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Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)

Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)
Autoren: Brandon Sanderson
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KAPITEL 2
    Da war ich also, mit einem rosaroten Teddybären in der Hand. Er hatte eine rote Schleife um den Hals und ein niedliches Bärenlächeln. Und er tickte.
    »Was jetzt?«, fragte ich.
    »Jetzt wirf ihn, du Idiot!«, drängte Bastille.
    Ich runzelte die Stirn, dann warf ich den Bären durch das offene Fenster neben mir in den kleinen, mit Sand gefüllten Raum. Eine Sekunde später knallte es laut. Da ich am Fenster stand, erfasste mich die Druckwelle der Explosion. Ich wurde in die Luft und nach hinten gegen die Wand geschleudert.
    Stöhnend rutschte ich zu Boden und landete auf meinem Hintern. Ich blinzelte. Meine Sicht war getrübt. Kleine Stückchen Verputz– dieses Zeug, das sie auf Decken schmieren, damit es bei einer Explosion zerspringt und effektvoll herabrieselt– rieselten effektvoll von der Decke. Ein Brocken traf mich an der Stirn.
    »Autsch«, sagte ich. Keuchend lag ich da und starrte nach oben. »Bastille, ist dieser Teddybär gerade explodiert?«
    »Ja«, sagte sie. Sie kam herüber und blickte auf mich herab.
    Sie hatte lange, glatte silbrige Haare und trug eine militaristische graublaue Uniform. An ihrem Gürtel hing eine kleine Schwertscheide, aus der ein großer Griff herausragte. Darin steckte ihr Crystin-Schwert. Obwohl die Scheide nur etwa dreißig Zentimeter lang war, hatte die Klinge, wenn Bastille sie herauszog, die Länge eines normalen Schwertes.
    »Okay. Und warum ist dieser Teddybär gerade explodiert?«
    »Weil du den Sicherungsstift herausgezogen hast, du Dummkopf. Was hast du denn gedacht, was das Ding dann tun würde?«
    Ich stöhnte und setzte mich auf. Wir befanden uns in der Königlichen Waffentestanlage von Nalhalla. Der Raum um uns herum war weiß und kahl. In der gegenüberliegenden Wand, an der wir vorhin gestanden hatten, war das offene Fenster, das auf die mit Sand aufgeschüttete Sprengzone hinausging. Sonst gab es keine Fenster und die einzigen Möbel waren ein paar Schränke zu unserer Rechten.
    »Ich dachte, das Ding würde vielleicht Musik spielen oder ›Mama‹ sagen«, erwiderte ich. »Wo ich herkomme, pflegen Teddybären nicht zu explodieren.«
    »Wo du herkommst, ist vieles rückständig«, sagte Bastille. »Ich wette, eure Pudel explodieren auch nicht.«
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Siehst du?«
    »Explodierende Pudel wären ja ganz ulkig. Aber explodierende Teddybären? Das ist doch gefährlich!«
    »Na klar.«
    »Aber Bastille, Teddybären sind für Kinder!«
    »Ja, natürlich. Damit sie sich verteidigen können.«
    Sie rollte die Augen und lief zu dem Fenster zurück, das zu dem sandgefüllten Raum hinausging. Sie fragte mich nicht, ob ich verletzt war. Sie sah, dass ich noch atmete, und das genügte ihr gewöhnlich.
    Ach ja, wie ihr vielleicht bemerkt habt, ist das Kapitel 2. Ihr fragt euch vermutlich, wo Kapitel 1 abgeblieben ist. Ich war so blöd, es zu verlieren. Aber keine Sorge, es war eh ziemlich langweilig. Abgesehen von der Geschichte mit den sprechenden Lamas.
    Ich stand auf. »Übrigens, falls du dich gefragt hast…«
    »Hab ich nicht.«
    »…es geht mir gut.«
    »Toll.«
    Ich runzelte die Stirn und ging zu Bastille hinüber. »Nervt dich irgendwas, Bastille?«
    »Außer dir?«
    »Ich nerve dich immer«, sagte ich. »Und du bist immer ein bisschen grantig. Aber heute bist du richtig gemein.«
    Sie sah mich mit verschränkten Armen an. Dann wurde ihr Blick etwas weicher. »Kann schon sein.«
    Ich zog die Augenbrauen hoch.
    »Ich verliere einfach nicht gern.«
    »Was soll das heißen?«, fragte ich. »Du hast deine Ritterwürde zurückerhalten. Du hast einen Verräter in deinem Orden entlarvt und besiegt. Und du hast die Bibliothekare daran gehindert, den Rat der Könige zu entführen oder zu töten. Wenn du das ›verlieren‹ nennst, dann hast du wirklich ein komisches Verständnis von diesem Wort.«
    »Komischer als dein Gesicht?«
    »Bastille!«, sagte ich mit fester Stimme.
    Sie seufzte, beugte sich hinab und verschränkte die Arme auf dem Fensterbrett. »Die Unaussprechliche ist verschwunden. Deine Mutter ist mit einer Übersetzerbrille entkommen, und nun, da die Bibliothekare sich nicht mehr hinter einem angeblichen Friedensvertrag verstecken, kämpfen sie mit allen Mitteln um Mokia.«
    »Du hast getan, was du konntest. Und ich ebenfalls. Es ist Zeit, die Sache anderen zu überlassen.«
    Ich sah ihr an, dass ihr das schwerfiel. »Na schön. Machen wir mit deinem Sprengstofftraining weiter.« Sie wollte, dass ich gut vorbereitet
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