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069 - Opfer der Daemonen

069 - Opfer der Daemonen

Titel: 069 - Opfer der Daemonen
Autoren: L. Ron Hubbard
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erschien: JIM LOWRY geb. 1936 – gest. 1974
    Er würgte an dem trockenen Klumpen, der ihm den Atem zu nehmen drohte. Wann würde es sein? Morgen? Nächste Woche? Nächsten Monat?
    Lowry war es müde, seinem Schicksal ständig entrinnen zu wollen. Sicher war der Tod nicht so schlimm, wie man ihn sich vorstellte. Dann würde er endlich Ruhe haben!
     

     
    Plötzlich öffnete sich die Tür. Tommy Williams trat ein. Der Professor sah ihn nur von der Seite, aber als er die Augen hob, bemerkte er wieder das bösartige Lächeln und die gelben Fänge. Doch als der Freund direkt vor ihm stand, war nichts mehr zu sehen.
    „Dein Leben scheint dir zu langweilig zu sein“, grinste Tommy. „Du solltest Nitroglyzerin von der chemischen Fakultät anfordern!“
    „Weshalb?“
    „Einer deiner Studenten hat beinahe einen hysterischen Anfall bekommen. Die anderen rennen herum und murmeln seltsame Dinge über Dämonen und Geister vor sich hin. Sag mir nur nicht, daß du jetzt ebenso darüber denkst wie ich!“
    „Nicht wie du“, sagte Lowry. „Ich glaube nur das, was ich sehe. Und wenn man sieht, wird man gezwungen, daran zu glauben.“
    „Na, na, na! Der alte Zauberer Lowry! Bist du wirklich von all dem überzeugt, was du vorgetragen haben sollst?“
    „Was sonst? Achtundvierzig Stunden lang habe ich mit Geistern geredet, bin mit ihnen spazieren gegangen, wurde von ihnen verfolgt und gejagt. Ich weiß jetzt, was Furcht ist!“
    „Das scheint dich aber nicht sehr aufzuregen.“
    „Nicht mehr sonderlich.“
    „Du wirkst viel ruhiger als in den vergangenen Tagen. Siehst du … hast du immer noch diese Erscheinungen …?“
    Lowry nickte. „Aber ein Mann kann sich an alles gewöhnen.“
    Wieder öffnete sich die Tür. Beide drehten sich um. Es war Mary.
    Sie sah ein bißchen besorgt aus, aber als Lowry lächelte, schien ihre Sorge verflogen zu sein.
    „Hallo, Jim! Hallo, Tommy! Es ist mir sehr unangenehm, Jim, dich mit den kleinen Dingen des Alltags belasten zu müssen, aber meine Kasse ist ziemlich leer, und wir müssen ein bißchen essen, und …“
    Jim zog sein Scheckbuch hervor.
    „Das“, sagte Tommy. „Ist einer der Gründe, weshalb ich niemals heiraten werde.“’
    „Mir ist es ein Vergnügen“, grinste Lowry und schrieb den Scheck aus.
    „Ich habe zwei Freistunden“, sagte Tommy. „Würdest du mir erlauben, meine Liebe, deine Päckchen zu tragen?“
    „Sehr gern“, erwiderte Mary.
    Lowry gab ihr den Scheck, und sie küßte ihn auf die Wange.
    Tommy nahm umständlich Marys Arm, und sie verließen Lowrys Büro.
     

     

Jim Lowry fühlte noch jetzt die scharfen Zähne, die sich in seine Wange gruben. Und wie verliebt sie Tommy angesehen hatte, als sie beide das Büro verließen!
    Er schüttelte heftig den Kopf, als wollte er diese schrecklichen Gedanken wegwischen. Er wandte sich seinem Schreibtisch zu, von dem ihn der Totenschädel anstarrte. Ärgerlich verschloß er den Fund in der Schachtel und schob sie weit von sich. Aber der Deckel schloß wohl nicht richtig, denn die Schachtel fiel von der Schreibtischplatte, und der Schädel rollte über den Boden, um neben seinem Fuß liegenzubleiben. Er gab ihm einen wütenden Tritt. Daraufhin rollte der Schädel in eine Ecke. Die leeren Augenhöhlen waren vorwurfsvoll auf den Professor gerichtet.
    Seine Gedanken gerieten durcheinander. Er konnte nicht mehr sagen, ob es Sebastians Schädel war, der dort in der Ecke lag, oder ob das Grab des Mönches nichts als ein Häufchen Staub und einen goldenen Gürtel enthalten hatte.
    Lowry spürte, wie seine Nerven revoltierten, und er hörte pausenlos das Echo der Worte, die die alte Frau, zu der er‚ Mutter’ gesagt hatte, von sich gegeben hatte. Katzen, Hüte, Ratten! Die Ratten sind hungrig, Jim Lowry. Sie werden dich fressen. Willst du immer noch deinen Hut finden? Hüte, Fledermäuse, Katzen, Ratten!
    Die Ratten werden dich fressen, Jim Lowry.
    Willst du immer noch deinen Hut finden?
    Willst du immer noch deinen Hut finden?
    WILLST DU IMMER NOCH DEINEN HUT FINDEN?
    Er sprang auf. Sein Sessel fiel krachend um. Der Klang ernüchterte ihn etwas, aber sobald er verklungen war, kamen die Worte wieder.
    Hüte – Fledermäuse – Ratten – Katzen. Hüte – Katzen – Fledermäuse – Ratten. Hüte, Hüte, Hüte. Fledermäuse, Fledermäuse, Ratten, Ratten, Ratten, Ratten. Hüte, Hüte, Hüte, Hüte. Katzen, Katzen, Katzen.
    Willst du immer noch deinen Hut finden, James Lowry?
    „Nein!“
    „Dann“, sagte
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