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0705 - Flucht aus Imperium-Alpha

Titel: 0705 - Flucht aus Imperium-Alpha
Autoren: Unbekannt
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sobald von der Zentrale aus die Roboter eingesetzt wurden. Diese Situation war auch für so erfahrene Männer wie Gatholtiden ungewöhnlich.
    Die Stimmen der Menschen in der Halle verklangen. Auch die Lautsprecher schwiegen wieder.
    Bull erwartete, daß nun die Alarmanlagen wieder mit ihrem Lärm einsetzen würden, aber offenbar hatte man sich in der Zentrale dafür entschlossen, vorläufig darauf zu verzichten. Bull ahnte, daß dafür psychologische Gründe entscheidend waren.
    Das erneute Einschalten der Alarmanlagen hätte den einzelnen Gegner aufgewertet. Ein Verrückter auf der Flucht durch Imperium-Alpha war kein Anlaß, den Alarm übermäßig auszudehnen.
    Als Bull und Breslauer den Eingang eines Antigravschachts erreichten, sah der Zellaktivatorträger, daß die Anlage ausgeschaltet war. Er stieß eine Verwünschung aus. Zumindest in dieser Hinsicht hatte man in der Zentrale blitzschnell geschaltet. Man wollte verhindern, daß der Flüchtling in eine andere Ebene entkommen konnte.
    Die Räume, in denen Bull sich jetzt befand, waren leicht zu kontrollieren und zu umstellen.
    Bull nahm an, daß man ihn inzwischen entdeckt hatte.
    Die elektronischen Augen versteckter Kameras verfolgten ihn.
    Wenn es ihm nicht gelang, von hier zu verschwinden, würde er in wenigen Augenblicken verhaftet sein.
    Er sah sich um.
    „Kommen Sie!" sagte Breslauer. „Ich werde Sie tragen."
    Er ergriff Bull und schwebte in den Schacht hinein. Bull blickte nach oben, aber da war niemand zu sehen.
    „Welche Ebene?" erkundigte sich Breslauer.
    Bull zögerte. In den großen Lagerräumen und unterirdischen Hangars weiter unten gab es für die Verfolger keine alles umfassenden Kontroll- und Beobachtungsanlagen. Trotzdem konnten sich diese Räume als Falle erweisen.
    „Ebene achtzehn!" rief Bull schließlich.
    „Gesperrt!" sagte Breslauer.
    „Das gilt nicht für uns!" sagte Bull ärgerlich. Er erinnerte sich an die kybernetischen Notwendigkeiten und fügte hinzu: „Ich befehle dir, mich in Ebene achtzehn abzusetzen!"
    „Sie wissen, daß ich mich nur dann über Sperren hinwegsetzen kann, wenn ich anders lautende Befehle erhalte", sagte Breslauer.
    „Hör auf zu nörgeln!" fuhr Bull ihn an. „Ich habe daran gedacht.
    Es ist mir eingefallen! Wunderst du dich, daß ich nervös bin?
    Ganz Imperium-Alpha wird in wenigen Minuten hinter uns her sein."
    „Ich kann mich nicht wundern", erklärte der Spezialroboter. „Ich muß Sie aber darauf hinweisen, daß man wahrscheinlich beobachtet hat, wie wir in den Gang eingedrungen sind."
    „Vermutlich!" stimmte Bull zu. „Aber sie werden annehmen, daß wir nach oben entkommen wollen."
    „Nein!" sagte Breslauer. Er umklammerte Bull mit einem Arm und zeigte mit der freien Hand in die Tiefe. „Sehen Sie dort."
    Bull reckte den Kopf und starrte in den Schacht. Eine Ebene unter ihnen versammelten sich Roboter.
    „Aphilische Roboter!" stellte Breslauer fest.
    „Wie schön!" sagte Bull gereizt. „Und was gedenkst du zu tun?"
    Breslauer öffnete eine weitere Brustkammer und entnahm ihr eine Mikrobombe.
    „Nein!" schrie Bull. „Bist du verrückt! Der Luftdruck wird uns aus dem Schornstein blasen."
    „Was ist ein Schornstein, Sir?"
    Bull stöhnte auf.
    Breslauer schwebte zur Schachtwand und preßte Bull dagegen.
    Dann deckte er ihn mit seinem Körper ab. Bevor er die Bombe zündete, klammerte er sich fest.
    Er ließ die Bombe fallen.
    Bull schloß die Augen und schmiegte sich eng gegen die Wand.
    Die Explosion schien seine Trommelfelle zu zerreißen. Der Lichtblitz war durch die geschlossenen Augenlider zu sehen.
    Breslauer schirmte die Aufwärtsbewegung der Druckwelle ab.
    Bulls Ohren dröhnten. Breslauer sagte irgend etwas, aber es hörte sich wie fernes Gemurmel an. Als Bull wieder in den Schacht blickte, sah er eine Rauchwolke.
    Breslauer löste sich von der Schachtwand und ließ sich in die Tiefe sinken, genau in den Qualm hinein.
    „Siehst du überhaupt, wohin du fliegst?" erkundigte sich Bull.
    Wieder blieb die Antwort unverständlich, aber Breslauer schien Bulls Einwand nicht besonders tragisch zu nehmen, denn er setzte die Flucht in der einmal eingeschlagenen Richtung fort.
    „Ich glaube, ich bin taub!" klagte der Zellaktivatorträger.
    Sie tauchten in den Rauch.
    „Ich bin taub und blind!" korrigierte Bull seine gerade gemachte Aussage.
    Im Augenblick hatte er keine andere Wahl, als sich völlig auf den Roboter zu verlassen.
     
    4.
     
    Die einzige Möglichkeit, den See tief in einer
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