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069 - Opfer der Daemonen

069 - Opfer der Daemonen

Titel: 069 - Opfer der Daemonen
Autoren: L. Ron Hubbard
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Professor sehr wohl. Und während er seinen Anzug aufhängte, verspürte er Lust zu singen. In diesem Augenblick bemerkte er den Riß am Kragen. Er besah ihn sich genauer und fand weitere Löcher und Dreiangel, außerdem einige schmutzverkrustete Stellen. Der Anzug war völlig ruiniert. Ärgerlich stopfte Lowry das Stück in den Wäschekorb.
    Er wusch sich Gesicht und Hände und dachte nach, wo er sich den Anzug verdorben haben mochte. Gleichzeitig entdeckte er an seinem Arm einen großen Fleck, der wie ein Mal aussah. Interessiert hielt ihn Lowry näher ans Licht. Der Fleck war scharlachrot und sah aus, als hätte ein kleiner Hund seine Spur hinterlassen. Vier winzige Pfotenabdrücke waren es.
    „Seltsam!“ sagte der Professor. Nachdenklich ging er ins Schlafzimmer und schaltete das Licht aus. Während er unter die Decken schlüpfte, rätselte er weiterhin an den geheimnisvollen Spuren auf seinem Arm und an dem verdorbenen Anzug herum.
     

     
    Der Mond malte ein helles Muster auf das Bett. Ärgerlich warf Jim Lowry die Decke zurück und stand auf, um das Fenster zu schließen. Ein eisiger Wind fuhr ihm ins Gesicht, und er beeilte sich, wieder ins Bett zu kommen.
    Nun, morgen begann ein neuer Tag, und mit der Sonne würde er sich hoffentlich auch besser fühlen. Eigentümlich, die Malaria hatte ihm noch niemals Übelkeit verursacht, und jetzt machte sie sich auf diese Weise bemerkbar.
    Der Wind rüttelte wütend an den Scheiben, fand dann einen winzigen Spalt an der Tür und heulte und jammerte unaufhörlich. Aus einem anfänglichen Flüstern steigerte sich der Klang zu einem dissonanten Höhepunkt, um dann langsam wieder abzuklingen.
    Jim Lowry hatte den Eindruck, als spräche eine hohe Stimme aus diesem schauerlichen Ton. Unruhig wälzte er sich von einer Seite auf die andere und deckte sich bis über beide Ohren zu.
    Mit wenigen Sekunden Abstand seufzte der Wind: „Wo?“ Dann wisperte er wieder: „Warum …?“ Ein kaum wahrnehmbarer Schatten bewegte sich auf das Bett des Professors zu, beugte sich über den Mann und flüsterte: „Wo?“
    Das Fenster klapperte, als versuche jemand, in die Wohnung einzudringen. Dazu noch das hohle Heulen und Jaulen.
     

     
    Jim Lowrys Herz klopfte wie ein Dampfhammer. Schweißgebadet kam er unter dem Bett hervor, stützte sich mühsam auf die Ellbogen und starrte zu dem Fenster hinüber. Alles war wie immer, nur der Mond schickte sein silbriges Licht durch die Gardinen.
    Ich bin ein Narr! Dachte der Mann. Da kannte er nun den dunklen, furchterregenden Klang von Trommeln in der Nacht, er wußte, wo in finsteren Höhlen die Taranteln lauerten, und er hatte erlebt, wie eines Morgens eine Mokassinschlange unter seiner Decke hervorgekrochen war. Einmal hatte er sogar einem betrunkenen Eingeborenen ein Buschmesser aus der Hand gewunden, und jetzt ängstigte er sich vor den ganz natürlichen Geräuschen einer windigen Nacht! Es war lächerlich!
    Wieder ein langer Seufzer, eine jammernde Klage. Ihn schauderte, dann schüttelte ihn panische Angst. Eine Tür schlug zu, und eine weiße Gestalt auf lautlosen Sohlen näherte sich seinem Bett. Das Gesicht glänzte fahl über einer silbrigen Klinge und kam näher und näher …
    Entsetzt sprang Jim Lowry auf und warf sich der Gestalt entgegen.
    Es war Mary.
    Sie stand da, sah ihn erschrocken an und hielt die Hand schützend vorgestreckt.
    Als er das Licht anknipste, lag ein zerbrochenes Glas auf dem Teppich. Eine weiße Milchpfütze hatte sich darauf ausgebreitet.
    Lowry ließ sich zurück sinken. Er schloß die Augen, und wieder spürte er den seltsamen Druck im Kopf, der ihn daran hinderte, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Wo war Mary? Er hatte sie doch eben noch gesehen!
    „Mary!“ Sein wilder Schrei zerriß die Nacht.
    Er mußte raus hier – an die Luft – er wollte frei atmen können. Vielleicht wurde er dann auch die entsetzliche Angst los, die wie ein Alp auf seiner Brust saß!
    Mit zitternden Händen zog sich Jim Lowry an. Es war wie eine Flucht vor seinem eigenen, unergründlichen Ich.
     

     

Die Nacht war klar, und als er einen Augenblick lang am oberen Ende der Treppe verweilte, spürte er den Geruch von frischer Erde aufsteigen.
    In einer solchen Nacht hatten Tommy und er einmal eine Höhle durchsucht, von der es hieß, sie sei verzaubert. Es hatte ihren ganzen Mut erfordert, und sie hatten das Gruseln gelernt, als sie eine weiße Gestalt erblickten, die sich später als altes, einsames Pferd entpuppt
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