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0709 - Stahlfestung Titan

Titel: 0709 - Stahlfestung Titan
Autoren: Unbekannt
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das Visier seines Helms hoch.
    Rantmoger sah ihn erwartungsvoll an.
    „Soll ich Alarm geben, Sir?"
    „Nein!" erwiderte Leticron grimmig.
    „Der Kampf findet statt. Um die Gefangenen können wir uns später noch kümmern."
    Rantmoger ließ hilflos die Arme sinken. Er stand da und schien sich zu fragen, was er von den Anordnungen des Ersten Hetrans halten sollte.
    „Es geht weiter!" schrie Leticron in Richtung der Tribüne. Er war nicht sicher, ob man ihn verstehen konnte, aber - er mußte irgend etwas tun, um dem Larenführer seinen ungebrochenen Willen zu demonstrieren.
    „Sie können mich nicht abhalten, ihn zu töten!" schrie er. „Und wenn es das letzte ist, was ich tue."
    Er rammte das Visier nach unten und packte seine Lanze.
    „Aus dem Weg, bevor ich Sie umreite!" zischte er den Oberschiedsrichter an.
    Rantmoger trat bestürzt zur Seite und machte ein schnelles Zeichen, daß der Kampf fortgesetzt werden sollte. Das Publikum schien die dramatische Entwicklung zu ahnen, denn es reagierte mit begeistertem Geschrei.
    Der Turnierplatz begann zu dröhnen, als die beiden Robotpferde aufeinander lospreschten. Die Reiter beugten sich seitwärts aus dem Sattel, die Lanzen stoßbereit in den Halterungen.
     
    *
     
    Hotrenor-Taak bedauerte, daß er als einziger Lare allein auf der Tribüne saß. Um ihn herum waren schreiende Überschwere mit vor Erregung geröteten Gesichtern. Mit ihnen konnte er nicht über das sprechen, was ihn bewegte.
    Gerade hatte er Leticrons Reaktion auf die Nachricht von der Flucht der Gefangenen erlebt. Der Erste Hetran war wütend und unbeherrscht, das würde seine Konzentration erheblich stören.
    Hotrenor-Taak hatte sein Ziel erreicht, mehr konnte er im Augenblick nicht für Maylpancer tun. Wegen der befreiten Gefangenen machte er sich keine Sorgen, wenn das Duell erst vorüber war, würde man sie leicht wieder gefangennehmen oder töten können.
    Leticron war klug genug, um sich über die Hintergründe aller Ereignisse im klaren zu sein. Der Überschwere wußte mit Sicherheit, wie es zu den beiden Ausbrüchen der Gefangenen gekommen war.
    Hotrenor-Taaks Gedanken wurden unterbrochen, als Rantmoger den Kampf zum zweitenmal eröffnete. Die schweren Robotpferde donnerten über den Platz.
    Hotrenor-Taak, der es gewohnt war, alle Situationen ruhig abzuschätzen, wurde einen Augenblick von der allgemeinen Erregung angesteckt. Um ihn herum sprangen Männer und Frauen von ihren Sitzen auf und begannen zu schreien.
    Hotrenor-Taak ertappte sich dabei, daß er ebenfalls aufstand, um besser sehen zu können.
    Unmittelbar, bevor die beiden Reiter aufeinanderprallten, wurde es plötzlich ruhig. Die Zuschauer schienen den Atem anzuhalten.
    Im gleichen Maße, wie das Schreien verstummte, schwoll das Hufgetrappel an.
    Dann prallten die beiden tonnenschweren Pferde aufeinander, während die Reiter versuchten, ihrem Gegner die Lanzenspitze in die Brust zu bohren.
    Hotrenor-Taak sah, daß beide Männer aus dem Sattel gerissen wurden und zu Boden stürzten.
     
    *
     
    Als sie mitten im Hangar materialisierten, wußte Ronald Tekener, daß sie es geschafft hatten. Trotzdem gab er dem überwältigenden Gefühl der Erleichterung nur kurz nach, dann konzentrierte er sich wieder auf seine Umgebung. Noch befanden sie sich in der Stahlfestung Titan und mußten mit Angriffen rechnen. Aber auch hier im Hangar waren keine Überschwere zu sehen. Die allgemeine Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf den Kampf zwischen Leticron und Maylpancer.
    Tekener deutete auf einen silberfarbenen Raumgleiter. Er kannte dieses Modell und wußte, daß es einen besonders starken Überlichtantrieb besaß, was für ihre weitere Flucht von großer Bedeutung war.
    „Wir nehmen dieses Schiff!" rief er den Mucys zu. „Betty, sind Menschen in der Nähe?"
    „Nein", sagte die Telepathin mit Tigentors Stimme. „Wir sind im Augenblick ungefährdet."
    Sie kletterten ins Innere des Gleiters. Die Mucys ließen sich in die Pilotensitze gleiten, Tekener nahm hinter ihnen Platz. Die Cyborgs mit ihren überschweren Körpern kamen besser mit dem Instrumentarium des Beiboots zurecht als Tekener.
    „Leider haben wir niemand, der die Hangartore für uns öffnet", sagte der USO-Spezialist.
    „Ich bin sicher, daß die Schleusen auf einen einfachen Funkimpuls reagieren", sagte Tigentor und klopfte auf den Interkomteil der Funkanlage.
    Tekener wartete gespannt. Wenn der Versuch nicht klappte, mußten sie das Schleusentor mit der starr eingebauten
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