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0705 - Das schwarze Nichts

0705 - Das schwarze Nichts

Titel: 0705 - Das schwarze Nichts
Autoren: W.K. Giesa
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nie schlossen und die je nach Standort des Betrachters in allen Farben des Regenbogenspektrums schillerten. Keine Anzeichen eines unangemeldeten Besuchs, keine Anzeichen eines Angriffs, nichts… alles in bester Ordnung.
    Und doch war William sicher, daß etwas nicht stimmte.
    Aber was?
    Als er es bemerkte, war es bereits zu spät.
    Das schwarze Nichts nahm ihn auf.
    ***
    Zamorra hoffte, eine Lösung für das Transportproblem zu finden. Und zwar in Ted Ewigks Arsenal in Rom. Das befand sich im Keller von Teds Villa und beherbergte eine Unmenge an technischen Gerätschaften der DYNASTIE DER EWIGEN. Er glaubte sich zu erinnern, dass es da auch Transportplatten gab, die mit Anti-Schwerkraft arbeiteten, also frei in der Luft schwebten und mit leichtem Fingerdruck dirigiert werden konnten. Den ganzen Computerkram da drauf packen und durchs Château schweben lassen, würde die Arbeit wesentlich erleichtern.
    Zudem schwebte ihm vor, einen Teil der von Hawk mitgebrachten Technik dorthin auszulagern. Hawk hatte von »drei bis vier sicheren Orten« gesprochen - noch war Zamorra nicht klar, was der geheimnisvolle Computerfachmann damit meinte, aber Ted Ewigks Palazzo Eternale war garantiert ein »sicherer« Ort, wie auch das von Hawk vorgeschlagene Beaminster-Cottage.
    Deshalb wollte Zamorra Ted schon mal nach dessen Einverständnis befragen.
    Per Regenbogenblumen konnte er in wenigen Minuten in Rom sein, denn in Teds Keller gab es diese Blumen ebenfalls.
    Zamorra durcheilte die unterirdischen Gänge. Die nahmen die meiste Zeit in Anspruch. Der Transport selbst erfolgte ohne Zeitverlust, und es war üblich, dass Ted oder seine Freundin Carlotta mal eben ins Château herüber kamen, um zu plaudern oder Zamorras Weinkeller zu plündern, wie auch Zamorra und Nicole den Freunden öfters einfach mal einen kurzen Besuch abstatteten.
    Sie hatten schon vor vielen Jahren gegenseitiges »Hausrecht« vereinbart.
    Plötzlich tauchte etwas unglaublich Schwarzes vor Zamorra auf, in dem er versank.
    ***
    Patricia Saris hatte die Aufsicht über die Aufräumaktion übernommen und fasste auch selbst mit zu. Sie tadelte nicht, sie fragte nicht - von ihrem Sohn und dem Drachen war sie längst eine Menge gewohnt, und solange es noch dermaßen harmlos ablief, war's schon in Ordnung.
    Währenddessen schleppten Hawk und Beauchamp Kartons. In einer Atempause wandte Beauchamp sich an Patricia. »Ich glaube, ich träume«, sagte er. »Dieser fette Saurier - hmpf, dieser Drache - der ist wirklich echt?«
    »Ich bin nicht fett«, krächzte Fooly im Hintergrund. »Ich bin nur etwas zu klein für mein Gewicht.«
    »Er ist echt - und fett. Sie sehen's ja.«, sagte Patricia, den Drachen ignorierend.
    Es folgte ein wenig Smalltalk, bis Hawk heranwalzte.
    »He, Cade, ich bezahle Sie nicht dafür, dass Sie sich den Efeu um die Füße ranken lassen. Es gibt noch einiges auszuladen.«
    »Sklaventreiber«, knurrte Beauchamp, der gerade feststellte, dass Patricia keinen Ehering trug. »Mylady, darf ich Sie zum Essen einladen?«
    »Gern. Ich habe ziemlich viel freie Zeit, die ich nicht immer nur vor TV und Büchern zubringen möchte. Rufen Sie mich an - über Château Montagne bin ich immer erreichbar.«
    »Mit Vergnügen«, schmunzelte Beauchamp und folgte Hawk nach draußen, um die nächste Kiste herein zu schleppen.
    Allmählich leerte sich der Kleinlaster. Aber Beauchamp wusste, dass damit die eigentliche Arbeit erst anfing.
    ***
    Zamorra öffnete die Augen. Er sah sich etwas verwirrt um. Er befand sich im Keller bei den Regenbogenblumen. Und vor ihm stand Butler William.
    Zamorra schluckte. Was tat er hier?
    Vage entsann er sich, dass er nach Rom wollte.
    »William?«
    »Monsieur? Sie sehen mich überrascht«, sagte der Butler.
    »Ich weiß auch nicht, was geschehen ist, William«, murmelte er. »Wieso finde ich Sie hier bei den Blumen?«
    William sah die Frage nicht als Vorwurf. »Ich dachte, hier sei etwas Seltsames geschehen, wollte nachschauen, aber… Moment mal!«
    »Was ist?«, hakte Zamorra nach, weil der Butler, den Lady Patricia aus dem schottischen Llewellyn-Castle mit hierher gebracht hatte und der jetzt die Stelle von Zamorras verstorbenem alten Diener Raffael Bois einnahm, verstummt war.
    »Eben stand ich noch etwas anders als jetzt. Und ich weiß nicht, wann ich mich bewegt habe und warum.«
    Er sah auf seine Armbanduhr.
    »Monsieur, Sie sehen mich etwas ratlos. Ich komme nicht umhin festzustellen, dass einige Minuten in meiner Erinnerung fehlen!
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