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0686 - Horror am Himmel

0686 - Horror am Himmel

Titel: 0686 - Horror am Himmel
Autoren: Jason Dark
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Vielleicht gab es Typen, die sich einen Spaß daraus machten, in der Nacht über einen Friedhof zu schleichen. Mit Irren musste man immer rechnen.
    Der Deputy grub zuerst. Er nahm den Spaten und lockerte die Erde auf. Sie war vom Regen feucht und schwer geworden. Auch der Sheriff half. Zu zweit ging es besser und schneller.
    Etwa eine halbe Stunde benötigten sie, bis sie auf den schlichten Sarg stießen. Es war das billigste Modell. Schon jetzt hatte die Erde gegen den Deckel gedrückt und ihn beinahe splittern lassen.
    »Öffnen, Tom!«
    Filgor setzte den Spaten an. Er schob das Blatt zwischen Unterteil und Deckel, hebelte es an. Das Holz knirschte, dann brach es auf, wenig später starrten sie auf die Leiche.
    Beide schluckten.
    Während der Sheriff still blieb, presste sein Kollege die Hand auf den Mund und musste sich anhören, dass er sich gefälligst an den Anblick zu gewöhnen habe.
    »Ja, ich weiß.«
    »Heb ihn an.« Harper leuchtete direkt in das Gesicht der Leiche. Ein starres, verschobenes, maskenhaftes Etwas mit dunklen, völlig gefühllosen Augen, fast wie eine Fantomas-Maske, nur nicht so glatt.
    Gemeinsam griffen sie zu und zerrten die Gestalt aus dem Sarg. Der Tote war schwer, seine Arme hingen an den Seiten herab und bewegten sich wie starre Pendel. Sie hievten ihn hoch und schleuderten ihn wie eine Puppe über den Grabrand hinweg.
    Dort blieb er im Gras liegen.
    Dann kletterten sie hinaus. Beide schwitzten, und nicht allein von der Arbeit, es war auch die innere Erregung, die ihnen den Schweiß aus den Poren trieb.
    »Das mache ich auch nicht jeden Tag«, sagte der Deputy.
    »Brauchst du auch nicht.«
    »Und jetzt zum Wagen.«
    »Du sagst es.«
    Sie schafften den Toten zum Auto. Es war niemand da, der sie dabei störte.
    Erst als der kalte Körper auf dem Rücksitz lag, atmeten beide Männer auf. Harper schaffte sogar ein Grinsen. Er wischte über seine Stirn, entfernte den Schweiß und tupfte sich die Lippen mit einem bunten Taschentuch ab.
    »Wie geht es weiter?«
    »Frag nicht so dumm.« Harper startete den Wagen. »Das weißt du genau. Wir werden ihn nach Rockwell bringen. Das habe ich ihm versprochen. Alles klar?«
    »Sicher. Was geschieht dann?«
    Der Sheriff lachte. »Wenn alles klappt, wenn alles so läuft, wie er und ich es uns vorgestellt haben, wird Rockwell eine Hölle erleben und gleichzeitig einmalig in der Welt werden.«
    »Meinst du?«
    »Davon bin ich überzeugt.«
    Es schien so, als hätte der Tote die Worte gehört. Er lag auf der Rückbank, die Beine hingen über die Sitzkante hinweg. Und es war so, als hätte der Tote die Worte gehört, denn er bewegte seine Augen kreisförmig, als würden sie an irgendwelchen Gewichten hängen und allmählich auspendeln…
    ***
    Das Wasser war eiskalt, durchlief einen Keller und umspielte meine Beine bis zu den Knöcheln.
    Ich fror, aber ich konnte mir nicht leisten, unvorsichtig zu sein, denn über mir, in der Küche des Hauses, wo mein Freund Bill Conolly zurückgeblieben war, spielte sich ein Drama ab.
    Man hatte Bill erwischt. Ich wusste nicht, was genau abgelaufen war, jedenfalls hörte ich nichts mehr von ihm und ging davon aus, dass er mittlerweile verschwunden war.
    Weggeschafft…
    Ich wartete noch zwei, drei Minuten ab. Als ich kein Geräusch mehr aus der Küche hörte, ging ich vor und schritt damit gegen den Strom des Wassers, der meine Knochen umspielte und die Hosenbeine längst bis zu den Schienbeinen durchnässt hatte.
    Ich schaute in die Höhe. Über mir war die Öffnung so groß, dass ich bequem hindurchsteigen konnte. Nur die Ränder waren so gezackt und eingerissen, dass ich Acht geben musste, damit ich mich beim Hinausklettern nicht verletzte. Ich hoffte auch, dass sie unter meinem Gewicht nicht zusammenbrachen.
    Fünfzehn Sekunden später stand ich in der Küche. Die Ränder hatten gehalten. Ich schaute mich um. Bis auf meine Wenigkeit war sie leer. Noch immer waren die Möbel verschoben, der Tisch stand zur Tür hin gekantet, ein Stuhl war umgefallen, aber von Bill Conolly fehlte jede Spur. Er hatte auch keine Spuren hinterlassen.
    Dabei war er es gewesen, der mich überhaupt erst auf diesen Fall aufmerksam gemacht hatte. Er und sein Freund Clive Donovan, ebenfalls ein Reporter.
    Bill war von Donovan gewarnt worden und nach Rockwell/Colorado gekommen. Er hatte sich am Ortsrand mit Clive treffen wollen und erleben müssen, wie dieser von einem Ungeheuer verschluckt worden war. Von einem Riesenfuchs, der aus dem Wald
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