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0707 - Der Arenakämpfer

Titel: 0707 - Der Arenakämpfer
Autoren: Unbekannt
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erwiderte ich.
     
    *
     
    Vermallon wartete, bis das Walzenschiff mit Kalteen Marquanteur an Bord gestartet war. Ausdruckslos schaute er ihm nach.
    Er wußte, daß es Folgen für ihn haben würde, wenn sich in der Stahlfestung Titan herausstellte, daß er lange Zeit einen als Sklaven posierenden feindlichen Agenten beschäftigt hatte.
    Leticron reagierte in solchen Fällen unberechenbar.
    Nachträglich ärgerte er sich, daß er seinen Leuten nicht befohlen hatte, den unbotmäßigen Sklaven sofort zu töten, anstatt ihn einzufangen. Dann wäre das Problem aus der Welt gewesen.
    Der Überschwere überlegte, ob seine Beziehungen ausreichten, um das Schiff mit Marquanteur zu einer angeblichen Zwischenlandung nach Saturn umzudirigieren. Auf dem Erlebnisund Abenteuerplaneten saß ein Vertrauter von ihm in einer hohen Stellung. Er konnte dafür sorgen, daß Kalteen Marquanteur „versehentlich" einer Schwammsucherkolonne zugeteilt wurde. Da die terranischen Sklaven, die auf dem Saturn zur Schwammsuche ausgeschickt wurden, wegen ihrer schwachen Kondition in großer Zahl umkamen, bestand Hoffnung, daß auch Marquanteur ein Opfer des Großplaneten wurde.
    Lagot Vermallon kehrte zum Abfertigungsgebäude zurück.
    Er beobachtete, wie rund hundert Überschwere die Kontrollen passierten. An ihrer Kleidung erkannte er, daß sie zum Saturn wollten. Nur drei von ihnen trugen keine spezielle Saturn-Ausrüstung. Vielleicht gehörten sie zu den wenigen Tollkühnen, die sich mit unzureichender Ausrüstung in die Giftatmosphäre des Saturn wagten und dabei oftmals umkamen.
    Er merkte nicht, daß die drei Überschweren ihn verstohlen beobachteten. In Gedanken versunken, ging er zu seinem Gleiter und befahl dem Piloten, zum Hauptquartier zu fliegen.
    Er war noch immer in Gedanken versunken, als er die Zentrale des Hauptquartiers betrat. Erst, als er sah, daß außer dem Koordinator noch rund fünfundzwanzig der einflußreichsten Patriarchen versammelt waren, stutzte er.
    Waren sie etwa seinetwegen zusammengekommen?
    „Der Gefangene ist unterwegs zum Titan", sagte er. „Ich habe mit der Sache nichts mehr zu tun."
    „Diese Geschichte interessiert uns im Moment überhaupt nicht", erklärte der Koordinator ernst. „Wir haben ein echtes Problem."
    Vermallon atmete verstohlen auf.
    Was für ein Problem es auch immer gab, Hauptsache war, daß man ihm keine Vorwürfe machte.
    „Was ist das für ein Problem?" fragte er interessiert.
    Der Koordinator räusperte sich.
    „Vor wenigen Stunden traf über Hyperkom die Meldung des Kommandanten eines unserer Schiffe ein, die in der Galaxis operieren. Die Meldung war so verworren, daß wir annehmen müssen, der Kommandant hat zum Zeitpunkt der Abfassung unter einem schweren Schock gestanden.
    Das betreffende Schiff gehört oder gehörte jedenfalls zu einem Verband von siebenundzwanzig Kampfschiffen. Dieser Verband soll in der Nähe des Caldohra-Systems ein terranisches Raumschiff geortet haben."
    „In der Nähe des Caldohra-Systems?" entfuhr es Vermallon.
    „Was haben die Terraner dort verloren? Das muß sofort dem Ersten Hetran gemeldet werden. Wenn er den Laren beweisen kann, daß die Terraner wieder aktiv werden, müssen die Laren ihm und damit auch uns die volle Macht über die Galaxis zurückgeben."
    „Sie reagieren zu impulsiv, Vermallon", entgegnete der Koordinator tadelnd. „Was nützt uns die beste Meldung, wenn wir sie nicht durch Beweise belegen können? Die Laren würden denken, wir hätten die Geschichte erfunden, um sie zum Bruch des Stillhalte-Abkommens mit den Terranern zu verleiten."
    „Aber Sie sprachen von siebenundzwanzig unserer Schiffe!"
    protestierte Vermallon. „Es muß doch siebenundzwanzig Kampfschiffen gelungen sein, ein einziges terranisches Schiff aufzubringen!"
    „Das ist es eben leider nicht", erklärte der Koordinator.
    „Jedenfalls meldete der Kommandant, es wäre plötzlich ein riesiges Geisterschiff erschienen, das unseren Verband angegriffen und aufgerieben hätte."
    Vermallon lachte grollend.
    „Das ist die dümmste Ausrede für militärisches Versagen, die ich bisher gehört habe", sagte er. „Ein Geisterschiff! Wie soll denn dieses Phantom ausgesehen haben?"
    „Der Kommandant bezeichnete es als ein riesiges, schemenhaft verzerrtes Gebilde von halbwegs Kugelform", antwortete der Koordinator.
    „Da haben wir es!" erklärte Vermallon. „So etwas gibt es überhaupt nicht, oder wir wüßten davon."
    „Zu dem gleichen Schluß sind wir ebenfalls gekommen",
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