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0705 - Das schwarze Nichts

0705 - Das schwarze Nichts

Titel: 0705 - Das schwarze Nichts
Autoren: W.K. Giesa
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Etwa zwei, drei… schätze ich.«
    »Die Schwärze«, sagte Zamorra. Plötzlich erinnerte er sich wieder, dass da eine schwarze Wand gewesen war, die blitzschnell vor ihm auftauchte und ihn verschluckte. Nein, keine Wand - etwas anderes.
    »Woher wissen Sie davon, wenn ich mir die Frage erlauben darf, Chef?«
    »Ich muss wohl auch so einen Blackout gehabt haben«, überlegte Zamorra. »Sagen Sie, William - kann es sein, dass mir das absolut nicht gefällt?«
    »Ich fürchte, ich muss Ihnen zustimmen, Monsieur«, seufzte der Schotte.
    Zamorra überlegte kurz. »Haben Sie gerade etwas Wichtiges in Arbeit?«
    »Ich war dabei, ein bisschen Ordnung zu schaffen und anschließend eine Flasche Wein nach oben zu bringen, als ich plötzlich den Verdacht hatte, dass hier etwas nicht in Ordnung sei.«
    »Na schön - oder auch nicht. Ist Ihre Arbeit dringend?«
    »Nicht direkt, Monsieur.«
    »Gut«, sagte Zamorra. »Dann möchte ich Sie bitten, dass Sie nach Rom gehen. Fragen Sie Herrn Ewigk, ob er etwas dagegen hat, dass ein Teil unserer Computeranlage in seinen Bereich ausgelagert wird. Und bringen Sie, wenn's geht, Antigrav-Platten mit. Ich werde derweil versuchen, herauszufinden, was hier nicht stimmt.«
    »Pardon, Chef - Antiwas, bitte?«
    »Antigravitation, Antischwerkraft. Ewigk weiß, was ich damit meine. Wenn er so was im Arsenal hat, soll er’s Ihnen mitgeben - schnellstens. Ich verlasse mich auf Sie. Ich kümmere mit jetzt um den Mist hier.«
    »Jawohl, Chef.« William neigte den Kopf, hob die Augenbrauen, wandte sich um und verschwand dann zwischen den Regenbogenblumen. Es reichte, sich auf Ewigks Villa zu konzentrieren - und schon war er dort.
    Zamorra verharrte noch einen Moment. Dann streckte er die Hand aus und rief sein Amulett zu sich. Im nächsten Moment erschien das magische Instrument, das er innerhalb von Château Montagne nicht immer bei sich trug, in seiner Hand.
    Bevor er es einsetzte, suchte er eines der wenigen Visofon-Terminals auf, die es hier unten in den Kellerräumen gab. Von hier aus konnte er über die Bild-Sprech-Anlage jeden anderen angeschlossenen Raum im Château erreichen und hatte notfalls über die Tastatur auch Zugriff auf die Computeranlage.
    Er schaltete auf Rundruf. »Nicole…?«
    Es dauerte eine Weile, bis der kleine Bildschirm ihr Gesicht zeigte. »Was ist?« fragte sie.
    Zamorra konnte es ihr nicht sagen.
    Wieder umfing ihn Schwärze.
    ***
    Nicole hatte sich umgezogen, um nun endlich ihr verschwitztes Sportdress loszuwerden.
    Gerade als sie ihr Ankleidezimmer verlassen hatte, surrte der Rufton der Bildsprechanlage. Nicole zögerte einen Moment, dann kehrte sie doch noch einmal um und stellte fest, dass Zamorra auf Rundruf geschaltet hatte. »Nicole«, hörte sie ihn sagen.
    Dem Hintergrund auf dem kleinen Monitor des Visofons zufolge schien er sich im Kellergang zu den Regenbogenblumen zu befinden.
    »Was ist?« fragte sie zurück.
    Und dann plötzlich Schwärze. Von einem Moment zum anderen war der Bildschirm erloschen. Und die Verbindung bestand auch nicht mehr. Das Tonsignal zeigte an, dass sie unterbrochen worden war.
    Nicoles Hand schwebte über der Tastatur. Aber auswendig kannte sie die Durchwahl nach da unten nicht. Wenigstens gab es die Sprachsteuerung der Bildsprech- und Telefonanlage. »Abgebrochene Verbindung wieder hersteilen«, befahl Nicole.
    Der Monitor zeigte eine Fehlermeldung. Auch als Nicole die Anweisung wiederholte, änderte sich daran nichts.
    Es war, als gäbe es die Gegenstelle da unten im Keller gar nicht.
    Das konnte aber nicht sein. Es war auch nicht wahrscheinlich, dass Hawk schon damit begann, an dem Computersystem herumzubasteln, wodurch es sicher vorübergehend hier und da zu Ausfällen kam.
    Aber ein »normaler« technischer Defekt war praktisch undenkbar. Die gesamte Anlage war eigens so angelegt worden, dass technische Ausfälle nicht stattfanden!
    Noch einmal versuchte es Nicole, dann schaltete sie das Diagnoseprogramm ein. Damit ließ sich innerhalb weniger Minuten feststellen, woran der Ausfall lag.
    Hatte sie bisher geglaubt, nur stellte das Programm keinen Fehler fest!
    Sie stürmte aus dem Zimmer und eilte nach unten, um Hawk abzufangen, der gerade wieder einen Karton abgestellt hatte und den nächsten aus dem Wagen holen wollte. Hawk hatte die Anlage installiert, also musste er auch wissen, wie solche Fehler entstehen konnten.
    Nicole schilderte dem Computerexperten den Störfall.
    »Das geht nur, wenn jemand die Hardware demontiert und
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