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0697 - Der Elefanten-Dämon

0697 - Der Elefanten-Dämon

Titel: 0697 - Der Elefanten-Dämon
Autoren: Roger Clement
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richtete, blieben die blinden Bokors nicht untätig.
    Die bösen Kobolde beschleunigten ihr Tempo. Sie versuchten offenbar, so schnell wie möglich Srangs Felsen-Festung zu erreichen. Yvonne Berthemy wand sich verzweifelt im eisernen Griff der dämonischen Gestalten.
    Da schossen die ersten Flammenbälle aus Carol Putneys Händen!
    Die Geschosse prallten an dem Schutzschild ab und vergingen in einem Funkenregen.
    Der Speed-Truck landete, ungefähr zehn Meter von der Dämonendienerin entfernt. Zamorra sprang aus dem Führerstand. Er hielt Merlins Stern in den Händen. Seine Finger verschoben die geheimnisvollen Hieroglyphen auf der Oberfläche.
    Wutschnaubend jagte Carol Putney ihm weitere Feuerkugeln entgegen. Die Aufprallwucht war nun stärker. Doch noch hielt der von dem Amulett geschaffene Schutzschirm..
    Zamorra ›schoss‹ zurück.
    Silberne Blitze entsprangen aus der Mitte von Merlins Stern. Einer der Blitze traf in der Luft auf einen Feuerball. Die schwarzmagische Flammenlohe verlosch.
    Die nächsten Blitze hieben in den Körper von Carol Putney selbst!
    Die dämonisch verseuchte Ex-Agentin hatte keine Chance. Die Kraft des Guten attackierte den Schwarzblütler-Kern, den sie in sich trug. Obwohl sie noch einen menschlichen Körper besaß, war ihre Umwandlung zur Dämonin schon zu weit fortgeschritten.
    Carol Putney wurde zerstrahlt.
    »Yvonne!«, rief Nicole. Sie und Rana hatten inzwischen ebenfalls den International Harvester verlassen. Die blinden Bokors jagten mit Höchstgeschwindigkeit davon, Nicoles Freundin mit sich zerrend. Die Bestien waren beinahe schon im Unterholz des Regenwaldes verschwunden.
    Rana rief einige Worte in einer unbekannten Sprache.
    Yvonne Berthemy schwebte plötzlich nach oben!
    Damit hatte keiner der Kobolde gerechnet. Die junge Französin hing nun einige Meter über ihnen in der Luft, wie zuvor der Speed-Truck. Sie war unerreichbar für die kleinen Dämonen, die nun hasserfüllt ihre scharfen Zähne bleckten.
    Zamorra richtete Merlins Stern auf die Höllenbrut. Einige vergingen sofort unter dem Hagel der Silberblitze. Doch die meisten suchten ihr Heil in der Flucht.
    Ihr gellendes Kreischen hallte schaurig durch den Dschungel.
    Zamorra setzte ihnen nicht nach. Am wichtigsten war zunächst die Befreiung von Yvonne Berthemy.
    Rana sprach noch einige Worte. Wie von sanften Händen eines unsichtbaren Riesen getragen, glitt die junge Französin gemächlich Richtung Boden. Bis sie schließlich unmittelbar vor Nicole Duval auf ihren eigenen Füßen zum Stehen kam.
    Die Freundinnen, die sich jahrelang nicht gesehen hatten, fielen sich erleichtert in die Arme.
    Doch Ranas Miene verdüsterte sich.
    »Die Gefahr ist noch nicht vorbei. Mein armer Bruder Preah holt zu einem Vernichtungsschlag aus. Das fühle ich ganz deutlich.«
    ***
    Ty Seneca biss sich auf die Lippe. Er überlegte fieberhaft, wie er aus dieser besch… eidenen Situation herauskommen könnte. Aber auf Anhieb fiel ihm nichts ein.
    Zunächst versuchte er, Zeit zu gewinnen.
    »Habe ich Ihnen die seltsamen Beschwerden meiner Leibwächter zu verdanken? Mit wem habe ich überhaupt das Vergnügen?«
    Der Abenteurer hatte den zwergenhaften Roten Khmer angesprochen. Dieser grinste weiterhin gewinnend.
    »Man kennt mich als Kommandant Mara. Aber trotz aller Dinge, die man uns Roten Khmer nachsagt, habe ich keine übermenschlichen Fähigkeiten. Diese verdanke ich einer Person, die mich, sagen wir, beseelt. Können Sie mit dem Name Preah etwas anfangen?«
    Ty Seneca grübelte angestrengt nach. Natürlich! Der Legende nach hatte der König Chapei I. zwei Söhne gehabt. Die Prinzen Preah und Rana. Einer von ihnen stand nun in der Gestalt dieses Rebellenoffiziers vor ihm!
    »Preah war ein Königssohn«, sagte der Abenteurer langsam. Während er mit Kommandant Mara sprach, hatten die anderen Roten Khmer entlang der Wände des Tempels Aufstellung genommen. Jeder von ihnen hielt eine Fackel in der Hand. Die Flammen irrlichterten über die tausend Jahre alten Fresken, schienen sie mit Leben zu erfüllen.
    Seneca zählte kurz nach. Es mussten mindestens zwanzig Dschungelkämpfer sein, die er jetzt als Gegner hatte. Es sah nicht gut für ihn aus. Gar nicht gut.
    »Ich habe Ihre Bodyguards als eine Art menschlichen Radar benutzt!«, lachte Kommandant Mara, als hätte er einen besonders guten Witz erzählt. »So war es uns ein Leichtes, Ihnen hierher zu folgen. Ich habe einen der Männer mit Gedankenbefehl aufgefordert, sie zu töten. Das hat
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