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0701 - Sprung in die Freiheit

Titel: 0701 - Sprung in die Freiheit
Autoren: Unbekannt
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gebe ich mich nicht geschlagen", sagte er bestimmt.
    „Meine Kollegen und ich werden NATHAN verlassen und die Suchmannschaften auf eine falsche Spur führen. Dadurch erhalten Sie Zeit, die Datenbehälter in den Transmitter zu schaffen und abzustrahlen."
    „Und Sie?" fragte Percellar. „Wenn Sie versuchen sollten, mit Ihrem Raumschiff vom Mond zu starten, werden die Abwehrforts Sie innerhalb weniger Sekunden abschießen."
    Der Siganese schüttelte den Kopf.
    „Wir werden mit der VULCAN starten, aber nicht in den Weltraum, Kollege", erwiderte er. „Wir fliegen im Tiefflug zum nächsten Außentransmitter, lassen uns von Ihnen in den Materialtransmitter holen und zu unserem Robotschiff abstrahlen.
    Aber zuerst müssen die Datenspeicher in Sicherheit gebracht werden."
    „Ich weiß nicht, ob das klappen wird", sagte Kerlott Percellar.
    „Aber ich werde tun, was in meinen Kräften steht. Beeilen Sie sich, damit die Suchtrupps nicht erst hierher kommen!"
    „Wir fliegen", erklärte Kaddy Gonsten und winkte seinen Kollegen zu, die alles mitgehört und inzwischen den Roboter verlassen hatten.
    Die drei Siganesen flogen mit großer Geschwindigkeit den Weg zurück, den sie unter so vielen Mühen gekommen waren.
    Kerlott Percellar aber machte sich unverzüglich daran, die achtzehn Datenspeicher von seinen Wartungsrobotern abtransportieren zu lassen.
     
    *
     
    Das Dreierteam sah keine andere brauchbare Möglichkeit, die Oberflächenkuppel wieder zu verlassen, als mit ihren Desintegratoren ein Loch in die Terkonitstahlwandung zu schießen.
    Es war eine mühselige Arbeit, denn die Desintegrationsleistung der winzigen Waffen war im Verhältnis zur Dicke der Terkonitwandung minimal. Da Siganesen andererseits nur ein „Mauseloch" brauchen, schafften sie es schließlich doch noch, die Kuppel vor dem Eintreffen des ersten Suchtrupps zu verlassen.
    Sie schalteten ihre Flugaggregate auf Maximalleistung und jagten dicht über der öden Oberfläche des Mondes nach Süden.
    Daran, daß der Alarm, den der Druckverlust innerhalb der Kuppel ausgelöst hatte, von den Verantwortlichen richtig gedeutet würde, brauchten sie nicht zu zweifeln.
    Diese Leute konnten logisch denken, folglich würden sie wissen, daß jemand, der in ein Bauwerk heimlich eindringen wollte, das so tun würde, daß er keinen Alarm auslöste. Mußte er dagegen das Bauwerk wieder verlassen - und hatte er es dabei auch noch eilig - dann würde er auch die Auslösung der Alarmanlage in Kauf nehmen.
    Die Verantwortlichen würden also auf das sinnlos erscheinende Unterfangen verzichten, innerhalb der Kuppel oder innerhalb von NATHAN nach den Eindringlingen zu suchen, sondern sie würden die Suchtrupps auf die Mondoberfläche schicken.
    Das barg große Gefahren für die drei Männer, aber es verschaffte Percellar sicherlich Zeit genug, um die achtzehn Datenspeicher in den Materialtransmitter zu bringen und abstrahlen zu lassen.
    Die Siganesen waren höchstens anderthalb Kilometer geflogen, als über ihnen im luftleeren „Himmel" des Mondes ein Gebilde erschien, das wie eine große Suppenterrine aussah, aus deren Rändern grelle blauweiße Glut waberte: eine Space-Jet, die - sicher mit voll aktivierten Ortungsgeräten - nach dem vermeintlichen Fahrzeug suchte, mit dem die Eindringlinge geflohen waren.
    Die Space-Jet raste mehrmals in höchstens fünf Kilometern Höhe über das Dreierteam hinweg, ohne jedoch anzugreifen oder anderweitig zu verraten, daß es die Flüchtenden entdeckt hatte.
    Kaddy Gonsten schloß daraus, daß die Verantwortlichen noch nicht wußten, daß das Loch in der Kuppel nur zehn Zentimeter durchmaß und daß die Eindringlinge demnach nur Siganesen sein konnten. Nur so war zu erklären, daß die Space-Jet mit ihren Tastern nur nach Objekten ab der Größe eines Erdgeborenen suchte.
    Er machte sich allerdings keine Illusionen darüber, daß sich das bald ändern würde. Wenn die Verantwortlichen erst einmal wußten, daß sie nach Zwergen zu suchen hatten, würden sie die Suchmannschaften anweisen, ihre Ortungsgeräte entsprechend zu justieren, so daß sie auch kleinste Objekte erfaßten.
    Als bald darauf mehrere Flugpanzer auftauchten, landeten und staubwirbelnd durch die Mondwüste jagten, glaubte er, dieser Zeitpunkt wäre bereits gekommen.
    Aber noch immer schenkte ihnen niemand Beachtung. Einmal rollte ein Shift sogar wenige Meter an ihnen vorbei, ohne daß sie entdeckt worden wären. Sie mußten vorübergehend landen und sich in kleinen
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