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0686 - Horror am Himmel

0686 - Horror am Himmel

Titel: 0686 - Horror am Himmel
Autoren: Jason Dark
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und vom Rand der Wiese schoben sich Tiere vor.
    Hasen, Füchse, zwei Hunde, eine Katze, sogar Rehe und ein Hirsch mit einem mächtigen Geweih.
    Und alle Tiere vertrugen sich. Niemand griff einen anderen Artgenossen an, es herrschte Harmonie.
    Bis sie näher kamen.
    Da erstarrte sie.
    Die Tiere wuchsen. Ihre Körper quollen auf, ihre Gesichter veränderten sich. Es entstanden furchtbare, dämonische in ihrer grellen Buntheit kaum zu übertreffende Wesen.
    Mäuler waren aufgerissen, aus denen eine dicke Flüssigkeit troff. Augen starrten sie an wie finstere Mordinstrumente. Das Grauen wuchs immer weiter, es schaufelte sich in die Höhe, und sie konnte nicht fliehen, denn die Tiere hatten sie umkreist.
    Immer enger zogen sie den Kreis. Verzweifelt schaute sie sich um, hörte sich selbst schreien, ohne dass sie damit etwas erreichte, denn auf einmal stürzten die Ungeheuer auf sie zu.
    Fliehen konnte sie nicht, denn sie kamen von verschiedenen Seiten. Sie waren schlimm, grausam, sie wollten sie zerfleischen und alle auf einmal über sie herfallen.
    Dann verschwanden sie.
    Sie waren plötzlich wie weggeputzt, bevor sie noch ihre Zähne in den Körper des Opfers schlagen konnten.
    Nur ein Traum? Nur ein Traum - aber ein sehr symbolischer Traum, und so verflixt wirklichkeitsnah, denn schwer atmend erinnerte sich Tricia Black wieder an die Begegnung mit dem Riesenhund, die keinem Traum entsprungen war.
    Bei der Herfahrt war er ihr mitten im Ort begegnet. An einer Kreuzung hatte sie angehalten, da war er dann gekommen und wie auf Samtpfoten an ihrem Fahrzeug vorbeigelaufen.
    Es gab diese Monster, diese Ungeheuer in Rockwell. Es gab sie so wie den Himmel, die Erde und die Menschen. Da ging kein Weg daran vorbei. Sie waren existent.
    Furchtbar…
    Tricia hatte versucht, darüber nachzudenken, wie all dies hatte geschehen können. Es war ihr keine Lösung eingefallen. Ein normaler Mensch konnte sich einfach nicht vorstellen, dass ein Hund um das Dreifache seiner Körpergröße gewachsen war und schon mehr einem Untier glich.
    Nein, das passte einfach nicht zusammen.
    Sie lehnte ihren Kopf zurück, bis sie gegen die raue Betonwand stieß. Noch immer war die Zelle dunkel. Das Licht, das durch die Zwischenräume der Gitter kroch, drang vom Gang her in ihr Gefängnis und verlor sich in der Zelle, wo es dann einen halbrunden Schatten bildete, der an seiner Grenze zerfaserte.
    Ausbrechen konnte sie nicht. Mit dem Sheriff reden ebenfalls nicht, denn er stand nicht auf ihrer Seite. Cameron Harper war ein Mensch, der sehr wohl Bescheid wusste, dem es bestimmt gelang, das Dunkel zu erleuchten, aber er würde sich eher die Lippen zunähen, als Tricia eine Erklärung zu geben.
    Sie fühlte sich ausgelaugt, schmutzig, hintergangen, wie durch den Wolf gedreht. Ihr sonst so klarer Blick war stumpf und grau geworden. Wenn sie mit der Zungenspitze ihre Lippen umkreiste, dann spürte sie genau die Risse im Fleisch.
    Man konnte sie hier fertig machen. Es würde gar nicht mal so lange dauern, bis sie das Ende erreicht hatte. Irgendwann war sie dann gebrochen, psychisch zerrissen, und sie konnte nicht mehr denken, sondern nur noch starren.
    Ihr Blick erfasste das Gitter, ohne es eigentlich zu sehen. Die Augen waren nur noch leblose Kugeln in den Höhlen. Im Innern merkte sie den Druck, der sich erweiterte und fast alles in ihr umklammerte. Wenn sie die Arme anhob, schmerzten ihre Gelenke, wenn sie einatmete, spürte sie den Druck.
    Tricia war allein zwischen den Mauern, und trotzdem hatte sie den Eindruck, als wäre etwas anderes zu ihr gekommen, hätte sich lautlos durch die Lücken geschoben, um sich in der Zelle ausbreiten zu können. Sie konnte es nicht fassen, denn so etwas überstieg ihr Begriffsvermögen, aber sie wusste, dass es vorhanden war.
    Nur - was?
    Tricia überlegte. Sie schuf sich selbst Bilder, verwarf sie wieder, weil sie es nicht nachvollziehen konnte.
    Es war nur ein Gefühl, aber dieses Gefühl verstärkte sich von Sekunde zu Sekunde.
    Etwas kroch heran…
    Es ließ sich nicht durch Betonwände aufhalten. Es war wie ein gefährlicher Strom, der alles mit sich reißen wollte, um es letztendlich zu verschlingen.
    Spürte man so den herannahenden Tod, das unsichtbare Grauen?
    Tricia wusste es nicht. Sie konnte plötzlich nicht mehr auf der Pritsche hocken bleiben und musste sich erheben. Auch dies tat sie mit den Bewegungen einer alten Frau, an deren Gelenke zusätzlich starke Gewichte hingen.
    Hier konnte sie nicht gewinnen. Sie
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