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0698 - Meuterei auf der MEBRECCO

Titel: 0698 - Meuterei auf der MEBRECCO
Autoren: Unbekannt
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Kommandant stieg aus seinem Sessel. Er wich vor der Positronik zurück. Auf dem Bildschirm konnte er die Offiziere beobachten, die die Katastrophe bisher überlebt hatten. In der kurzen Zeit, die verstrichen war, hatten sie sich schwarz verfärbt. Sie schritten zum Fluß hinunter und ließen sich ins Wasser fallen.
    „Warum gehst du nicht, Kommandant? Geh doch endlich, damit auch ich meine Existenz beenden kann."
    „Niemals", sagte Germeil keuchend. „Niemals, Guide."
    Er fuhr voller Entsetzen herum und verließ die Hauptleitzentrale. Unmittelbar hinter ihm schloß sich das Panzerschott. Zu spät. Guide war zu langsam gewesen. Germell warf sich in einen abwärts gepolten Antigravschacht und sprang schon wenig später wieder hinaus. Über eine Gleitstraße hetzte er auf die Peripherie des Raumschiffes zu. Er erreichte einen Großhangar, in der eine Korvette parkte. Die Schleuse stand offen. Er lief an Bord und stieg im zentralen Antigravschacht bis zur Hauptleitzentrale hoch. Heftig nach Atem ringend, ließ er sich in den Sitz des Piloten sinken.
    Er schaltete mit zitternden Händen. Die Konverter des Raumschiffs liefen an. Die Bildschirme erhellten sich.
    Germell betätigte einige Tasten, doch das Hauptschott der Schleuse des Tenders bewegte sich nicht.
    „Na, warte", sagte er keuchend. Er hetzte zum Waffenleitstand hinüber und löste die Desintegratorstrahler der Korvette aus.
    Die Schleusenschotte lösten sich in Staub auf. Germell lachte schrill. Er kehrte zum Pilotensitz zurück. Jetzt waren seine Hände ganz ruhig. Die Korvette löste sich vom Tender und schwebte durch die offene Schleuse hinaus. Germell gab Vollschub.
    Sonnenhelle Glutstrahlen schossen aus den Abstrahlschächten.
    Das Beiboot raste durch die Atmosphäre des Planeten und stieg steil auf.
    Germell wischte sich den Schweiß von der Stirn, als die Korvette in den freien Raum hinausraste. Er wechselte abermals zum Waffenleitstand hinüber. Einige Sekunden verstrichen, bis er die Zieloptik genügend ausgerichtet hatte. Dann drückte er mehrere Tasten zugleich. Die Transformpolkanone und zwei Energiestrahler schleuderten atomare Energien. Auf Paradise explodierte der Flottentender.
    „Lebe wohl, Guide", sagte der Kommandant. „Ein solches Ende hast du dir wohl nicht vorgestellt."
    Die Korvette beschleunigte weiter. Germeil führte sie bald darauf in den Hyperraum. Er hatte die Flucht von Paradise etwas anders geplant. Seine Absicht war gewesen, die Positroniken eines Beiboots so zu schalten, daß er mit ihrer Hilfe den Tender starten konnte. Er hatte gehofft, Guide auf diese Weise aus der HauptPositronik herauslocken zu können. Das war der Plan gewesen, den er nicht mehr hatte vollenden können.
    Vier Tage später hatte er sich der Erde, deren Position er überraschend leicht gefunden hatte, so weit genähert, daß er eine Hyperkomverbindung aufnehmen konnte. Die Tatsache, daß er sich meldete, rief einige Aufregung hervor. Man schien nicht mehr mit ihm gerechnet zu haben.
    Oberst Germeil verlangte, Rhodan zu sprechen. Sein Wunsch wurde ihm erfüllt. Rhodan erschien wenig später im Bild. Sein Gesicht war hart.
    „Oberst, wir sind erstaunt, daß Sie sich so lange nicht gemeldet haben. Immerhin ist fast ein Vierteljahr verstrichen."
    „Ich habe schwerwiegende Fehler gemacht, Sir", antwortete der Kommandant. „Doch zunächst möchte ich Ihnen mitteilen, daß wir die Milchstraße gefunden haben. Ich sende Ihnen jetzt die von den Astronomen ermittelten Daten."
    Germell drückte eine Taste und ließ ein vorbereitetes Programm über den Hyperkomsender laufen. Nichts war ihm wichtiger, als die Unterlagen ihrer Forschungsarbeit an die Erde durchzugeben. Das war sein Auftrag gewesen. Er wollte ihn auf jeden Fall erfüllen.
    Wenig später erschien Rhodan wieder. Sein Gesicht entspannte sich.
    „Berichten Sie, Oberst."
    Ein tentakelförmiges Etwas mit einem gelben Auge stieg vor dem Kommandanten aus der Positronik der Korvette. Oberst Germell fuhr zurück.
    „Nein", rief er keuchend. „Nein - es ist nicht wahr!"
    „Du irrst dich nicht, Kommandant", sagte die schrille Stimme.
    „Glaubtest du wirklich, du könntest mich täuschen und mich im Tender zurücklassen?"
    „Du Teufel!"
    „Was reden Sie denn da, Oberst?" fragte Rhodan scharf.
    „Erzählen Sie endlich, was bei Ihnen los ist."
    „Du wirst zur Erde fliegen und mich zu deinen Freunden bringen", erklärte Guide. „Sie sind wie du. Ich werde sie zum Paradies führen und sie glücklich
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