man sich um Don Suzman und seine Freunde kümmerte.
    Talan 12 und Talan 13 ließen wir gefesselt in Gillings Wohnung zurück. In längstens zwanzig Minuten würde man sie abholen.
    Mittlerweile rief ich Roxane und Mr. Silver im Haus des Franzosen an und informierte die beiden so gründlich wie möglich. Als sie hörten, daß Burt Weathers die Kralle schon einmal am Finger gehabt hatte, vermuteten auch sie, daß er sich das gefährliche Ding geholt hatte.
    Ich nannte ihnen Weathers' Adresse. »Nehmt euch ein Taxi und kommt so schnell wie möglich dorthin«, sagte ich.
    »Tony, zum erstenmal muß ich anerkennen, daß du ein hervorragender Detektiv bist«, sagte Mr. Silver.
    »Hättest du nicht für möglich gehalten, was?« gab ich grinsend zurück. »Ich war mal bei der Polizei, schon vergessen?«
    »Haben sie dich dort nicht rausgeschmissen?«
    Er wußte, daß ich von mir aus gegangen war, wollte mich nur ärgern, aber ich ging darauf nicht ein. Das Wunderbare an Telefonen ist, daß man ein Gespräch beenden kann, wann immer man dazu Lust hat.
    Ich knallte den Hörer in die Gabel und sagte zu Fystanat: »Komm, Mason.«
    Der Mann aus der Welt des Guten wandte sich grinsend an die beiden Talan-Jünger: »Nicht weglaufen, ja?«
    Als ob sie das gekonnt hätten. Sie waren verschnürt, als würde man sie nach Übersee verschicken.
    Wir verließen Gillings Wohnung und kehrten zu meinem Rover zurück. Ich stieg ein, öffnete das Handschuhfach, nahm eine Tüte Lakritzenbonbons heraus und hielt sie Fystanat hin.
    Er schüttelte den Kopf. »Die sind nicht mein Geschmack.«
    »Ich liebe sie«, sagte ich grinsend und warf mir so ein schwarzes Ding in den Mund. »Das gibt Kraft und fördert die Potenz.«
    Fystanat prustete laut los.
    ***
    Weathers ließ sich in einen Sessel fallen und starrte haßerfüllt auf die Leiche des Inders. »Verdammt, es wäre ihm beinahe gelungen«, röchelte er und massierte seinen schmerzenden Hals. »Ich möchte so etwas nicht noch einmal erleben. Dir hätte er niemals so gefährlich werden können, denn dich schützt bereits die Tigermagie. Ich will, daß sie auch mich schützt. Es ist mir zuwenig, die schwarze Kralle zu besitzen. Ich möchte so werden wie du. Talans Tigerkeim soll in mir aufgehen.«
    Weathers hob langsam die Hand mit der Kralle.
    Der Wertiger stand reglos da und beobachtete ihn.
    Weathers' Gesicht verzerrte sich zu einem breiten Grinsen. »Ich habe keine Angst vor dem Schmerz und den Folgen der Verletzung. Nur so können wir einander noch ähnlicher werden. Höllenbrüder…«
    Weathers setzte sich die Spitze der schwarzen Kralle an
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