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070 - Der Galgenbaum im Jenseits

070 - Der Galgenbaum im Jenseits

Titel: 070 - Der Galgenbaum im Jenseits
Autoren: A.F.Morland
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Dieser See lebte auf eine geheimnisvolle Weise. Das war nicht nur einfach Wasser, nein, dieser See war ein Lebewesen. Zauberwasser, das vieles umkehren oder verändern konnte.
    Wasser, das auch tötete.
    Roxane zum Beispiel…
    Arma ging weiter. Das dunkle Wasser reichte ihr bis an die Knöchel. Sie fühlte sich gut, spürte ein merkwürdiges Prickeln auf den Fußsohlen.
    »Halt!«
    Dieser Befehl peitschte plötzlich auf Arma zu. Das war nicht Atax gewesen. Mit haßloderndem Blick fuhr sie herum…
    ***
    Arma drehte sich um und sah, daß ich meinen Colt Diamondback auf sie gerichtet hatte. Ich stand neben meinem Pferd und hielt die Waffe im Beidhandanschlag.
    Mr. Silver und ich waren uns einig. Entweder wir bekamen Roxane wieder, oder beide sollten sterben - Roxane und Arma. Hier am Todessee mußte eine endgültige Entscheidung fallen. Wir waren zu keinen Kompromissen bereit.
    Arma starrte mich durchdringend an. Sie wußte, daß ich ein hervorragender Schütze war, und auf diese Entfernung schoß ich bestimmt nicht daneben.
    Parthos hatte uns sehr geholfen. Er machte die Schritte unserer Tiere unhörbar und schirmte uns außerdem so gut ab, daß Atax unser Kommen nicht bemerkte.
    Er beobachtete gespannt, wie Arma in den See ging. Was hinter ihm vorging, fiel ihm nicht auf. Jetzt war er überrascht und so wütend, daß er sein gewohntes Aussehen annahm.
    »Weiter, Arma!« schrie er. »Geh weiter!«
    »Wenn du auch nur einen Schritt machst, schieße ich«, sagte ich zu Arma.
    »Er blufft«, rief Atax. »Er würde niemals auf Roxane schießen.«
    »Damit ist es vorbei, Atax!« sagte ich hart. »Wenn wir Roxane nicht mehr retten können, soll auch Arma sterben.«
    »Laß dich fallen, Arma!« rief die Seele des Teufels. »Tauch ein in den Todessee. Er kann es nicht verhindern.«
    »Sie kann unmöglich schneller sein als mein Schuß«, sagte ich, und Arma wußte, daß ich damit recht hatte.
    Jesse Higgins und Tom Bellwood waren bei uns. Cinto hatte Pferde für sie und Bilco aufgetrieben.
    Eine ungeheure, dichte Spannung baute sich auf. Was würde Arma nun tun? Wie würde sie sich entscheiden? Würde sie versuchen, schneller zu sein als mein Finger, der auf dem Abzug des Diamondback lag?
    »Komm aus dem See!« befahl ich ihr.
    Sie gehorchte nicht.
    »Raus aus dem Wasser!« schrie ich ungeduldig.
    Parthos unterstützte mich. Seit er seine Zauberkräfte wiederhatte, war er für uns von unschätzbarem Wert. Eine Handbewegung von ihm genügte.
    Ich sah, wie Arma zusammenzuckte. Unwillig und wütend schaute sie nach unten. Das Wasser warf blubbernde Blasen. Parthos' Zauber machte Arma den Aufenthalt im Todessee unerträglich.
    Sie mußte das Wasser verlassen. Das steigerte Atax' Zorn ins Unermeßliche. Er griff uns an. Seine Kraft fächerte auseinander, attackierte uns alle gleichzeitig.
    Mr. Silver griff nach dem Höllenschwert und hieb sich durch die vielschichtigen Kraftfelder, die Atax absetzte.
    Mir wurde der Revolver aus der Hand gerissen, und ein glühender Schlag hämmerte mich zu Boden.
    Parthos trotzte der Attacke des Dämons, und Cinto schnitt sich mit dem goldenen Dolch aus einer Umklammerung, die vielleicht tödlich für ihn gewesen wäre.
    Ich ließ den Revolver liegen und griff nach dem Dämonendiskus. Mr. Silver erreichte in diesem Augenblick Atax, und die Seele des Teufels stellte sich zu einem erbitterten Schwertkampf.
    Sie hieben gnadenlos aufeinander ein, wandten magische Tricks an, um sich einen Vorteil zu verschaffen, und das Höllenschwert wollte die Seele des Teufels unbedingt tödlich treffen.
    Es wirbelte durch die Luft, schlug und stach fortwährend zu, ließ sich nicht führen, sondern griff selbst an.
    Ich hakte den Diskus los, konnte ihn aber nicht einsetzen, denn die wild Kämpfenden wechselten wieder blitzschnell die Positionen.
    Ich wollte mit meiner starken Waffe nicht Mr. Silver treffen.
    Nun hob ich doch meinen Colt Diamondback auf und befahl Arma, zu mir zu kommen. Sie gehorchte wider Erwarten sofort.
    Aber dann stand plötzlich die Prä-Welt kopf.
    Mago und Metal sprengten auf Pferden heran, direkt auf Arma zu. Sie blieb verwirrt stehen. Metal beugte sich tief hinunter.
    »Arma!« brüllte er.
    Er streckte ihr seinen Arm entgegen. Schon war er heran, packte sie, riß sie hoch und mit sich fort. Arma schwang sich hinter ihm aufs Pferd und hielt sich an ihm mit beiden Armen fest.
    Verdammt, sollte alles wieder von vorn beginnen?
    »Parthos!« schrie ich. »Laß sie nicht entkommen!«
    Der
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