Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0697 - Der Elefanten-Dämon

0697 - Der Elefanten-Dämon

Titel: 0697 - Der Elefanten-Dämon
Autoren: Roger Clement
Vom Netzwerk:
leider nicht geklappt. Der andere musste sterben, weil sein innerer Widerstand zu groß war. Das kann ich nicht brauchen. Aber immerhin sind wir ja jetzt da, und schließlich kommt es nur darauf an, hahaha! - Sie haben offenbar gute Informationen über den magischen Armreif, die Sie gewiss teuer bezahlen mussten. So etwas kann sich das kambodschanische Volk nicht leisten. Wir müssen mit unseren traditionellen Mitteln arbeiten!« Nun wieherte der Offizier förmlich vor Lachen. Aber dann wurde er schlagartig ernst. Seine Stimme klang wie das Zischen einer Schlange. »Geben Sie mir den Armreif! Er gehört mir!«
    Fordernd streckte der Kommandant die rechte Hand aus.
    Seneca saß in der Falle. Er hatte zwar einen Colt, aber der nützte ihm überhaupt nichts. Bei diesen vielen Gegnern war es glatter Selbstmord, sich den Weg freischießen zu wollen.
    Zähneknirschend umklammerte er das Kleinod. Er hatte nicht so viele Meilen hinter sich gelegt und so viele Dollars ausgegeben, um sich jetzt ausplündern zu lassen wie bei einem ordinären Straßenraub. Und doch schienen die Roten Khmer in diesem Moment die besseren Karten zu haben.
    So schien es…
    Ty Seneca hob zögernd die Hand mit dem erbeuteten Armreif.
    Da stutzte er.
    Sorgten die flackernden Fackeln für eine Sinnestäuschung?
    Oder hatte einer der riesigen Steinbuddhas ihm wirklich gerade zugezwinkert?
    ***
    Es dauerte fast eine Viertelstunde, bis sich Yvonne Berthemy halbwegs beruhigt hatte.
    Nicole geleitete ihre Freundin vorsichtig in das Führerhaus des Speed-Trucks. Zamorra untersuchte inzwischen die Überreste einiger blinder Bokors. Es handelte sich um eine primitive Koboldart, die er noch nicht kannte. Wahrscheinlich waren sie nur von regionaler Bedeutung. Ihre schwarzmagischen Kräfte hielten sich glücklicherweise jedenfalls in Grenzen. Sonst hätten sie dem Parapsychologen ganz anders Kontra geben können.
    Rana drängte zum Aufbruch.
    »Mein armer Bruder Preah beschwört große Gefahren herauf! Gefahren, über die er selbst nicht mehr die Kontrolle hat!«
    »Wie meinst du das?«, hakte Zamorra nach.
    »Genauer kann ich es nicht sagen, Zamorra. Die Dinge sind auch für mich vage und nicht greifbar. Da nützen mir meine Zauberkräfte nichts. Aber die Prophezeiung meines Vaters ist eindeutig. Du selbst bist es, der eine entscheidende Rolle im Kampf um die Armreife spielt.«
    Zamorra nickte nachdenklich. Er versuchte, mit seinen schwachen telepathischen Kräften Kontakt zu diesem Preah zu bekommen. Aber das gelang ihm nicht. Entweder, weil der Geist des bösen Prinzen sich so gut abzuschirmen vermochte. Oder aber, weil seine telepathischen Fähigkeiten einfach nicht ausgeprägt genug waren.
    »Wir müssen also verhindern, dass Preah den zweiten Armreif - deinen Armreif - bekommt«, fasste Zamorra zusammen.
    Der tote Prinz schüttelte den Kopf.
    »Das wird nicht nötig sein. Ich habe meinen Armreif schon längst vernichtet. Vor langer Zeit, als ich noch lebte. Kurz bevor mein armer Bruder Preah mich tötete. Er hat nur seinen eigenen Armreif. Seit bald tausend Jahren jagt er nun hinter meinem her. Aber Preahs Erbe allein ist wirkungslos.«
    Zamorra stieß langsam die Luft aus.
    »Warum hast du das getan, Rana? deinen Armreif zerstört, meine ich.«
    Der Khmer zeigte sein unnachahmliches Lächeln.
    »Ich kann nicht so gut in die Zukunft sehen wie mein Vater. Aber ich ahnte, wie viele Bluttaten die Menschen wegen diesen beiden Armreifen begehen würden. Es ist sehr verführerisch, die Götter überlisten zu können. - Allerdings war mir nicht klar, dass diese schrecklichen Dinge auch geschehen würden, wenn es einen der Reifen nicht mehr gibt.«
    »Mein Freund Ty Seneca ist sicher, eines der Schmuckstücke im Tempel von Banteay Bak zu finden«, gab Zamorra zu bedenken.
    »Es mag sein, dass dort ein Armreif versteckt liegt, Zamorra. Aber es ist nicht eines der Erbstücke meines Vaters.«
    Während Zamorra und Rana sprachen, hatten sie den Speed-Truck erreicht und enterten nun ebenfalls die Fahrerkabine.
    Nicole blickte auf, als sie ihren Lebensgefährten sah.
    »Es gibt Neuigkeiten, Cheri! Dieser Rote Khmer-Offizier Mara, in dessen Körper Preah steckt, hatte Yvonne bereits gekidnappt! Aber diese Carol Putney hat sie wieder rausgehauen!«
    »Preah ist uns also auf den Fersen«, dachte Zamorra laut nach.
    Rana drängte zum Aufbruch.
    »Wir müssen zurück nach Angkor, bevor es dunkel wird. Dort werden sich die Dinge entscheiden! So oder so…«
    ***
    Der Mann in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher