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0705 - Das schwarze Nichts

0705 - Das schwarze Nichts

Titel: 0705 - Das schwarze Nichts
Autoren: W.K. Giesa
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zum Loch Ness. ›Nessy‹ wird dir einiges über die Llewellyn-Magie erzählen können. Sie kennt den Llewellyn-Clan seit Jahrtausenden. Du wirst staunen, mein Lieber.«
    »Woher weißt du das alles?« fragte Fooly. »Du bist seltsam. Für einen Menschen weißt du zu viel. Wer oder was bist du wirklich?«
    »Das musst du selbst herausfinden, kleiner Freund«, erwiderte Hawk und benutzte damit die gleiche Formulierung, die auch Zamorra dem Drachen gegenüber anwandte.
    »Woher kennst du Nessy?«
    »Woher weißt du, dass es sie gibt?«, fragte Hawk schmunzelnd zurück. »Zamorra ist ihr jedenfalls schon mal begegnet.« [2]
    »Mit dir zu reden macht keinen Spaß«, maulte der Drache. »Du verrätst nichts.«
    Hawk lächelte.
    »Das macht es doch erst spannend«, sagte er.
    Er nahm die Sonnenbrille kurz ab und sah Fooly in die großen Telleraugen. In diesen wenigen Momenten durchlief den Jungdrachen ein Schauer. Er erkannte etwas in Hawk, das selbst er niemals vermutet hätte…
    »Das muss ich respektieren«, sagte er.
    Hawk setzte die Sonnenbrille wieder auf.
    »Und ich verrate nichts«, fuhr der Drache fort.
    »Dafür bin ich dir dankbar, kleiner Freund«, sagte Hawk. »Okay, machen wir weiter.«
    »Kann ich euch noch beim Tragen helfen? Oder beim Einbau der Geräte?«, wollte Fooly eifrig wissen, von neuem Schwung erfüllt.
    »Besser nicht«, sagte Hawk. »Mach einfach Pause.«
    »Bäh«, brummte Fooly. »Ich dachte, jetzt, wo ich…«
    »Still«, bat Hawk mit ausgestrecktem Zeigefinger.
    Und Fooly trollte sich still davon.
    ***
    Unterdessen hatte Lady Patricia Cade Beauchamp den Weg in Zamorras Arbeitszimmer gewiesen. Das befand sich im Nordturm, beanspruchte dessen gesamten Etagenraum und gab über ein vom Boden bis zur Decke reichendes Panoramafenster den Blick über das Loire-Tal frei. Von außen allerdings war nur ein normales kleines Fenster zu sehen - kein Stilbruch in der Fassade dank raffinierter Verspiegelungstechnik.
    Im Büro selbst gab es den großen, hufeisenförmig geschwungenen Arbeitstisch mit den drei Computerterminals. »Die künftig vier sein werden«, stellte Hawk fest, als er eintrat. »Wir werden einiges ändern müssen, Cade. Ihre Idee ist leider logischer als meine und bedauerlicherweise ebenso effizient, nur vorteilhafter für den Benutzer durch den vierten Rechner…«
    »Ihr bisheriges Programm ist aber auch mit drei Rechnern klar gekommen, als wären es vier«, sagte Beauchamp. »Hut ab - wenn ich mir das hier so anschaue, ist die Kapazität schon enorm. So viel dürften die Rechner normalerweise gar nicht bringen. Wie schräg denken Sie eigentlich, Hawk? Ist das angeboren?«
    »Angelernt jedenfalls nicht«, versetzte Hawk. »Schade, dass ich jetzt alles umschreiben muss. Aber ein vierter Rechner - und ein paar externe - sind wirklich besser. Manchmal ist gerades Denken vielleicht doch besser als schräges. Und die Anforderungen werden nicht kleiner, also kriegt Zamorra jetzt, was er in zehn Jahren braucht.«
    »Hüstel, räusper«, grummelte Beauchamp. »Mein Entwurf basiert auf heutigen technischen Gegebenheiten. Ich entwerfe Infrastruktur und Sicherheit für Computer der Gegenwart, ich mache keine Science Fiction.«
    »Gegenwart war vorgestern«, winkte Hawk ab. »Zamorra oder Duval sind zwar noch nicht wieder hier aufgetaucht, aber wir sollten trotzdem schon mal anfangen.«
    ***
    Als Zamorra die Augen wieder öffnete, befand er sich direkt vor der Treppe, die nach oben in die Eingangshalle des Châteaus führte. Verwirrt sah er sich um. Wo war Nicole?
    Er rief nach ihr, immer lauter. Schließlich erhielt er Antwort. Sie musste ziemlich weit von ihm entfernt sein.
    »Ich komme!«, versprach sie.
    Sein Amulett war wieder verschwunden!
    Abermals rief er es! Aber diesmal gehorchte es ihm nicht, tauchte nicht in seiner ausgestreckten Hand auf, selbst nach mehr als zwei Minuten. In der Zwischenzeit hatte Nicole zu ihm aufgeschlossen.
    »Verrückt«, stieß sie hervor. »Wie ist so etwas möglich?«
    Er sah auf die Uhr. Schon wieder fehlten ihm etwa fünf Minuten, wenn er die Zeit seines Blackouts zurück rechnete.
    »Versuch, das Amulett zu rufen«, bat er.
    Sie tat ihm stirnrunzelnd den Gefallen und wunderte sich dann, weshalb es so lange dauerte, bis Merlins Stern dem Ruf folgte.
    »Bei mir vorhin ebenso, und jetzt klappt es gar nicht mehr«, erklärte Zamorra und versuchte es jetzt noch einmal, aber selbst auf die kurze Distanz von weniger als einem Meter folgte das Amulett dem Ruf
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