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069 - Opfer der Daemonen

069 - Opfer der Daemonen

Titel: 069 - Opfer der Daemonen
Autoren: L. Ron Hubbard
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fort. „Haben versucht, den Menschen die Furcht vor dem Übersinnlichen zu nehmen, indem sie ihnen glaubhaft machten, daß alle unerklärlichen Dinge durch wissenschaftliche Erkenntnisse zu lösen seien. Der Mensch von heute hat das Gefühl, daß alles logisch erklärt werden kann, und auch Gott ist ihm kein Geheimnis mehr. Aber heute bin ich mir dessen nicht mehr so sicher! Wenn ich zurückschaue, dann sehe ich Milliarden von Menschen vor mir, die jahrtausendelang ihr Leben nach Gesetzen ausgerichtet haben, die dem Übernatürlichen gebührende Achtung zollten. Und was tun wir heute? Ich bin überzeugt davon, hier in der Klasse gibt es mindestens ein halbes Dutzend Amulette, in die ihre Eigentümer beträchtliche Hoffnung setzen. Man nennt sie heute allerdings Glücksbringer – aber wo liegt da der Unterschied? Das beweist doch, daß auch der moderne Mensch insgeheim auf die Wirksamkeit solcher Glücksbringer vertraut und damit an die Glücksgöttin glaubt. Nehmen wir ein paar Beispiele: Sie klopfen auf Holz, um Unheil von sich abzuwenden; wenn wir einen Spiegel zerbrechen, dann erwarten wir sieben Jahre Pech; wenn wir stolpern, gehen wir wieder zurück …
    Aber es gibt keine Institution, die dem Menschen das Glück garantieren kann und kein Gesetz, welches das Schicksal des Menschen regelt. Auf der einen Seite beten wir zu einem Gott der Güte, und die Hoffnung auf ihn läßt uns durchhalten, andererseits fürchten wir uns in der Welt der Finsternis, schaudern in der Dunkelheit und frösteln in Gegenwart von Toten. Wir leugnen die Existenz von Geistern, auch wenn wir selbst erlebt haben, daß es in einem alten Hause spukt! Müßte man sich nicht die Frage stellen, wie es kommt, daß der Mensch derart zwiespältig ist, oder hat er sich im Lauf der Zeit der Meinung der Wissenschaftler angepaßt, obwohl er den Sinn für das Übernatürliche noch in sich trägt? Denken Sie einmal darüber nach!“
    Es läutete. Sekundenlang standen die Studenten noch unter dem Eindruck des Vortrages und wußten nicht recht, was sie daraus machen sollten. Die Meinung des Professors war ihnen ja schließlich bekannt, und seine heutigen Ausführungen mußten Verwunderung auslösen. Langsam verließen sie den Raum.
    Lowry war es gleichgültig, was die Studenten dachten. Er saß hinter seinem Pult und vermied alle Blicke, indem er in seinen Aufzeichnungen kramte.
    Wieder ging ihm die merkwürdige Aufforderung durch den Kopf.
    Du bist es. Warte auf uns   …
     

     
    Lowry saß in seinem Büro und blickte abwesend auf die ungeordneten Papierstapel auf seinem Schreibtisch. Er dachte darüber nach, welch neuen Ton er heute in seine Vorlesung gebracht hatte.
    Vermutlich war es das Schicksal eines Menschen, die in ihm aufgespeicherten Vorurteile und Überzeugungen von Zeit zu Zeit revidieren zu müssen, weil sie überholt schienen. Es war schon merkwürdig, daß der Ethnologe Jim Lowry sich zu einer teilweisen Anerkennung übersinnlicher Kräfte durchgerungen hatte.
    Der Professor lachte trocken. Er stellte sich die Reaktion seiner Kollegen vor. Nun, ihm war ziemlich gleichgültig, wie sie auf seine Sinnesänderung reagieren würden.
    Er saß da und wartete. Worauf eigentlich?
    Auf diese gewissen vier Stunden vielleicht?
    Der Gedanke daran beunruhigte ihn erneut. Er stand auf und lief wie ein Tier im Zimmer auf und ab, das in der beklemmenden Enge eines Käfigs eingesperrt worden war.
    Lowry zwang sich zur Ruhe. Vor einem Berg Päckchen und Papierbündeln blieb er endlich stehen. In den Kästchen waren winzige Steinstückchen, Plastiken von Bodenabdrücken, Gipsabdrücke alter Inschriften, kleine Statuen und eine Papierrolle in einem Metallbehälter verpackt, die dringend sortiert werden mußten. Das bedeutete ein Jahr Arbeit, wenn man eine genaue Auswertung vornehmen wollte!
    Um die Wartezeit zu verkürzen, öffnete Lowry das erste Päckchen, das ihm in die Hände kam. Er stellte die Schachtel auf den Schreibtisch. Sie enthielt einen Totenschädel, den er neben einer Opferstätte gefunden hatte – der Schädel eines armen Kerls, dem man das Herz bei lebendigem Leib aus der Brust gerissen hatte, um damit einer brutalen Gottheit zu gefallen, deren häßliches Bild man nahe der Opferstätte in den Stein gehauen hatte. Es war ein bräunlicher, trockener Totenschädel, den er ohne besondere Empfindung ausgegraben hatte, Weshalb schauderte ihn jetzt vor diesem Fundstück?
    Es mußte wohl der Name sein, der auf der Stirn des Schädels
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