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0686 - Die Flotte der Toten

Titel: 0686 - Die Flotte der Toten
Autoren: Unbekannt
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funktionieren würde.
    Die innere Schleusentür glitt auf.
    Für die vier Männer in ihren flugfähigen Schutzanzügen bedeutete es kein Risiko, auch die äußere Tür zu öffnen.
    Zwischen dem offenen Weltraum und dem leckgeschlagenen Wrack gab es keine Druckunterschiede. Auch an Bord herrschte das Vakuum des Weltraums.
    Trotzdem zögerte Mervan. Sein Verhalten war leicht zu erklären. Es war die Furcht vor dem Unbekannten, die ihn zögern ließ. Dann jedoch gab er sich einen Ruck und griff nach den Schalthebeln neben dem Tor.
    Die stählerne Wand glitt zur Seite.
    Die vier Männer blickten in durcheinanderwirbelnde Wolken kosmischer Materie, in der das Licht einiger Sterne nur schwach zu sehen war.
    Amun griff nach Greimoons Arm. Aus seinem geöffneten Mund kam ein Stöhnen.
    „Wo sind wir?" fragte Zamahr Neun Abartes rau.
    „Ich weiß es nicht", erwiderte Stackon Mervan.
     
    *
     
    Der Schock, den ihnen der Anblick ihrer neuen kosmischen Umgebung bereitete, hielt nicht lange an. Mervan ließ die äußere Schleusentür wieder zugleiten und mit dem Verschwinden des beängstigenden Anblicks legte sich auch die Beklemmung der Verschollenen.
    „Wir befinden uns innerhalb einer kosmischen Materiewolke", sagte Amun mit zittriger Stimme. „Ich nehme an, daß in diesem Mahlstrom ein neuer Stern geboren wird, vielleicht sogar ein großes System."
    „Es gibt auch andere Erklärungen", schwächte Mervan ab. „Ich befürchte allerdings, daß wir unter diesen Umständen unsere Position auch nicht annähernd bestimmen können. Jetzt beginnt für uns der Kampf ums Überleben."
    Er blickte sich im Hangar um.
    „Ich schlage vor, daß wir hier unser vorläufiges Hauptquartier aufschlagen. Wir werden in zwei Gruppen das Wrack durchsuchen. Greimoon, Sie begleiten mich. Abartes und Amun bilden die zweite Gruppe."
    „Warum sucht nicht jeder von uns für sich?" wollte Abartes wissen. „Das würde unsere Erfolgschancen verdoppeln."
    „Das ist richtig, aber wir dürfen nicht vergessen, daß in diesem alten Wrack viele Gefahren lauern. Es ist besser, wenn keiner von uns allein auf die Suche geht."
    Abartes erhob keine weiteren Einwände. Er ging davon, ohne sich zu vergewissern, ob Amun ihm folgte. Amun warf Mervan noch einen Blick zu, dann setzte er sich ebenfalls in Bewegung..
    „Wir bleiben über Helmfunk ständig miteinander in Verbindung", sagte Mervan.
    Abartes und Amun verschwanden durch ein offenes Schott in einem Korridor.
    Greimoon empfand zum erstenmal die Einsamkeit, in die sie geraten waren. Wahrscheinlich waren sie unvorstellbar weit von ihrer eigenen Heimatgalaxie entfernt, ohne jede Chance auf eine Rückkehr. Ihr Kampf ums Überleben, den sie gerade erst aufgenommen hatten, war im Grunde genommen absurd. Auch wenn sie Sauerstoff fanden, konnten sie ihr Leben bestenfalls um ein paar Tage verlängern, denn in spätestens einer Woche würden ihre mitgeführten Nahrungsvorräte aufgebraucht sein.
    Er sagte Mervan, was er von ihrer Situation hielt.
    „Sobald wir unsere Atemvorräte ergänzt haben, werden wir über unsere nächsten Schritte nachdenken", antwortete der Mathelogiker. Wir werden um unser Leben kämpfen, auch wenn wir im Augenblick keinen Sinn in einem solchen Kampf erkennen können. Eine uns unbekannte Kraft hat uns in diesen Sektor verschlagen. Ich schließe daraus, daß wir uns an einem Bezugspunkt kosmischer Ereignisse befinden. Das wiederum schließt nicht aus, daß unerwartete Dinge geschehen."
    Die Art, wie Mervan ihn ansah, ließ Greimoon vermuten, daß der andere ihm keine besonderen Sympathien entgegenbrachte.
    Er selbst hatte nichts gegen Mervan, fand ihn aber auch nicht besonders sympathisch.
    Als intelligenter Mann war Greimoon sich darüber im klaren, daß die Schwierigkeiten ihrer zwischenmenschlichen Beziehungen sich mit jeder Stunde, die sie hier zusammen waren, vergrößern würden.
    Etwas zu erkennen und doch nicht ändern zu können, empfand Greimoon als seine besondere Schwäche.
    Vielleicht war er tatsächlich zu oberflächlich, wie man ihm bereits wiederholt vorgeworfen hatte.
    „Kommen Sie", sagte Mervan. „Wir wollen uns auf die Suche begeben."
    Sie gingen an den drei völlig zerstörten Beibooten im Hangar vorbei, benutzten aber einen anderen Durchgang ins Schiffsinnere als zuvor Abartes und Amun.
    „Wir haben einen der großen unteren Lagerräume erreicht!"
    meldete sich Abartes über Helmfunk. „Wir fangen jetzt mit der Durchsuchung der Magazine an."
    „Einverstanden",
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