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070 - Der Galgenbaum im Jenseits

070 - Der Galgenbaum im Jenseits

Titel: 070 - Der Galgenbaum im Jenseits
Autoren: A.F.Morland
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anderen zurückkommen. So ist es vereinbart, und so machen wir es auch.«
    »Ihr könnt mich nicht aufhalten«, sagte Jubilee. »Wenn ihr mich berührt, steckt ihr euch an. Ihr müßt mich durchlassen.«
    »Wir schon, aber Boram nicht. Er brauchte keine Angst vor dieser teuflischen Krankheit zu haben. Sie kann nur einen Körper befallen, den besitzt er aber nicht. Kehr um, Jubilee. Leg dich wieder hin.«
    Das junge Mädchen gehorchte nicht. Obwohl sie kaum noch die Füße heben konnte, ging sie mit schleifenden Schritten weiter. Entsetzlich sah sie aus mit diesen dicken Beulen, von denen sich bereits zwei weitere geöffnet hatten.
    Tuvvana und Cruv mußte zur Seite treten, um mit der Kranken nicht in Berührung zu kommen.
    »Boram!« rief der Gnom, und der Nessel-Vampir stellte sich dem unglücklichen Mädchen in den Weg.
    »Boram, bitte…«, sagte Jubilee flehend. »Halt mich nicht auf, laß mich gehen…«
    »Du weißt, was ich Tony Ballard versprochen habe«, erwiderte der Nessel-Vampir.
    Jubilee blieb nicht stehen. Sie ging weiter. Boram bestand ja nur aus Dampf. Vielleicht konnte sie durch ihn hindurchgehen.
    Aber der weiße Vampir sorgte dafür, daß ihr das nicht möglich war. Er verdichtete den Dampf, aus dem er bestand, und er sorgte dafür, daß das Gift nicht so stark war.
    »Entschuldige, Jubilee«, sagte er, bevor er das Mädchen berührte. Sie spürte ein schmerzhaftes Brennen und zog die Luft scharf ein.
    Das Nesselgift entzog ihr Energie, und da sie an Kräften sowieso kaum noch etwas zu bieten hatte, blieb es nicht aus, daß sie zusammenklappte.
    Boram fing sie auf. Er beeilte sich, sie in die Höhle zurückzubringen, denn solange er sie festhielt, ging Energie von ihr auf ihn über.
    Das konnte er nicht verhindern.
    Er legte sie dorthin, wo sie zuvor gelegen hatte, und ließ sie rasch los. Cruv ließ sich neben dem Mädchen sofort auf die Knie fallen. Er gab Tuvvana alle Räucherstäbchen bis auf eines. Dieses entzündete er und bewegte das hell glühende Ende unter Jubilees Nase hin und her.
    »Wir lieben dich, Jubilee«, sagte der Gnom leise. Er glaubte nicht, daß sie es hörte. Wahrscheinlich war sie ohne Besinnung. »Du darfst uns nicht verlassen.«
    Das kranke Mädchen atmete den Rauch ein, ohne es zu wissen. Alle Krankheiten, die Cruv kannte, waren auf diese Weise zu stoppen. Ob der Rauch aber auch bei diesem Aussatz wirkte, entzog sich seiner Kenntnis. Er konnte nur hoffen, daß er auch hier seine Wirkung tat.
    Ein Stäbchen nach dem anderen brannte Cruv ab.
    Als keines mehr vorhanden war, sagte er leise zu Tuvvana und Boram: »Nun können wir nur noch hoffen.«
    ***
    Mr. Silver hatte keine Zeit, sich darüber zu ärgern, daß es Atax gelungen war, sich aus dem Staub zu. machen. Die Freude darüber, Roxane wiederzuhaben, schlug merkbar hohe Wellen in ihm.
    Die weiße Hexe löste sich von mir und wandte sich dem Hünen mit den Silberhaaren zu.
    Die Szene war ergreifend. Einen Moment regten sich die beiden nicht, schauten einander nur an, als könnten sie das Glück nicht begreifen.
    Dann schob der Ex-Dämon das Höllenschwert in die Lederscheide auf seinem Rücken und fiel Roxane um den Hals. Sie bedeckte sein Gesicht mit Küssen und er küßte sie wieder.
    »Ein Happy-End wie im Kino«, sagte sie grinsend.
    »Warum soll uns nach all den vielen Rückschlägen nicht auch einmal etwas gelingen?« erwiderte Mr. Silver.
    »Ja. Warum eigentlich nicht?« sagte ich und freute mich mit ihnen. Endlich hatte der Ex-Dämon seine Freundin wieder. Ein langes Kapitel war damit zum Abschluß gekommen.
    Roxane gehörte wieder zu uns, und sie würde ihre Hexenkräfte wie früher gegen unsere Feinde einsetzen.
    Wir hatten ein Problem aus der Welt geschafft und konnten uns neuen Aufgaben zuwenden.
    »Wieso war Cuca nicht bei euch?« fragte ich Roxane.
    »Cuca ist tot«, antwortete die Hexe aus dem Jenseits.
    Mr. Silver zog die Augenbrauen zusammen. »Was ist passiert?«
    »Arma hat sie mit ihren erwachenden Zauberkräften ausgeschaltet«, berichtete die weiße Hexe. Sie erzählte uns genau, welches Ende Cuca - die Mutter von Mr. Silvers Sohn - gefunden hatte.
    Mir kam vor, als würde Cucas Tod den Ex-Dämon ein wenig traurig stimmen. Sie war zwar seine Feindin gewesen, aber er schien die gemeinsame Zeit mit ihr noch nicht vergessen zu haben.
    »Tot«, sagte er düster. »Vielleicht ist es besser so.«
    ***
    Wir kehrten zu Boram, Jubilee, Tuvvana und Cruv zurück, fanden die Höhle auf Anhieb wieder. Cinto
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