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0698 - Meuterei auf der MEBRECCO

Titel: 0698 - Meuterei auf der MEBRECCO
Autoren: Unbekannt
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Legende zu machen."
    „Das ertrage ich nicht", erklärte der Astronom und ging zum Schott. „Danzien, Sie gehen zu weit. Sie rebellieren gegen Ihren Dienstherrn. In meinen Augen ist das Meuterei."
    „Machen Sie sich nicht lächerlich"; sagte der Oberst. „Wir diskutieren lediglich über Denkmalspflege. Sie fühlen sich als Denkmalspfleger, während ich für Landschaftsbereinigung bin."
    Jasser Kanscho blickte den Kommandanten voller Abscheu an.
    Oberst Danzien Germell war etwa 2,20 Meter groß und überragte ihn damit um wenigstens 60 Zentimeter. Er wog ungefähr 150 kg. Sein Gesicht war füllig und hatte dennoch harte Konturen. Der Kommandant machte den Eindruck eines Mannes, der immer genau wußte, was er tat. Wenn er sich gegen Rhodan aussprach, dann tat er das nicht einfach nur im Rahmen einer mehr oder minder belanglosen Diskussion. Germell war der Mann, der stets versuchte, seine Überzeugungen auch in die Tat umzusetzen.
    „Sie sind ein Narr, Danzien", sagte Jasser Kanscho verächtlich.
    „Sie begreifen einfach nicht, daß Rhodan immer nur für die Menschheit gearbeitet hat, nicht aber für persönliche Vorteile oder aus Eitelkeit. Sie denken nicht an die Zukunft der Menschheit. Sie wollen die Hände in den Schoß legen und die Vorräte verzehren, die gerade vorhanden sind. Was danach kommt, ist Ihnen egal."
    „Wenn Sie sich noch mehr ereifern, werden Ihnen die letzten Haare auch noch ausgehen", bemerkte Pelpto Papp spöttisch.
    „Haarausfall hat nichts mit Ereiferung zu tun,sondern ist allein auf eine mangelnde Versorgung der Haarwurzeln mit...", erwiderte der Astronom. Dann erst fiel ihm auf, daß der Erste Offizier geradezu niederträchtig grinsend auf ihn herabblickte.
    Er unterbrach sich, hüstelte und fuhr fort: „Für mich war Rhodans Entscheidung, die Erde aus dem Solsystem, herauszuholen, einfach genial. Sie werden das nie begreifen.
    Derartige Erkenntnisse gehen einfach nicht in Ihre Militärschädel hinein."
    Pelpto Papp strich sich über sein dichtes Haar.
    „Vermutlich ist es zu warm bei uns hier oben", entgegnete er.
    „Bei Ihnen wird das Gehirn besser gekühlt. Sollte dadurch bei Ihnen einiges besser funktionieren als bei uns?"
    Oberst Danzien Germell lachte. Jasser Kanscho schnaubte wütend und verließ die Kommandantenkabine.
    „Der Sternengucker ist schockiert", stellte Pelpto Papp fest. „Für ihn ist die Diskussion beendet. Er kann sich nicht vorstellen, daß sie erst anfängt."
    Kommandant Germell ging zu seinem Arbeitstisch und setzte sich. Er blickte auf den großen Bildschirm, der sich in der gegenüberliegenden Wand befand. Die MEBRECCO näherte sich einer roten Sonne. Das Zielgebiet war erreicht.
    „Sie begreifen einfach nicht", sagte Germell. „Wenn der Name Rhodan fällt, dann setzt bei ihnen das Gehirn aus.
    „Was ist los mit Ihnen, Jasser?" fragte Kergijin Vasnotsch, als Kanscho das Observatorium der MEBRECCO betrat. „Sie machen ein Gesicht, als ob Ihnen ein paar Sterne abhanden gekommen wären."
    „So ähnlich fühle ich mich auch." Der Astronom und Kosmokartograph berichtete über das Gespräch, daß er mit dem Kommandanten und dem Ersten Offizier des Flottentenders geführt hatte.
    Er lehnte an der SPARTAC-Steuerung und blickte auf die Plattform des Tenders aus der Typenserie 3392 hinunter. Etwa eintausend Männer arbeiteten auf der kreisförmigen Fläche, die einen Durchmesser von 3000 Metern hatte. Sie waren damit beschäftigt, die SPARTAC-Projektoren vorzubereiten.
    „Verstehen Sie das denn nicht, Jasser? Die psychologische Belastung war für viele Menschen einfach zu groß. Rhodans Plan, die Erde dadurch zu retten, daß er sie mit dem Sonnentransmitter aus dem Solsystem herauskatapultierte, war einfach genial.
    Niemand konnte jedoch damit rechnen, daß aus diesem Manöver eine Odyssee der Erde werden würde. Männer wie Oberst Germell waren überzeugt davon, daß Terra sogleich eine neue Sonne finden, und daß dann alles in Ordnung sein würde."
    „Was hat das mit Rhodan zu tun, Kergijin?"
    „Sehr viel. Bei allem Draufgängertum haben wir Terraner nun einmal ein ausgeprägtes Sicherheitsgefühl. Wir müssen wissen, daß wir auf einer Basis stehen, auf die wir uns immer wieder zurückziehen können.
    Rhodan hat uns die Basis genommen, an der wir uns orientieren können."
    „Sie täuschen sich. Wir haben nach wie vor unsere Erde - wenngleich sie sich nicht mehr in der Milchstraße, sondern im Mahlstrom befindet."
    „Das ist es ja eben, Jasser. Die Erde
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