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0698 - Meuterei auf der MEBRECCO

Titel: 0698 - Meuterei auf der MEBRECCO
Autoren: Unbekannt
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so daß sie sich ständig in der Nähe seines Strahlers befand. Alles in ihm spannte sich. Jetzt mußte sich zeigen, was wirklich hinter der Meldung steckte.
    Einer der Ingenieure kam ihm entgegen. Er grüßte.
    „Ich bin Ehouvzez Schneider", sagte er. „Ich bin froh, daß Sie gekommen sind. Wir haben das Leck mittlerweile von außen abgedichtet, so daß man die Räume wieder ohne Druckanzug betreten kann. Ich begreife das alles nicht. So etwas habe ich noch nicht erlebt."
    Er schob ein Panzerschott zur Seite und gab den Blick in einen Schaltraum frei. Papp sah das Leck sofort.
    „Als ob jemand mit einer Riesenfaust die Außenwand durchschlagen hätte", stellte der Ingenieur fest.
    Das Loch hatte einen Durchmesser von etwa anderthalb Metern. Unter der Wucht des Aufpralls war die Ynkeloniumlegierung der Außenverkleidung regelrecht auseinandergerissen worden. Die Bruchstücke waren deutlich nach innen gebogen.
    Pelpto Papp schritt staunend zu dem Leck hinüber und ließ seine Finger über die Bruchstellen gleiten. Eine Panzerplatte, die von außen vor das Leck geklebt worden war, hatte das Loch wieder verschlossen.
    „Und sehen Sie sich die Decke an", bat der Ingenieur.
    Papp blickte nach oben. Sieben zentimetertiefe Schrammen zogen sich vom Leck bis zum Schott hin.
    Aber nicht nur das wies darauf hin, daß hier irgend etwas eingedrungen war. Auch in der Seitenwand klaffte ein großes Loch. Hier waren die Ränder jedoch nicht verbogen, sondern glatt durchschnitten worden.
    „Ich verstehe das nicht", sagte Schneider. „Das unbekannte Etwas ist nach nebenan geflogen und von dort in die anderen Räume weitergewandert. Dabei hat es jedesmal eine Wand überwunden. Zu Anfang war das Loch groß. So wie hier. Dann aber wird es immer kleiner, bis schließlich überhaupt keine Öffnung mehr in der Wand entstand. Doch das Isoplastmaterial ist an diesen Stellen nur noch dünn wie Papier."
    „Das will ich mir ansehen."
    Der Ingenieur führte den Ersten Offizier in die angrenzenden Räume. Pelpto Papp konnte feststellen, daß Schneider die Wahrheit gesagt hatte. Irgend etwas war ins Schiff gekommen und darin verschwunden. Die anfangs noch so deutliche Spur verlor sich allmählich, bis sie am Ende überhaupt nicht mehr erkennbar war.
    „Wir haben natürlich die entsprechenden Untersuchungen schon vorgenommen, Sir. Sie haben buchstäblich nichts ergeben. Selbst ein Infrarottest weist kaum etwas auf. Das Ding hat keine Wärme entwickelt, als es durch die Wände gegangen ist."
    „Es sieht aus, als hätte es von Wand zu Wand an Substanz verloren."
    „Es könnte auch von Wand zu Wand raffinierter geworden sein." Schneider führte den Ersten Offizier in den Raum mit dem großen Leck zurück. Er deutete auf den Boden, wo acht deutliche Vertiefungen zu erkennen waren. Papp kniete nieder. Er steckte die Finger in die Löcher. Sie paßten gerade hinein.
    Jeweils vier Abdrücke befanden sich in einer Reihe. Beide Reihen waren etwa zwei Meter lang.
    „Geben Sie mir einen Destaer-Grün", befahl Papp.
    „Sir, Sie zweifeln doch wohl nicht daran, daß hier wirklich etwas ins Schiff gekommen ist? Sie glauben doch nicht, daß wir etwas - äh - manipuliert haben?"
    „Haben Sie mich nicht verstanden?"
    „Doch, Sir. Moment, bitte."
    Schneider eilte aus dem Raum. Er kehrte in wenigen Sekunden zurück und übergab dem Offizier das gewünschte Testgerät, mit dem sich eindeutig feststellen ließ, ob Desintegratorinstrumente eingesetzt worden waren. Pelpto Papp ließ die Sensoren über die Vertiefungen auf dem Boden gleiten. Der Destaer-Grün zeigte nichts an, obwohl er vollkommen intakt war, wie eine kurze Prüfung ergab.
    „Es hat einen Toten gegeben?" fragte Papp.
    „Er hat hier gelegen, Sir", antwortete der Ingenieur und zeigte auf eine Stelle an der Tür. Einige Blutflecken befanden sich auf dem Fußboden.
    „Der Mann, ein Techniker, hatte den Auftrag, hier einige Reparaturarbeiten auszuführen. Er betrat einen praktisch luftleeren Raum, und damit war es aus für ihn. Das Ding hat ihn zwar noch berührt und ihm eine Verletzung zugefügt, die tödlich war, aber er wäre auch so gestorben."
    „Sie reden so, als ob es sich um ein Lebewesen handelte, das hier eingedrungen ist."
    „Sieht es nicht so aus, Sir?"
    „Nein", entgegnete Papp barsch. „Setzen Sie keine Gerüchte in Gang, Schneider. Was auch immer hier hereingekommen ist, es ist bestimmt kein lebendes Wesen."
    Schneider widersprach und beharrte auf seiner Meinung. „Kann ich
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