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070 - Der Galgenbaum im Jenseits

070 - Der Galgenbaum im Jenseits

Titel: 070 - Der Galgenbaum im Jenseits
Autoren: A.F.Morland
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versuchen, ihm zu seinen dämonischen Kräften zu verhelfen. Wenn du ihm das versprichst, ist er für uns bereits gewonnen.«
    »Das ist er auf jeden Fall«, sagte Arma. Sie kannte ihre Wirkung auf Metal. Sie brauchte dem Silberdämon nur einen Wink zu geben, schon würde er zu ihr kommen und Mago, seinen derzeitigen Verbündeten, verlassen.
    Die kräftigen schwarzen Pferde - sie hatten sie von den Grausamen 5 geschenkt bekommen - scharrten ungeduldig mit den Hufen über den sandigen Boden, als wollten sie den Weg fortsetzen.
    Arma zerkaute die letzte Teufelskrautwurzel. »Wenn du nichts dagegen hast, würde ich gern weiterreiten«, sagte sie.
    Atax lachte. »Du hast es wirklich eilig, den Todessee zu erreichen.«
    »Solange ich ihn nicht sehe, habe ich ständig das Gefühl, es könnte uns noch etwas dazwischenkommen.«
    »Du kannst erst darin baden, wenn du von Roxane nichts mehr spürst.«
    »Das weiß ich, und ich will auch gern am Ufer des Todessees warten, bis es soweit ist. Aber ich möchte ihn sehen, mich an seinem Anblick ergötzen und mich auf den Moment freuen, der mir meinen Körper wiedergibt.«
    »Aufs Pferd!« rief Atax Cuca zu.
    Die Hexe mit dem silbergrauen Haar erhob sich wortlos. Noch gehorchte sie widerspruchslos. Aber sie rechnete damit, daß ihre Zeit bald kommen würde.
    ***
    Die große Steinfaust öffnete sich. Jesse Higgins und Tom Bellwood hetzten los, kämpften sich durch das Unterholz und rannten, als wäre der Teufel hinter ihrer Seele her.
    Yamma wollte sich Bellwood schnappen. Seine Steinhand schlug zu. Von oben nach, unten. Tom Bellwood sah den Schatten und federte nach rechts.
    Die Hand krachte knapp neben ihm auf den Boden. Ihm blieb vor Schreck fast das Herz stehen. Er wühlte sich durch das Gewirr aus Blättern und Zweigen. Dornen kratzten ihn und rissen ihm die Haut auf, doch er spürte den Schmerz kaum. Die Todesangst war größer.
    Jetzt drehte sich die Steinhand. Sie schnappte nach Bellwood. Er ließ sich fallen und hatte das unglaubliche Glück, daß die Hand ihn wieder nicht erwischte.
    Bellwood sprang auf, sobald die Hand über ihn hinweggefegt war. Jesse konnte er nicht sehen. Aber er konnte es sich nicht erlauben, einen Gedanken an den Freund zu verschwenden. Wenn er überleben wollte, durfte er nur an sich denken.
    Er hechtete einen Hang hinunter, ohne zu sehen, was unten war. Vielleicht wieder ein Sumpf. Oder irgendwelche Tiere, die sich gierig auf ihn stürzen würden?
    Mit großer Wucht warf es ihn in eine Art Bambuswald. Die Stangen fingen ihn ab, und er war schon wieder schwer benommen. Diesmal brauchte er Hilfe, und er bekam sie.
    Jesse Higgins ließ ihn nicht im Stich. Er keuchte heran. »Steh auf, Tom!«
    Bellwood wollte es tun, doch seine Beine gehorchten ihm nicht. Da griff Higgins kurzerhand nach Bellwoods Arm, legte ihn sich über den Nacken und stemmte sich mit dem schlaffen Freund hoch.
    Die ersten Schritte konnte Bellwood nicht mitmachen. Seine Füße schleiften über den Boden. Higgins schaute gehetzt zurück und sah die steinerne Hand.
    Yamma konnte sie im Moment nicht sehen. Er tastete deshalb das Dickicht nach ihnen ab. Splitternd und krachend brach das junge, widerstandsfähige Holz.
    Aber auch dicke Bäume vermochte Yamma mühelos zur Seite zu schlagen, wenn sie ihm im Weg waren. Einige entwurzelte er sogar in seinem Zorn.
    »Lauf!« preßte Higgins nervös hervor. »Lauf mit, Tom, sonst schaffen wir es nicht. Ich bin nicht mehr stark genug, um dich durch diesen verdammten Dschungel zu schleifen. Lauf, Tom…!«
    Endlich machte Bellwood einige wackelige, unsichere Schritte, und die Freunde kamen sofort schneller vorwärts.
    Als Bellwoods Beine einknickten, rief Higgins: »Weiter, Tom! Nicht nachlassen! Reiß dich zusammen! Wir haben es gleich geschafft!«
    Im nächsten Moment stürzten sie beide. Und sie schrien erschrocken auf, aber der Sturz war ihre Rettung gewesen. Denn kaum waren sie in die Tiefe gekippt, da raste die Steinhand über sie hinweg.
    Sie kugelten über Sand, hörten das Rauschen des Meeres und erkannten, daß sie den Strand erreicht hatten.
    Um die Insel erreichen zu können, hatten sie sich ein kleines Floß gebaut. Darauf liefen sie nun zu.
    Sie erreichten das Floß, wagten sich nicht umzublicken. Sie packten zu und schoben gemeinsam das Floß ins Wasser.
    Das Meer reichte ihnen schon nach wenigen Schritten bis zum Hals. Erst dann schnellten sie hoch und schoben sich auf die Baumstämme.
    Jeder griff sich ein Paddel, und dann
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