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070 - Der Galgenbaum im Jenseits

070 - Der Galgenbaum im Jenseits

Titel: 070 - Der Galgenbaum im Jenseits
Autoren: A.F.Morland
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Blonden vom Galgenbaum herunterrissen, griffen wir an.
    Wir nahmen die Kopfjäger in die Zange. Mr. Silver und Parthos bekämpften die Engawas auf der einen Seite, Cinto und ich auf der andern.
    Sie waren irritiert, wußten nicht, was sie zuerst tun sollten. Die Gefangenen wollten sie nicht entkommen lassen. Gegen uns mußten sie sich aber auch zur Wehr setzen.
    Cinto warf sich wild mitten in den Engawa-Haufen. Der Prä-Welt-Ritter kämpfte die Gegner mit dem goldenen Dolch nieder. Da die Engawas mit Sicherheit noch nie das Krachen eines Schusses vernommen hatten, setzte ich meinen Colt Diamondback ein.
    Meine Waffe donnerte los. Die Kugel erwischte einen Kopfjäger in dem Moment, wo er mit dem Beil ausholte und mich köpfen wollte. Alle sahen ihn stürzen, und Fassungslosigkeit verzerrte ihre grauenerregenden Gesichter.
    Fünf von ihnen hatten ein schnelles Ende gefunden. Die anderen warfen blitzschnell ihre Waffen weg. Das schien mir ein Zeichen bedingungsloser Kapitulation zu sein.
    Graue, ausgemergelte Gestalten standen vor uns. Mr. Silver und Parthos nahmen sich der beiden Männer an, die hier den Tod hätten finden sollen.
    Wer Pa-nna war, wußte ich. Seysa hatte ihn uns gezeigt. Er war leicht zu erkennen. Er trug als einziger ein goldenes Amulett. Ich nahm an, daß er der Magier der Engawas war. Er war auch der einzige, der sich mit dieser schnellen, blamablen Niederlage nicht abfinden konnte.
    Er wollte das Blatt wenden.
    Mit Magie!
    Er griff mich an. Ich merkte es nicht sofort. Für ihn schien ich der gefährlichste Feind zu sein, deshalb richtete er die Attacke gegen mich.
    Ich besaß eine Waffe, die man als eher unscheinbar bezeichnen konnte und die mit einem lauten Knall tötete. Pa-nna wollte mich dafür bestrafen, weil ich sie gegen die Engawas eingesetzt hatte.
    Er legte seine Finger auf den goldenen Talisman. Seine faltigen Lippen bewegten sich kaum merklich, und plötzlich richtete sich mein Colt gegen mich.
    Pa-nna wollte, daß ich mich umbrachte. Die Kraft des Amuletts konnte mich dazu zwingen. Ich war nicht imstande, mich diesem tödlichen Befehl zu widersetzen.
    Mir brach der Schweiß aus allen Poren. Meine Revolverhand hob sich. Ich hatte keine Möglichkeit, es zu verhindern. Gebannt starrte ich in das schwarze Mündungsauge meiner eigenen Waffe.
    Gleich mußte sich der Schuß lösen!
    »Cinto!« preßte ich hervor.
    Der Vernichter hatte nicht bemerkt, was mit mir passierte. Als er es nun sah, weiteten sich seine Augen in namenlosem Entsetzen. Er wollte sich auf meine Revolverhand stürzen, doch ich keuchte: »Pa-nna!«
    Der Prä-Welt-Ritter begriff. Die Gefahr ging von Pa-nna aus. Cinto erreichte den grauhäutigen Nackten mit wenigen Schritten. Der magische Dolch zuckte vor, und Cinto schnitt die Schnur ab, an der das Zauberamulett hing.
    Es fiel in den Sand. Pa-nna hatte keine Gewalt mehr über mich. Aufatmend ließ ich die Revolverhand sinken. Es hatte nicht viel gefehlt, dann wäre ich an einer meiner Silberkugeln zugrundegegangen.
    Mr. Silver hob den goldenen Talisman auf und warf ihn ins Meer. Daraufhin blieb auch Pa-nna nichts anderes übrig, als zu kapitulieren. Wir forderten ihn auf, uns zu Daccab zu bringen.
    Während wir zum Kral der Engawas unterwegs waren, sprach ich mit den Männern, die wir gerettet hatten. Sie konnten ihr Glück immer noch nicht fassen.
    In ihren kühnsten Träumen hätten sie sich nicht vorzustellen gewagt, daß ihnen im Moment der höchsten Not jemand beistehen würde.
    Dann erreichten wir das Kreisdorf der Grauhäutigen, und Pa-nna führte uns zu Daccabs Buckelhütte. Wir brauchten nicht einzutreten. Der Häuptling kam heraus, als er die Unruhe vernahm, die in seinem Dorf ausbrach.
    Er sah seine waffenlosen Krieger und wußte sofort, was es geschlafen hatte. Er streifte die Kapuze seiner roten Kutte ab. Ein scheußlicher Schädel präsentierte sich uns. Dickes, borstiges Haar wuchs spärlich darauf. Wie alle Engawas hatte auch Daccab keine Nase. Er schnaufte durch die großen Löcher.
    Ich erklärte ihm, daß wir seine Männer besiegt hatten, und verlangte von ihm das Kristallherz, das man Jesse Higgins abgenommen hatte.
    »Kristallherz?« entgegnete Daccab. »Es ist ein Edelstein, den diese Männer vom verbotenen Eiland mitgebracht haben.«
    »Es ist ein Herz. Ich kann es dir beweisen«, sagte ich und streckte dem Häuptling verlangend die Hand entgegen.
    Daccab zögerte. Er trug das Kristallherz bei sich, wollte es aber nicht herausrücken.
    »Der
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