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0691 - Sargasso des Alls

Titel: 0691 - Sargasso des Alls
Autoren: Unbekannt
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sie erst einmal mit Telekinese Bekanntschaft machen."
    Kaschart bestätigte den kurzen Funkspruch und bat um Einschaltung des Peilsignals. Das kleine Schiff begann bereits mit dem Abstieg.
    Inzwischen hüpfte die Polizistenkolonne im Gleichschritt die Straße entlang und näherte sich ahnungslos den Schiffen.
    Der Posten war vorsichtiger, er dachte wohl an seinen Kameraden, der in der vergangenen Nacht so spurlos verschwunden war. In seinen Händen hielt er das Energiegewehr, entsichert und schußbereit.
    Gucky sah ihn endlich gegen den Schein der weiter entfernten Lichtkegel. Telekinetisch griff er zu und nahm ihm erst einmal das Gewehr ab. Es machte sich selbständig und hing einige Sekunden schwerelos über dem Kopf des fassungslosen Psalta, der das Wunder nicht begreifen konnte. Als seine Hände jedoch nach der Waffe greifen wollten, stieg sie immer höher, bis sie seinen Blicken entschwand. Irgendwo weit außerhalb des Hafengeländes ließ Gucky sie einfach fallen.
    Der Posten wollte den Mund aufreißen, um einen Schrei auszustoßen, aber schon der erste Laut wurde im Keim erstickt.
    Es war, als hielte ihm eine unsichtbare Hand den Mund zu. Dann verlor er den Boden unter den Füßen und schwebte langsam in die Höhe, bis er den Bug des kleinsten Schiffes erreichte und dann seitwärts abtrieb. Jenseits des Zaunes, am Rande der Wüste, sank er wieder nach unten und landete ein wenig unsanft in dem harten Sand.
    Er blieb sitzen und überlegte, ob er geträumt hatte oder nicht.
    Doch dann hörte er den Lärm bei den Raumschiffen, sprang auf und rannte in Richtung des Tores. Allerdings überlegte er sich bei jedem Sprung, der ihn um viele Meter voran brachte, ob man ihm seine Geschichte glauben oder ihn in das Asyl stecken würde.
    Nachdem Gucky den Posten abgesetzt hatte, wurde es höchste Zeit, sich um die Polizei zu kümmern. Kaschart war noch immer fünfzig Kilometer hoch und mußte bald mit dem Abbremsmanöver beginnen, wenn er in dem ihm unbekannten Gelände keine Bruchlandung bauen wollte., Zwanzig Psaltas waren es, die mit ihren ungemein lautempfindlichen Ohren die verdächtigen Geräusche wahrgenommen hatten. Scheinwerfer blendeten auf, und in ihren Kegeln entdeckten die Psaltas die beiden Fremden, die auf so geheimnisvolle Art und Weise aus dem Gefängnis geflohen waren. Sie hatten sich an den heiligen Netzen zu schaffen gemacht, die das wertvollste Eigentum dieser Welt darstellten.
    Der Kommandant schrie etwas in seiner Sprache, das Gucky als einen Angriffsbefehl identifizierte. Sekunden später flammten die ersten schlecht gezielten Energieschüsse auf.
    „Kaschart ist gleich da, Kasom. Ich halte die Polente auf."
    Es war schon lange her, daß der Mausbiber eine ähnliche Aktion durchgeführt hatte. Weder er noch Kasom besaßen eine Waffe, also mußte er seine Fähigkeiten als Telekinet einsetzen.
    Er mußte die Psaltas für eine Weile mattsetzen, damit sie die Flucht mit dem Beiboot und die Sicherstellung des Netzes nicht vereiteln konnten.
    Im Licht der Scheinwerfer bot sich den am Zaun patrouillierenden Polizisten und Wachtposten Sekunden später ein unglaubliches Bild, als zwanzig Psaltas, mit den langen Hinterfüßen noch immer im Gleichschritt herumstrampelnd, zu einer fliegenden Einheit wurden. Für Gucky ließ sich so das Problem am einfachsten lösen, wenn er sie „en bloc" nahm.
    Lange allerdings würde er die Anstrengung der Konzentration nicht durchhalten können.
    Die schwebende Polizeitruppe stieg fünfzig Meter hoch, ehe sie Kurs auf die Wüste nahm, den Zaun überquerte und dann in die Einöde hinaussegelte, wo sie wohlbehalten am Fuß des Gebirges landete. Nach einer vollen Schreckminute befahl der Kommandant der Truppe den Rück-hüpf-Lauf zum Raumhafen, nachdem er seiner Dienststelle von dem unglaublichen Vorfall Bericht erstattet hatte. Zu seiner Verwunderung hatte man ihm die Geschichte ohne Kommentar abgenommen. Selbst der Oberste Psalta schien sich allmählich an den Gedanken zu gewöhnen, daß es noch Zeichen und Wunder gab.
    Inzwischen war es Kasom gelungen, einen Quadratmeter des dunkelbraunen Materials vom übrigen Netz zu lösen. Zu seiner Verblüffung besaß es kein Gewicht. Es war so gut wie schwerelos und schmiegte sich an seine Haut, als wolle es auch sie vor einem Angriff der Rauschtänzer schützen.
    Das Beiboot landete mit eingeschalteten Scheinwerfern nur wenige Meter von dem kleinen Raumschiff entfernt. Kasom rannte sofort hin. Die Luke öffnete sich, und der
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