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070 - Der Galgenbaum im Jenseits

070 - Der Galgenbaum im Jenseits

Titel: 070 - Der Galgenbaum im Jenseits
Autoren: A.F.Morland
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zusammen. Die Schrecksekunde lähmte mich, aber der Zauberer ließ sich nicht überraschen.
    Pa-nna war der erste, der Parthos' zurückgekehrte Zauberkräfte zu spüren bekam. Parthos streckte dem Grauhäutigen nur die Hände entgegen.
    Eine unsichtbare Kraft stieß den Engawa zurück und zu Boden. Cintos Dolch wurde ihm dabei aus der Hand gerissen. Aber nicht nur das.
    Die Waffe kehrte zu Cinto zurück und glitt langsam wieder in die Scheide. Parthos hätte den auf dem Boden liegenden Engawa vernichten können, aber er verzichtete darauf.
    Er bestrafte Pa-nna anders. Blitzschnell modellierte der Zauberer mit den Fingern irgend etwas in der Luft. Pa-nna heulte auf, wälzte sich auf die Seite, sein Körper krümmte sich, und er wurde vor unseren Augen zum Tier.
    Parthos hatte Pa-nna in einen räudigen Schakal verwandelt, der heulend davonrannte. Von den anderen Engawas wagte es keiner, uns anzugreifen oder am Verlassen ihres Dorfes zu hindern.
    Im Gegenteil, sie waren sehr froh, als wir gingen.
    ***
    Der schwarze Tentakel schob sich aus dem Todessee, dann ein zweiter, ein dritter. Und schließlich waren es sieben.
    Aber es war kein Krake, wie man ihn auf der Erde kannte, sondern eine merkwürdige Krakenmutation. Der Körper des Tiers glich dem eines Krokodils. Nur der Kopf war anders. Aus dem Hals wuchsen diese sieben schlangenartigen Arme, die sich lautlos über den steinigen Boden schoben.
    Die Krakenmutation spürte Leben in der Nähe und wollte es sich holen. Ab und zu verirrten sich Tiere an das Ufer des Todessees. Sie waren zumeist eine leichte Beute für die Krakenmutation. Sie konnte mit sieben Armen kämpfen und würgen. Die meisten Opfer waren sehr schnell erledigt.
    Manchmal erwischte das Untier einen Gnom. Hin und wieder fanden auch größere Wesen in seinen Fangarmen ein qualvolles Ende.
    Die Krakenmutation kroch an einem der Felsen vorbei. Sie vernahm das aufgeregte Schnauben von Pferden, dann Männerstimmen.
    »Was haben die Tiere?« fragte Metal.
    Mago zuckte mit den Schultern. »Vielleicht wittern sie Atax.« Er begab sich zu den Pferden, um sie zu beruhigen. Da es wichtig war, daß die Tiere sie nicht im entscheidenden Moment durch Wiehern verrieten, sorgte der Schwarzmagier mit seiner dämonischen Kraft dafür, daß sie keinen Laut mehr von sich geben konnten.
    Als er sich umdrehte und zu Metal zurückkehren wollte, erkannte er die Gefahr, in der Metal schwebte. Er zischte dem Silberdämon eine Warnung zu.
    Da peitschten schon die schwarzen Tentakel heran. Sie packten schneller zu, als Metal reagieren konnte.
    »Mago!« schrie der Silberdämon, während die Krakenmutation ihn zu Boden riß. »Hilf mir!«
    Doch der Schwarzmagier krümmte keinen Finger für seinen Verbündeten. Es wurde endlich Zeit, daß sich Metal selbst half. War er dazu nicht in der Lage, dann mußte er eben sterben.
    »Mago…!«
    Der Schwarzmagier rührte sich nicht von der Stelle. Neugierig verfolgte er den Kampf. Die Krakenmutation schlang immer mehr Fangarme um den Silberdämon.
    Metal konnte sich kaum noch bewegen. Drei Arme umklammerten seine Beine, drei Tentakel preßten seine Arme gegen den Körper, und der siebente Fangarm drehte sich in diesem Moment gerade um seinen Hals.
    Metal schien verloren zu sein. Die normale Kraft, die ihm zur Verfügung stand, reichte nicht aus, um freizukommen. Der Silbermann hätte gegen die Krakenmutation dämonische Kräfte einsetzen müssen. Nun würde sich erweisen, ob er endlich wieder in der Lage war, sie zu aktivieren.
    Das Ungeheuer zerrte den Hünen mit den Silberhaaren auf sein Maul zu, mit dem Kopf zuerst. Metal starrte in das mit dünnen, spitzen Zähnen gespickte Maul.
    Eine Handspanne war er davon nur noch entfernt, und die Krakenmutation zog ihn immer näher darauf zu. Mago wartete ungerührt. Es schien ihm egal zu sein, wie dieser Kampf endete.
    Metal mußte sich selbst helfen - oder er war verloren, wurde eine Beute dieses gefräßigen Ungeheuers.
    Die Krakenmutation schob sich Metals Kopf ins Maul - und biß zu…
    Aber einen Sekundenbruchteil zuvor brach die Blockade in Metal, und er spürte die altgewohnten Kräfte durch seinen Körper rasen. Sie übernahmen es ohne sein Zutun, ihn zu schützen. Er wurde zu Silber, und als die Krakenkiefer zuschnappten, splitterten die dünnen Zähne auf dem harten Metall.
    Sofort öffnete sich das Maul wieder. Aus Metals Augen rasten Feuerlanzen. Er fühlte sich großartig, völlig Herr der Lage, stark wie eh und je.
    Sein Feuerblick
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