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0707 - Der Arenakämpfer

Titel: 0707 - Der Arenakämpfer
Autoren: Unbekannt
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beeinflußt wird, kann nicht lügen."
    Ich schon! dachte ich amüsiert.
    Vermallon fuhr sich mit den Fingern an den Halssaum seiner Kombination.
    „Ich habe dafür gesorgt, daß die Injektionspistole statt mit der Droge mit einem Vitaminpräparat gefüllt sein wird", sagte er. „Du wirst also lügen können. Nur mußt du aufpassen, daß du keinen Fehler machst. Weißt du, wie ein Verhör unter Drogeneinfluß abläuft?"
    „Keine Ahnung", log ich. „Werden dabei nicht die gleichen Fragen gestellt wie bei jedem anderen Verhör?"
    „Nein, die Fragen werden anders formuliert", erklärte der Überschwere schwitzend. „Vor allem werden immer wieder Fangfragen vorkommen, mit denen man festzustellen versucht, ob die Wirkung der Droge noch voll anhält."
    „Das klingt nicht gut", erwiderte ich. „Aber ich werde es versuchen. Was bekomme ich dafür, wenn es mir gelingt, die Verhörspezialisten zu täuschen?"
    „Du wirst einen leichten Tod sterben, Kalteen", versprach Vermallon.
    Er wollte noch mehr sagen, wurde aber von einem anderen Überschweren unterbrochen, der die Tür aufriß und ihn nach draußen bat.
    Ungefähr fünf Minuten stand ich allein in dem kleinen Verhörraum. Als Vermallon zurückkehrte, wirkte er erleichtert.
    „Wir brauchen kein Theater zu spielen, Kalteen", erklärte er zufrieden. „Ich bin die Geschichte los. Eben kam aus der Stahlfestung Titan der Befehl, dich dorthin zu bringen."
    Ich spürte, wie die Erregung in mir hochstieg. Sollte ich auf diese Weise doch noch in die Nähe Leticrons gelangen? Ich hatte es gehofft, aber nicht daran zu glauben gewagt.
    Äußerlich blieb ich jedoch vollkommen ruhig.
    „Lebt auf Titan nicht der Erste Hetran?" fragte ich unschuldig.
    „So ist es", gab Vermallon zu. „Ich hatte es für angebracht gehalten, bei unserer Zentrale Meldung über dich und dein ungewöhnliches Verhalten zu erstatten, denn ich wollte die Verantwortung nicht allein tragen. Offenbar hat die Zentrale die Meldung für wichtig genug erachtet, um sie an die Stahlfestung Titan weiterzugeben. Damit ist der Fall für mich erledigt."
    Er ging an die Tür und brüllte ein paar Befehle.
    Zwei schwerbewaffnete Überschwere erschienen. Sie legten mir Handfesseln an und brachten mich zu einem gepanzerten Fluggleiter. Vermallon stieg ebenfalls ein.
    In schnellem Flug ging es zu einem Nebenareal des Raumhafens Marsport.
    Ich versuchte, mit meinen Gedanken vorauszueilen - zur Stahlfestung Titan. Vielleicht konnte ich meinen Auftrag doch noch durchführen.
     
    *
     
    „Die Überschweren haben Kalteen verhaftet", sagte Ertyn Grammlond. „Betty hat es aus den Gedanken mehrerer Menschen des Jassich-Viertels erfahren."
    Kertan Tigentor und ich blickten uns vielsagend an.
    Wir befanden uns in der Nähe des kleinen festungsartig ausgebauten Landsitzes, den sich der Überschwere Vermallon in der Nähe von Marsport eingerichtet hatte.
    Nachdem wir erfahren hatten, daß Tekener alias Kalteen Marquanteur ein Sklave des reichen und mächtigen Vermallon war, beabsichtigten wir, ihm aufzulauern und ihm mit Hilfe von Bettys Bewußtsein telepathisch weitere Informationen über den Gesuchten zu entreißen.
    „Warum hat man ihn verhaftet?" fragte Kertan.
    „Er hat versucht, sich vor dem Kampf in der Arena zu drücken", antwortete Ertyn. „Als man ihn abholen wollte, hat er sogar bewaffneten Widerstand geleistet. In seinem Wohnviertel kam es zu einem Aufstand, den die Überschweren allerdings brutal niederschlugen."
    „Und wo befindet er sich jetzt?" erkundigte ich mich.
    „Das weiß ich nicht, Vross", antwortete Ertyn Grammiond.
    „Meine Informationen stammen aus den Gedanken von Sklaven sowie einigen Überschweren, die sich im Jassich-Viertel aufhalten."
    „Vermallon wird seinen Gefangenen wohl kaum hierher bringen", meinte Kertan Tigentor. „Ertyn, ich schlage vor, du untersuchst die Gedanken des Personals, das sich im Landhaus befindet. Vielleicht weiß jemand, ob Vermallon irgendwo Räumlichkeiten besitzt, in denen er Menschen gefangenhalten kann und wo sich diese Räumlichkeiten befinden."
    „Ich fange sofort an", erwiderte Ertyn.
    Er meinte natürlich, daß Betty Toufry sofort anfangen würde.
    Aber wir alle waren inzwischen mit den Bewußtseinsinhalten der drei Mutanten so vertraut, daß wir uns manchmal mit ihnen identifizierten.
    Ich blickte mich um.
    Die Landhausfestung stand auf einem niedrigen Hügel, der von mehreren Pinienhainen umgeben war. Wir befanden uns im Sichtschutz eines solchen
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